Vor ein paar Tagen war ich in Dublin, Freunde besuchen. Sie wohnen etwas außerhalb, ruhig ist es da, fast dörflich, ich sah viele Leute auf Fahrrädern, die aus Dublin in die Vororte drumherum unterwegs waren. Sogar auf der Autobahn waren sie unterwegs, also nicht auf dem Auto-Fahrstreifen, aber auf einem Busstreifen am linken Straßenrand.
Respekt scheint hier kein Fremdwort zu sein
In Dublin war mehr Verkehr, die Stadt ist quirlig, manche halten sie für die angesagteste Partystadt Europas. Jedenfalls wird hier auch viel geradelt, die Radler-Szene ist lebendig, es gibt viele Fahrradläden, und wer etwas auf sich hält und jung ist, ist auf dem Rad unterwegs. Was mir auffiel: Ich habe an drei Tagen nur einmal ein Auto hupen hören: Das war ich, als ich am Flughafen mitten auf der Parkhaus-Ausfahrt stand und ein Foto machte. Ansonsten hörte ich kein Hupen sondern erlebte einen ungewohnt respektvollen Umgang im Straßenverkehr. Einheimische meinten, das sei normal. Als Radfahrer müsse man sich nicht gedrängt oder belästigt fühlen. Bei einer Überlandtour bestätigte mir das mein Fahrer mit seinem Verhalten. Mögen die Iren auf dem Fußballplatz auch hat zur Sache gehen – als Radfahrer hat man es hier gut.
Radwege verdienen diesen Namen auch
Und was mir auch angenehm auffiel, waren Radwege in Dublin, die diesen Namen verdienen. Abgesetzt neben den Straßen verlaufen sie fast überall, keine Hoppelpisten, die man Bürgersteigen abgezwackt hat, sondern angemessen breite Radwege, meist auch mit gutem Asphalt. Vielleicht wäre Dublin ja mal einen Ausflug unserer Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wert.