Einfallsreich zeigt sich die Polizei von San Francisco seit kurzem bei der Bekämpfung von Fahrrad-Diebstählen. In der Stadt hat sich die Zahl der Fahrradfahrer zwischen 2006 und 2013 nahezu verdoppelt – und entsprechend ist auch die Anzahl der Fahrraddiebstähle gestiegen. Eine Welle, der die Polizei nun mit einer neuen Methode einen Riegel vorschieben will. Es sind „Bait Bikes“, Köder-Fahrräder, die mit einem GPS-Chip bestückt sind und so jederzeit aufgefunden werden können.
Bait-Bikes – Köder-Fahrräder
An den „Bait-Bikes“ sind GPS-Snesoren versteckt, die den Aufenthaltsort des Rades preisgeben. So ist es für die Polizei auffindbar. In einem Demo-Video, das die New York Times dazu veröffentlichte, sieht man so ein solches „Köder-Fahrrad“, das kurz nach dem Abstellen von einem Passanten mitgenommen wird. In der folgenden Video-Sequenz wird er von zwei Personen überwältigt. Die Botschaft ist klar: Dieb, wir kriegen dich! In der Abschreckung liegt denn wohl auch das größte Potenzial dieser Methode – jedem möglichen Dieb muss klar sein, dass das Fahrrad registriert sein könnte und samt Dieb wiedergefunden werden kann.
Täter werden per Twitter gepostet
Für europäische Verhältnisse und unser Verständnis von Persönlichkeitsschutz und Diebstahl-Prävention ist die Sache schon. Auch der zweite Teil dieser „Bait-Bikes-Aktion“ ist befremdlich: Die Polizei twittert Fotos der gestellten Fahrraddiebe. Auch das, um vor ihnen zu warnen. Das erinnert denn doch etwas fatal an die „Wanted – Dead or Alive“-Fahndungsplakate und die umstrittene Wegelagerer-App in Berlin. Die GPS-Chip-Ausstattung erscheint dagegen ein sinnvoller Ansatz – vorausgesetzt, die Polizei hat auch genügend Personal, die Chips zu überwachen bzw. Diebstahlmeldungen nachzugehen.