Vom 27. bis 30. August werden auf der Eurobike in Friedrichshafen wieder die Fahrrad-Highlights der kommenden Saison, Neuerungen und Trends präsentiert (Publikumstag ist der 30. August von 9–18 Uhr). Eine Auswahl präsentierte jetzt der“ Pressedienst Fahrrad“, aber auch Magazine wie „Roadbike“ und „Bike-Magazin“ und andere blicken voraus. Zwei Trends zeichnen sich ab: Zum einen steht das urbane Radfahren mit schicken Rädern und Accesoires im Mittelpunkt, zum anderen wächst der Anteil der E-Bikes in Zukunft. Mittlerweile gibt es gar Mountainbikes mit dem elektrischen Hilfsantrieb.
Rennräder: Komfort, Leichtgewicht und Scheibenbremsem
Bei den Rennrädern dominieren Komfort, geringes Gewicht und Scheibenbremsem. So hat „Trek“ schon vor der Eurobike seine Modellreihe „Émonda“ mit 19 Varianten vorgestellt. Die leichteste Version soll gerade einmal 4,65 Kilogramm auf die Waage bringen – sie kostet allerdings auch 12 999 Euro. Die einfachste Version mit einer Tiagra-Ausstattung und Alurahmen ist immerhin schon für 1499 Euro zu haben. Den Trend zu Komfortrahmen mit längerem Steuerrohr für eine aufrechtere Sitzhaltung, breiteren Reifen (meist 25 mm) und federnden Carbonrahmen machen nahezu alle Hersteller mit, „Canyon“ ist zum Beispiel mit dem „Endurance CF“ dabei. Mindestens ein Modell dieser Art haben alle großen Hersteller im Programm. Dazu bietet unter anderem DT Swiss breitere Felgen an. Die Scheibenbremsen werden meist hyraulisch betätigt.
Gravel Racer aus den USA
Auch die amerikanische Tradition der „Gravel Racer“ schwappt nach Europa herüber: Rennräder mit Komfortgeometrie, breiten (28 mm) Reifen und längerem Radstand als klassische Renräder. Einsatzzwecke sind On- und Offroad-Touren und die tägliche Fahrt zu Arbeit. Dafür sind meist auch Schutzblechösen am Rahmen. Ein Besipiel ist das „Grade“ der US-Marke „GT“. Die US-Modelle sind Rennrädern vielleicht einen Tick ähnlicher als europäische Cross-Rennräder für ähnliche Einsatzzwecke.
Schicke Helme, kleine Schlösser und E-Bikes
Beim Zubehör spielt der Schick eine zunehmende Rolle. Abus stellt zum Beispiel sein kleines Schloss „Granit Plus 640“ vor. Es misst gerade einmal 150 mal 83 Millimeter, der 12 Millimeter Rundbügel soll Dieben ihr Vorhaben zuverlässig vermiesen (großes Foto oben, 69,95 Euro). Das Schloss kann cool am Gürtel der Jeans befestigt werden. Helme für den Alltagsgebrauch werden modischer und sind besser belüftet, und die E-Bikes machen sich jetzt sogar in einem Sektor breit, der bislang den Ruf hatte, letztes Refugium der Muskelkraft-Vertreter beim Radfahrern zu sein – bei den Mountainbikern. Ob sich das durchsetzt ist fraglich – mir erscheint das genauso absurd wie Elektro-Kraft am Rennrad.
Fatbikes sind im Kommen
Auf der Berliner Fahrradschau im Frühjahr waren Fatbikes auch schon zu sehen: Modelle mit Reifen, die vier bzw. 4,8 Zoll breit sind und mit maximal einem Atü gefahren werden. Damit sind auch Brandenburger Sandpisten keine echten Hindernisse fürs Fortkommen mit dem Rad mehr. Die Hersteller versprechen, dass die dicken Brummer relativ leicht rollen und einen ziemlich guten Federungskomfort haben.
ADFC kritisiert Zustand des Radwege-Netzes
Der ADFC kritisierte indes zum Auftakt der Messe den Zustand vieler Fahrradwege in Deutschland. In Zeiten, in denen die Fahrradnutzung erheblich zugenommen habe, sei der Ausbau der Radwege auf dem Stand der 80er-Jahre stehengeblieben: „Die deutschen Städte sind zu sehr auf den Autoverkehrs ausgerichtet. Die Radinfrastruktur wird dem zunehmenden Radverkehr nicht mehr gerecht“, sagte Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork. Er forderte, der vorhandene Raum müsse neu verteilt werden.