Die App einer Berliner Initiative, mit der Falschparker auf Radwegen an Ordnungsämter gemeldet werden sollten, ist offenbar vorerst gescheitert. Wie der Tagesspiegel berichtet, sei die Entwicklung der „Straßensheriff-App“ eingestellt worden, weil die benötigte Summe über das Crowd-Funding nicht aufgebracht werden konnte. Die Entwickler um den Initiator Heinrich Strößenreuther wollten laut Medienberichten jedoch an dem Vorhaben weiter arbeiten.
Die App sollte es Radfahrern ermöglichen, von Autos, die auf Gehwegen parkten, Fotos zu machen und sie auf eine Platform hochzuladen. Hartnäckige Parksünder sollte die App erkennen können – in diesem Fall war auch angedacht, die Ordnungsämter der Bezirke zu informieren. Der Bezirk Pankow hatte sich jüngst dem Projekt gegenüber aufgeschlossen gezeigt.
Datenschützer wollte Stellungnahme anfordern
Allerdings gab es auch Kritik an dem Vorhaben. Der Berliner Datenschützer Alexander Dix wollte bei den Entwicklern eine Stellungnahme anfordern. Im Netz wurde die Initiative kontrovers diskutiert. Kritik gab es daran, dass sie zum Denunziantentum ermutige, Befürworter versprachen sich freiere Radwege.
Der Stadtradler meint: Ziviler Umgang miteinander beruht auf Freiwilligkeit, auch im Verkehr. Wir brauchen nicht mehr Freizeit-Polizisten, sondern mehr Rücksichtnahme. Die bekommt man nicht mit einer App, sondern mit der richtigen Haltung.
P.S. Kaum hatte ich den Beitrag veröffentlicht, erlebte ich die auf dem Foto gezeigte Situation – wie um meine Meinung Lügen zu strafen. Vor dem ICC hielt eine Schlange an Kleinlastern auf dem Radweg. Ich war verärgert, zumal sich einer der Fahrer, den ich ansprach, nicht im geringsten einsichtig zeigt. „Ich arbeite hier, da muss ich mich nicht an die Verkehrsregeln halten“, war seine Antwort. Offenbar kehrt die richtige Haltung doch nicht ohne Zwang ein – oder wie seht ihr das?