Die Wogen der Kritik an Googles neuem Fahrrad-Routing schlagen hoch. In den Foren geht die Debatte hin und her, die „Welt“ vergleicht den Dienst gar mit dem grandiosen Fehlstart von Apples Kartendienst. Haupttenor der Kritik: Die Fahrradrouten, die Google ausweist, sind in Wahrheit gar keine Fahrradstrecken, sondern Autostraßen. Die versprochenen fahrradfreundlichen Nebenstrecken blieben unberücksichtigt, gut befahrbare Feld- oder Waldwege würde nicht erkannt.
Fahrradfreundliche Strecken zum Teil nicht erkannt
Meine Erfahrungen sind geteilt: So weist der neue Dienst zwar eine Strecke an der Havel fürs Fahrrad aus, die das Google-Pkw-Rounting bislang nicht erkannte, andererseits werden aber nicht alle fahrradfreundlichen Strecken in Berlin gefunden. Meine Lieblingsstrecke vom Büro nach Hause zeigt „Google-Fahrrad“ zum Beispiel nicht an. Stattdessen wird mir eine viel befahrene Hauptverkehrs-Strecke vorgeschlagen. Das ist nicht die versprochene verkehrsarme Radler-Strecke.
Noch ist der Dienst in einer Beta-Version, Nutzer sind zudem aufgefordert, eigene Änderungen über „Map Marker“ einzubringen. Geben wir Google noch etwas Zeit. Apples Kartendienst ist mittlerweile ja auch benutzbar geworden. Und als Service finde ich den neuen Dienst von Google durchaus sympathisch.
Ganz bestimmt ist gute Fahrrad-Navigation erheblich komplizierter als die fürs Auto. Ich finde auch: Das funktioniert noch nicht richtig. Hier von Neukölln aus etwa schickt mich Fahrrad-Google weiträumig ums Tempelhofer Feld herum 🙁
Das Problem liegt wohl darin, dass jeder was anderes unter fahrradfreundlich versteht. Der eine will über Radwege fahren, der andere bevorzugt Zone-30 Straßen und der nächste will Hauptstraßen, auf denen er nicht auf einen Radweg gezwungen wird.