Heute muss ich all jenen Zeitgenossen einmal meine Wut entgegen schleudern, die Fahrradfahrer beklauen. Ihr verbreitet schlechte Stimmung, euer Tun ist zutiefst egoistisch und es ist am wenigsten das, wofür ihr es haltet: eine Heldentat. Im Gegenteil, ihr seid feige, ihr suhlt euch in der Anonymität der Großstadt, ihr wollt euch auf Kosten von Abwesenden profilieren.
Innerhalb einer Woche habe ich an euch Nichtsnutze die Akku-Leuchte und einen Tacho meines Fahrrads verloren. Beide Male geschah es an der gleichen Stelle in Steglitz, doch der Ort ist eigentlich egal. Mit wurde das Licht auch schon am Potsdamer Platz geklaut, und 30 Minuten Parken in Mitte hat es einmal auch nicht überlebt. Mein erster Tacho hielt gerade mal vier Wochen, bis er geklaut war.
Haben euch eure Kumpels nach dem Diebstahl auf die Schultern geklopft? Seid ihr mit Siegerlächeln über den Gehweg stolziert? Benutzt ihr die geklauten Gegenstände oder habt ihr sie gleich in den nächsten Mülleimer geworfen? Ich vermute Letzteres. Denn es geht euch nicht um Bereicherung, sondern darum, andere zu ärgern.
Ich werde mein Rad jetzt unter Strom setzen, wenn ich es abschließe. Jeder Griff wird den nächsten von euch in eine Schockstarre versetzen. Ich freue mich, die Fotos von euch in einer Galerie zu veröffentlichen. Den Namen für die neue Rubrik gibt es auch schon: „Freudentänze“ wird sie heißen.