Berliner Fahrradschau: Lauter Schönheiten im alten Bahnhof

 

Die Fahrradschau im Dresdner Bahnhof war gut besucht Link

Die Fahrradschau im Dresdner Bahnhof war gut besucht                                Link

Das Fahrrad ist ein Trend-Vehikel, sein bestes Verkaufsargument ist das schicke Design, und ein urbanes Publikum goutiert das. So könnte das Fazit der zweitägigen Fahrradschau im ehemaligen Dresdner Bahnhof an den Luckenwalder Straße lauten. Denn die Berliner Fahrradschau war ein Auftritt ungezählter Schönheiten. Sie ist ein Beweis dafür, dass das Fahrrad längst zu einem Lifestyle-Objekt geworden ist, einem Fortbewegungsmittel, das den Geschmacks- und Design-Trends einer jungen Bevölkerung in den Großstädten folgt. Auf der Fahrradschau stellte sich die Szene mit ihren Rädern zu Schau. Vieles davon ist handgefertigt.

Design geht über alles

Gebrauchsfahrräder zur schnöden Erledigung alltäglicher Besorgungen fand man auf der Fahrradschau nicht. Stattdessen: Rennräder und Fixies, Street Bikes, Randonneuere, Trekking Bikes und Stadträder in allen Formen und Materialien. Auffallend war die Wiederkehr des Materials Stahl. Man könnte fast von einem Retro-Trend sprechen. Die finnische Firma Pelago mag beispielhaft dafür stehen. Die Produktpalette, angefangen beim Rennrad Sibbo mit Scheibenbremsen über den Randonneur Stavanger, das leichte Stadtrad Capril bis hin zum Hanko, einem All-Wetter-Bike mit Schutzblechen, besteht komplett aus Stahl. Und sie hat einen leichten „antiken Touch“, der an puristische Fahrrad-Designs der 50er-Jahre erinnert. Die Firma „Veloheld“ aus Dresden schwört genauso auf Stahl, die italienische Desgn-Schmiede UCY aus Rom hatte einen leichten und schicken Renner aus Stahl am Stand.

Hang zum Purismus

Vielen Modellen ist ein Hang zum Purismus eigen. Kaum Schutzbleche, Kettschützer oder sonstiger Zierrat, es dominiert die nackte Form. Und dabei werden alle Werkstoffe benutzt, die es derzeit gibt: Stahl, Aluminium, Carbon, Titan. Ja, es gab auch Holzmodelle und Bambusfahrräder zu bestaunen. Zumindest die Rahmen waren daraus gefertigt. Wie etwa die der Berliner Firma „Ozon“, deren Räder aus Bambusrrohren sind. 

Lastenräder

Dem Trend zum schicken Auftritt gehorchten auch die Lastenräder. Vielen davon sah man geradezu die Verbreitung guter Laune ansah. „Ich strahle Spaß aus, bei mir muss treten nicht wehtun“, schienen die Modelle zu verkünden. Die französische Firma „Douze“ hatte zum Beispiel ihr Modell „Messenger“ dabei, das man in zwei Teile zerlegen kann – der vordere Teil ist austauschbar. Ein Mitarbeiter erklärte, dass man darüber nachdenke, das Modell für Rollstühle kompatibel zu machen – die Nachfrage dafür sei da. Auch die Firma „Elan“ präsentierte ihre Lastenräder, die seit dem Erscheinen 2011 für ihre ruhige Straßenlage gelobt werden.

Elektroräder

Auch Elektroräder sah man, allerdings galt auch hier: Schicksein geht über alles. Der Motor ist in den Rahmen integriert, er sitzt in der Nabe oder im Sitzrohr. Die Schweizer Firma Stromer mag hier beispielhaft sein.

Man zeigt, wer man ist

Eins soll das Fahrrad in der urbanen Welt nicht sein: ein hausbackenes Fortbewegungsmittel für arme Leute wie zu Großvaters Zeiten. Man zeigt heute, wer man ist und was man hat – mit dem Fahrrad. Dazu gehören auch die passenden Accessoires wie Taschen, Business-Radkleidung, Mützen – oder die Mützen der Schweizer Firma Ribcap, ein Zwitter aus Wollmütze und Kopfschutz.

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