Handbuch Fahrrad und E-Bike der Stiftung Warentest

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Cover des Handbuchs Foto: Link

Heute mache ich hier einmal Werbung in eigener Sache: Ich habe für die Stiftung Warentest das neue „Handbuch Fahrrad und E-Bike“ geschrieben. Es ist gerade herausgekommen und im Buchhandel erhältlich.

Worum geht es in dem Buch? Es beschreibt alle wesentlichen, aktuellen Komponenten an Fahrrädern. Der Bogen spannt sich von der Historie der Fahrradtypen über aktuelle Modelle bis hin zu Design-E-Bikes und den immer mehr aufkommenden Lastenfahrrädern. Ich beschreibe die Eigenschaften von Rahmen und Rahmenmaterialien, Nischenprodukte aus Stahl und Titan, Anbauteile, Antriebsformen, Schaltungen, Federsysteme, Laufradtypen, die unterschiedlichen Reifen und das weite Feld der E-Bikes. Dazu gehören die verschiedenen Motoren- und Antriebskonzepte der großen Hersteller wie Bosch, Brose, Panasonic, Shimano oder Yamaha. E-Rennräder sind genauso Thema wie Tandems, Liegeräder oder Trikes, Bremsen, Scheinwerfertechnik und Lösungen für den Transport von Kindern. Die Frage, wo man kauft – beim Händler um die Ecke oder online – wird genauso besprochen wie die passende Akkugröße oder das Aufladen unterwegs.

Aufschlagseite in dem Handbuch Foto: Link

Untersuchungen der Stiftung Warentest

Zielgruppe des reich bebilderten Buchs sind all jene, die man als „engagierte Radler“ bezeichnen kann: Leute, die den Wert gesunder Mobilität in den Metropolen erkannt haben, die sich über den Markt und seine Angebote unabhängig informieren wollen, die Empfehlungen aus der Praxis und Untersuchungen der Stiftung Warentest vertrauen. Denn auf die Fahrrad- und Zubehörtests der Stiftung wird in dem Buch ausführlich Bezug genommen. Dazu zählen Tests von E-Bikes, Kinder-Anhängern, Schlössern oder Helmen.

Bikefitting im Handbuch Fahrrad und E-Bike

Zielgruppe des reich bebilderten Buchs sind all jene, die man als „engagierte Radler“ bezeichnen kann: Leute, die den Wert gesunder Mobilität in den Metropolen erkannt haben, die sich über den Markt und seine Angebote unabhängig informieren wollen, die Empfehlungen aus der Praxis und Untersuchungen der Stiftung Warentest vertrauen. Denn auf die Fahrrad- und Zubehörtests der Stiftung wird in dem Buch ausführlich Bezug genommen. Dazu zählen Tests von E-Bikes, Kinder-Anhängern, Schlössern oder Helmen.

Handbuch Fahrrad und E-Bike: Digitale Vernetzung

Es geht in dem Buch natürlich auch um die zunehmende digitale Vernetzung des Fahrrads mit den Steuerelementen für die Motoren und dem eigenen Smartphone. Dabei hat das Buch immer im Blick, was sinnvoll ist und was nur Marketinggag zu sein scheint. Vorreiter sind in diesem Bereich die Holländer mit ihrem VanMoof oder das belgische Cowboy – aber auch Hersteller wie Bosch, Shimano und Yamaha setzen voll auf diesen Trend.

Textseite Foto: Link

Einkaufszettel und Kauftipps

Da, wo es angebracht ist, gibt das Buch Tipps, was beim Kauf zu beachten ist – etwa, ob bestimmte Bauteile wartungsintensiv, preiswert oder teuer sind, und kleine „Einkaufszettel“ fassen die wesentlichen Kriterien eines Gegenstands zusammen, auf die man achten sollte.

Interviews mit Nutzern und Experten

Dazu gibt es im Buch Interviews mit Nutzern und Experten. Zwei E-Bike-Experten äußern sich über das Thema Nachrüstung von konventionellen Rädern zu E-Bikes, ein leidenschaftlicher Radfahrer spricht darüber, warum er ein Trike fährt, und eine junge Mutter über ihre Liebe zu Lastenfahrrädern.

Zubehör und Kleidung

Beim Zubehör geht um Schlösser, Helme und Kleidung, Werkzeug für die kleine Reparatur, um Fahrradversicherungen und Leasingmöglichkeiten. Auch in diesem Bereich dienen Tests der Stiftung Warentest der Orientierung.

Handbuch Fahrrad und E-Bike, Stiftung Warentest, Berlin 2020, 270 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 29,90 Euro

Shimano Nexus Nabe: Sturz

Hervorgehoben

Eine Shimano Nexus Nabenschaltung mit acht Gängen
Die Shimano Nexus Nabenschaltung Foto: Pressedienst Fahrrad

Beim Kauf eines neuen Fahrrades im März 2019 wollte unser Sohn Lucas ein möglichst sorgenfreies Modell für die Stadt haben. Das Rad sollte einen Stahlrahmen – wegen der Bequemlichkeit des Fahrens -, einen Nabendynamo und eine Nabenschaltung haben. Nach einigem Herumstöbern war ein Modell gefunden. Ein Stahlrad mit Nabenschaltung, Dynamo und Felgenbremse im Schaufenster eines Fahrradladens in Wilmersdorf hatte es ihm angetan. Ein Modell mit einer Shimano Nexus Nabe mit acht Gängen.

Shimano Nexus Nabe: Sturz nach Schaltungsversagen

Die Freude währte kurz, denn bald schon musste das Rad wieder zum Händler zurück: Die Schaltung ruckelte, die Kette lief nicht sauber auf dem Ritzel. Der Händler sagte, er habe die Schaltung etwas nachstellen müssen, das sei mehr oder weniger normal. In den kommenden fünf Monaten versah die Shimano Nexus Nabe klaglos ihren Dienst.

Sturz in Amsterdam

Lucas zog dann für ein Jahr samt Rad wegen eines Masterstudiums nach Amsterdam. Von dort erreichte uns Mitte Oktober eine schauerliche Nachricht: Auf dem Weg zur Uni war er urplötzlich frontal vom Fahrrad gestürzt. Neben aufgeschrammter Nase und Lippe waren dabei seine beiden Schneidezähne zur Hälfte abgebrochen. Die Shimano Nexus Nabenschaltung hatte versagt.

Beim Sturz Zähne abgebrochen

Das war passiert: Lucas trat nach einem Stopp kräftig in die Pedale – ins Leere. Dadurch fiel er kopfüber über den Lenker direkt auf sein Gesicht. Kurze Zeit lag Lucas bewusstlos auf der Straße. Ein Passant rief einen Rettungswagen. Ein Notarzt versorgte ihn, in einer Zahnklinik wurden die Wunden im Gebiss gereinigt, einige Tage später bekam er auf seine Restzähne ein Provisorium geklebt. Hoffnung: Die Wurzeln könnten heil geblieben sein.

Kette gesprungen – Nabe blockiert

Als Lucas sein Fahrrad am Tag nach dem Unfall untersucht, stellt er fest, dass die Kette abgesprungen ist. Nach nur einem knappen halben Jahr Nutzungsdauer ist das ungewöhnlich. Lucas fädelt die Kette ein und fährt zunächst weiter. Einige Tage später versagt die Nexus Nabe ihren Dienst dann völlig. Das Hinterrad blockiert, am Gehäuse war ein Plastikring abgeplatzt. Einstellen geht nicht mehr, die Nabe ist hinüber.

Händler wundert sich

Ich suche den Händler auf, bei dem Lucas sein Rad gekauft hat, schildere ihm den Unfallhergang. Er äußert Bedauern. Eine Ferndiagnose will er aber nicht abgeben. Er müsse sich das Hinterrad ansehen, vorher könne er nichts sagen.

Einen interessanten Hinweis gibt mir der Fahrradhändler meines Vertrauens: 2016/2017 habe es zahlreiche Probleme mit Shimano Nexus Naben gegeben, die bei ihm verkauft wurden. Die Schaltung sei zuerst ruckelig gewesen – wie bei Lucas Fahrrad – bis sich das Rad nicht mehr gedreht habe. Reparaturen hätten nichts genutzt – man habe schließlich eine größere Menge der Räder – ich meine, er sprach von ca. 30 Stück – mit neuen Naben ausgestattet. Daraufhin hätten sich seine Kunden nicht mehr beschweren müssen.

Alte Teile an einem neuen Fahrrad?

Meine Vermutung ist nun: An dem angeblich neuen Fahrrad von Lucas befanden sich ältere Teile – eine Shimano Nexus Nabe aus dem Jahr 2016/2017. Indirekt bestätigte dies der Händler, indem er sagte, er baue die Räder selbst zusammen und schaue dabei, woher er die Teile „möglichst billig“ bekomme. Nun muss ein Händler ja nicht die Qualitätskontrolle für einen Teile-Lieferanten (Shimano) durchführen – dass man aber vielleicht alte Schaltungen in ein neues Fahrrad einbaut, finde ich schon mehr als befremdlich. Hinzu kommt: Wenn sich eine Kette nach einem halben Jahr Benutzung, wie in Lucas Fall, so gelängt hat, dass sie vom Ritzel springt, kann es kein Qualitätsprodukt gewesen sein.

Das Problem unseres Sohnes ist offenbar kein Einzelfall, wie man in diversen Foren nachlesen kann, unter anderem hier oder auch hier.

Fazit: Beim Fahrradkauf empfiehlt es sich, mindestens auch zu fragen, wie alt die verbauten Teile eigentlich sind.

Fahrradbeleuchtung: Ein Hoch auf Litecco

Lichtkegel der Litecco-Akku-Lampe

Lichtkegel der Litecco-Akku-Lampe                                                                Fotos: Link

Heute muss ich mal die Akkuleuchte von Litecco loben. Ein Exemplar habe ich seit drei Jahren auf meinem Stadtrad im Einsatz. Es ist die beste Akku-Leuchte, die ich je hatte. Ich habe die kleinere Version, die „Highlux 30“ mit 30 Watt (die größere hat 50 Lux) und bin mit ihr vollauf zufrieden. Das Ding ist klein (ca. 7 mal 4 cm), wiegt wenig (55 g) und leuchtet die Straße genügend aus. Es hat zwei Schaltstufen: „Eco“, dann soll die Lampe ca. 5 Stunden leuchten, und „Power“, die ca. 2 Stunden lang reichen soll. Es ist ein kleines Power-Paket, das auch noch schick aussieht. 

Fahrradbeleuchtung: Ein Hoch auf Litecco

Die Akku-Leuchte kann über einen Mini-USB-Anschluss aufgeladen werden, das kann zum Beispiel auch im Büro am PC geschehen. Sie ist spritzwassergeschützt und hat eine Straßenverkehrszulasung. Angeblich soll die Akku-Lampe 60 Meter weit leuchten und über 1200 Meter sichtbar sein. Gemessen habe ich das nicht. Befestigt wird die Lampe mit einem Gummiring, auf dem eine Schiene befestigt ist, in die die Lampenhalterung einrastet muss. Das sollte man beachten – wenn es dabei nicht „knack“ macht, kann die Lampe aus der Schiene auf den Boden fallen. 

Die Litecco-Akku-Leuchte

Klein. leicht und hell genug für die Stadt – die Litecco-Akku-Leuchte

 

Genug Licht für die Stadt

Die „Highlux 30“ hat ausreichend Power für die Stadt. Sie ist weit besser als viele andere Akkuleuchten oder gar Positionslichter, die ich hatte. Zum Ausleuchten von nächtlichen Straßen in Berlin reicht sie völlig aus. Natürlich gibt es für Mountainbiker, die auf dunklen Waldwegen unterwegs sind, oder für Leute auf einsamen Landstraßen bessere Beleuchtungsanlagen. Aber die meisten sind größer und schwerer und für den urbanen Gebrauch fast überdimensioniert. Zudem passt die Litecco auch gut an ein Rennrad. Allerdings: Wenn man schnell unterwegs ist, so ab 30 km/h und mehr, dann ist der vom Lichtkegel gut ausgeleuchtete Bereich doch etwas nah am Rad.

Zwei Stunden Ausdauer

Die Ausdauer  gibt Litecco mit zwei Stunden für den „Power“-Betrieb an, fünf Stunden für den um eine Stufe reduzierten „Eco“-Betrieb. Das scheint mir etwas übertrieben. Bei meiner Lampe leuchtet im reduzierten Modus schon nach gut einer Stunde das gelbe Warnlicht auf, das noch 30 Minuten Restlaufzeit anzeigt. Der Akku kann getauscht werden und der Hersteller zeigte sich dabei sehr kulant. Auch Ersatz-Halterungen sind erhältlich. Und preislich ist die „Kleine“ mehr als akzeptabel – mit 39,95 Euro liegt sie im unteren Bereich von Akku-Leuchten. Mein Fazit: Wer eine kleine, leichte Akku-Leuchte mit genügend Power für mindestens zwei Stunden Fahrt sucht, ist hier genau richtig. Für mich ist die kleine, praktische „Litecco“ eine ganz Große,

Fahrradkette wechseln

Kettenlehre auf Fahrradkette

Wenn die Kettenlehre flach aufliegt, ist die Kette verschlissen                        Foto: Link


Auch das kommt in einem Fahrradleben vor: Die Kette muss gewechselt werden, weil sie zu lang geworden ist. Die Kette steht mächtig unter Druck, in der Stadt, wo man oft anfahren muss, mehr als beim gemütlichen Dahingleiten auf langen Strecken ohne Stopp oder ohne Ampeln.

Woran man erkennt, dass die Kette gewechselt werden muss

Erstes Anzeichen für einen Kettenverschleiß ist meist ein rauher Lauf der Kette. Ob sie verschlissen ist, prüft man am besten mit einer Kettenlehre. Das ist ein kalibriertes Metallstück. Man steckt es auf dem Oberlauf der Kette zwischen zwei Laschen und schaut, ob das Ende der Lehre durch die Laschen hindurchfällt. Ist das der Fall, muss die Kette ausgetauscht werden. Bleibt die Lehre dagegen auf einer der Kettenrollen stehen, ist die Kette noch gut. Für einen ersten Check reicht es auch, die Kette vom großen Kettenblatt anzuheben. Wenn man sie fünf Millimeter abheben kann, ist sie verschlissen.

Fahrradkette wechseln: Was man dazu braucht

Zum Wechseln der Kette braucht man besagte Kettenlehre, einen Kettennieter und natürlich eine neue Kette. Die hat eigentlich jeder Fahrradladen parat, es lohnt sich aber, Markenketten zu nehmen. Etwa von Campagnolo, KMX oder Shimano. Meine Erfahrung ist, dass am Rennrad eine Kette 5000 bis 7000 Kilometer hält. Das hängt auch von der Fahrweise ab.

Kettenlehre (links) und Kettennieter

Kettenlehre (links) und Kettennieter

 

 

 

 

 

 

 

Fahrradkette wechseln: Wie man vorgeht

Zunächst muss man die alte Kette öffnen. Dazu legt man den Kettennieter so an die Kette an, dass sein Dorn genau auf einen Niet zeigt. Dann drückt man den Niet mit dem Dorn aus der Lasche der Kette heraus. Das war’s schon – nun ist die Kette offen und man kann sie vom Kettenblatt und den Ritzeln abziehen.

Kettennieter an Fahrradkette

Den Kettennieter benutzt man zum Öffnen und Schließen der Kette (hier mit neuem Niet)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie lang muss die neue Kette sein?

Nun muss man die neue Kette auf Länge bringen. Wenn sie zu lang ist, schlackert sie beim Fahren, wenn sie zu kurz ist, kann man die kleinsten Gänge nicht schalten. Die meisten Ketten werden nämlich mit mehr Kettengliedern ausgeliefert, als man braucht. In der Regel sind es 116 Kettenglieder, die meisten Fahrräder brauchen aber nur Ketten mit 114 Gliedern. Ich legen dazu die alte und neue Kette nebeneinander. Meist überragt die neue die alte Kette um zwei Glieder. Ich nehme dann diese beiden Glieder plus eine Lasche heraus, sodass die neue Kette eine Lasche kürzer ist als die alte. Das hat bisher immer geklappt. Man muss aber darauf achten, dass die beiden Enden zueinander passen – dass also beim Schließen der Kette eine dünnere Lasche in eine weitere hineingesteckt werden kann.

Zwei Fahrradketten

Alte (oben) und neue Kette

 

 

 

 

 

 

 

Kette wieder verschließen

Nun legt man die neue Kette auf das Kettenblatt und ein Ritzel, fädelt sie durch Schaltwerk (Achtung: auf korrekte Führung achten!) und führt die Anfangs- und Endlasche zusammen.  Bei manchen Ketten gibt es eine Seite, die nach Außen zeigen soll (Shimano zum Beispiel).  Man steckt den Niet, der der neuen Kette beiliegt, von Hand so weit in die beiden Ende wie es geht, legt den Kettennieter an und drückt den Niet vorsichtig aber fest durch die Lasche, bis er sauber sitzt. Das überstehende Stückchen quetscht man mit einer Zange ab – fertig.

Kettenschlösser

Manche Kettem, etwa von Sram, werden mit Kettenschlössern geliefert. Das sind Außenlaschen, die man gegeneinander verschieben kann, wodurch sich die Kette öffnet. Hier braucht man keinen Kettennieter, auch das alte Kettenschloss kann man wieder verwenden. Ein Sonderfall ist Campagnolo: Hier darf man nur bestimmte Kettenglieder öffnen, das spezielle Endstück darf nicht entfernt werden.

VeloBerlin 2016 am 16. und 17. April

Mädchen im Trike auf der Messe VeloBerlin

Ein Mädchen mit einem Trike auf dem Spezialrad-Parcours Foto: VeloBerlin

Nicht vergessen: Am 16. und 17. April findet in den Messehallen am Funkturm die VeloBerlin 2016 (jew. 10 bis 18 Uhr) statt. Die Fahrradmesse zielt eher auf das breite Publikum ab und hat diverse Highlights im Programm. Ein Schwerpunkt werden Elektrobikes und Pedelecs sein – auch hier hält die Vernetzung Einzug: Fahrdaten, Navigation, Trittfrequenz und Motordaten des Elektroantriebs werden in einem Computer oder via Smartphone gesammelt und stehen online für die Auswertung zur Verfügung. Auch eine Diebstahlsperre soll digital möglich sein. Interessant dabei: Mit einem GPS-System am Fahrrad ist die Ortung über das Smartphone möglich.

BVG „Bike-App“

BVG-App

Mit Tourenvorschlägen wartet die BVG-App auf Link

Die Berliner Verkehrsbetriebe präsentieren erstmals ihre kostenlose „BVG Bike App“. Der Nutzer kann aus einer Liste mit Ausflugszielen in Berlin und Brandenburg wählen, die in unterschiedliche Kategorien geteilt ist. So gibt es Vorschläge für „Berliner“ (mit den Miniaturwelten im Alexa, Berlins ältestem Biergarten, dem Mauerpark oder einer Tour zur Schlossplatz Brauerei in Köpenick). Unter „Wolke Sieben“ finden Romantiker Tourenvorschläge für ein Picknick am See, eine Fahrt an die Havel oder eine Tour nach Beelitz. Wer Lust auf Abenteuer hat, kann sich zur Biosphäre nach Potsdam oder in die Westernstadt in Spandau leiten lassen, beim Vorschlag „Mit Kind und Kegel“ ist der Kletterwald Grünheide dabei. Schön daran: der Streckenverlauf wird beschrieben, für die Rückfahrt werden Busse und Bahnen angezeigt. Eine verbale Routenführung bietet die App aber nicht. Auch findet man die gleichen Vorschläge in manchen Kategorien. Die Zielgruppe dürften auch eher Neu-Berliner als alt-eingesessene Berliner sein.

Smart Cycling

Verschiedene Firmen stellen ihre Vorschläge zum „Smart Cycling“ vor. Das läuft auf digitale Vernetzung hinaus. So gibt es Produktneuheiten, bei denen das Smartphone eine zentrale Rolle für Navigation und Aufzeichnung von Fahrdaten wie Akkureichweite bei Pedelecs oder dem Austausch von Leihrädern über das Bikesharing darstellt.  Alle Details zum Programm findet man hier. 

  • VeloBerlin
  • Messedamm 22
  • 14055 Berlin
  • am 16. und 17. April 2016, 10–18 Uhr
  • Ticket neun Euro, ermäßigt sieben Euro

VeloBerlin 2016: Senats-Auszeichnung und Volksentscheid Fahrrad

Mädchen im Trike auf der Messe VeloBerlin

Ein Mädchen mit einem Trike auf dem Spezialrad-Parcours Foto: VeloBerlin

Auch wenn die Kritik an der Politik in Berlin wegen der schleppenden Umsetzung von fahrradfreundlichen Strategien anhält  –  den Berliner Senat ficht das nicht an. Erstmals verleiht er auf der Messe VeloBerlin (16. und 17. März 2016) seinen traditionellen Preis „Fahrradstadt Berlin“. Der Senat wird zudem seine „Strategie Fahrradparken“ in der Sonderschau „Velo Park & Ride“ präsentieren. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat die Schirmherrschaft über die Messe übernommen, Bausenator Andreas Geisel (SPD) wird sie eröffnen.

„Volksentscheid Fahrrad“

Auch die Initiative „Volksentscheid Fahrrad“ um den Aktivisten Heinrich Strößenreuther ist auf der Messe aktiv und stellt ihre Positionen für ein Berliner Radverkehrskonzept vor, das diesen Namen auch verdient. Zu den Forderungen gehören unter anderem 350 Kilometer sichere Fahrradstraßen auch für Kinder, mindestens zwei Meter breite Radverkehrsanlagen an Hauptstraßen, transparente und schnelle Mängelbeseitigung oder 100 Kilometer Radschnellwege für Pendler. Ab dem Sommer will die Initiative eine Unterschriftenaktion starten. Wenn 20 000 Unterschriften gesammelt sind, kann ein Volksentscheid über die Gesetzesvorschläge gestartet werden, um den Senat von Berlin auf eine nachhaltige Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur festzulegen.

  • VeloBerlin 2016, Messe Berlin, Eingang Ost. Messedamm 22, 14055 Berlin,  am 16. und 17. März, 10–18 Uhr
  • U 2 Kaiserdamm / Theodor-Heuss-Platz
  • X 34, X 49, M 49, 104, 139, 218, 349
  • S41, S42, S46 bis S-BHF. Messe Nord/ICC, S5, S7, S41, S42, S46, S75 bis S-Bhf. Westkreuz
  • Tageskarte neun Euro

Shimano-Scheibenbremsen mit Problemen

Scheibenremse

Scheibenbremse an einem Rennrad                                          Foto: pd-f

Die Zeitschrift „Roadbike“ hat in ihrer Ausgabe 10/2015 erneut Scheibenbremsen getestet und bei den Modellen von Shimano Mängel festgestellt. Drei Modelle sind nach Erkenntnissen der Tester für den harten Rennradeinsatz nicht geeignet, weil sich die Bremsbeläge unter großer Belastung verformen. Damit bestätigen sich frühere Ergebnisse, die auch schon die Zeitschrift „Tour“ veröffentlicht hatte. Betroffen sind folgende Modelle:

  • Shimano BR-R 517
  • Shimano BR-RS 785 140 mm-Disc
  • Shimano BR-S 785 160 mm-Disc

Bei dem Modell BR-R 517 stellten die Tester fest, dass es sich unter großer Hitze „stark verzieht“. Die 140-mm-Scheibe BR-RS 785 verformte sich gar dauerhaft, sie ist „nur für den Cross-Einsatz bzw. flaches Gelände“ geeignet. Und die BR-RS 785 neigt bei hoher Belastung „zum Schleifen und verformt sich dauerhaft“, so die Tester.

Sram und TRP ohne Probleme

Ohne Probleme absolvierten dagegen die Scheibenbremsen von Sram (Red, Rival) und TRP (HY/RD) den Test. Sram Red und Sram Rival waren trotz eines Preisunterschieds (1120 Euro zu 832 Euro) im Test gleich gut, die Rival verzog sich zwar minimal, war aber jederzeit einsatzfähig. Erstaunlich war auch das Ergebnis der nur 150 Euro teuren, per Seilzug angesteuerten TRP. Sie bremste zuverlässig, wenngleich nicht so bissig wie die teureren Modelle.

Scheibenbremsen: Testbedingungen

Auf einer abschüssigen Strecke von 2,2 km Länge und 11% Gefällte mussten die Bremsen mehrere Serien von 20 Vollbremsungen aus 45 km/h durchlaufen. Das Komplettgewicht betrug 85 kg. Die kleine 140-mm-Scheibe von Shimano war dabei nach 12 Bremsungen so verzogen, dass sie keine Leistung mehr brachte.

Fazit

Die Tester sagen, dass unter normalen Bedingungen im Flachland auch die Shimano-Bremsen unbedenklich sind. Wenn es in den Bergen hart auf hart kommt, sind sie aber nicht zu empfehlen.

Fahrrad-Navigation von Bike Citizens

Die Bike Citizens Navigations-App

Die Bike Citizens Navigations-App

Die Hersteller der Smartphone-Halterung „Finn“ – ein Silikonstreifen, den man um den Lenker schlingt – haben jetzt auch eine Fahrrad-App veröffentlicht. Sie nennt sich „Bike Citizens“. Die kostenlose App bietet über 100 Städte-Karten aus 35 Ländern an, die man herunterladen und in denen man dann navigieren kann. Eine Stadt kostet 4,99 Euro. Zum Ausprobieren kann man sie kostenlos herunterladen und für 30 km testen. Das Hauptmenü ist in drei Bereiche unterteilt: Navi & Karte, Touren und Fahrradcomputer. Unter Navi & Karten ruft man die Karte der gewählten Stadt auf, gibt ein Ziel ein, die App navigiert einen dann mit Sprachführung dort hin. Unter den angebotenen Routen kann man „gemütlich“, „normal“ und „schnell“ wählen.

Tourenvorschläge und Fahrradcomputer

Für die ausgewählten Städte bietet die App zudem Tourenvorschläge an. Auch sie sind mit einer Navigation gekoppelt. Für Berlin sind das zum Beispiel eine Mauertour, eine Müggelsee-Runde oder eine Kreuzberg-Neukölln-Runde. Die Anzahl der Vorschläge variiert von Stadt zu Stadt. Zudem gibt es einen Fahrradcomputer. Er zeigt die Gesamtstrecke, die Geschwindigkeit, die Gesamtzeit und zeichnet Strecken auch auf. Was hübsch ist: Navigation und Routenplanung funktionieren ohne aktive Datenverbindung. Das spart Akku-Laufzeit.

Für Städter brauchbar, für Tourenfahrer nicht

Die Navigation der App scheint nach einem kurzen Test in Ordnung. Die Wegsuche ist zuverlässig, man kann sie auch nach Art des Rades unterteilen, was kleine Routenänderungen zur Folge hat. Es stört etwas, dass die fett eingezeichnete Route die Straßennamen überdeckt, und wegen der Konzentration auf Städte ist man doch eingeschränkt. Für die Tour nach Brandenburg oder quer durch Deutschland taugt die App (noch?) nicht – da ist Komoot unschlagbar, in Städten ist sie allerdings gut. Und fürs urbane Publikum sind die Produkte Bike Citizens auch gemacht. Insofern passt die App zur Philosophie des Hauses.

Komoot: Server am Vatertag überlastet?

Meldete Überlastung am Vatertag: der Komoot-Server

Meldete Überlastung am Vatertag: der Komoot-Server

Was war das denn? War ausgerechnet am Vatertag, wo der passionierte Radler natürlich unterwegs sein will, der Komoot-Server überlastet? Komoot ist meine bevorzugte Navigations-App, am Himmelfahrtstag  ließ sie mich im Stich. Der angefügte Screenshot dokumentiert eine Überlastungs-Meldung, die  mehrmals erschien. Habt Ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Und woran lag das nun? Bier auf den Server gekippt? Zuviele Radfahrer auf einmal Orientierung suchend unterwegs? Hacking-Action von Ehefrauen? Fragen über Fragen! Nur gut, wenn man eine Landkarte dabei hatte. Erinnert mich irgendwie an die frühen Gasfeuerzeuge. Am besten waren die auch, wenn man immer Streichhölzer dabei hatte…

Topeak Mini-Luftpumpe

Aufgelöst im Rucksack: Die Topeak Micro Roket

Aufgelöst im Rucksack: Die Topeak Micro Roket

Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte immer mit einem Plattfuß rechnen – deshalb habe ich immer einen Ersatzschlauch und eine kleine Luftpumpe im Rucksack. Flicken will ich unterwegs keine kleben, ich wechsle lieber gleich den Schlauch. Dabei kam ich diese Woche aber ganz schön in die Bredouille, und zwar wegen der Topeak Micro Roket. Ich habe sie vor zweieinhalb Jahren gekauft, ich habe sie bisher einmal benutzt, und als ich sie diese Woche brauchte, war sie kaputt. Im Rucksack hatte sich der Verschluss-Stopfen vom Griffteil gelöst, er war möglicherweise nur geklebt. Pumpen war äußerst schwierig, immer wieder löste sich das Griffteil ab, sodass ich keinen Druck aufbauen konnte. Ich kann nur sagen: Finger weg von der Topeak Micro Roket, sie ist eine Schrott-Pumpe!