Wenn man durch die Stadt fährt, hat man manchmal den Eindruck, dass man auf einem Fahrrad-Friedhof unterwegs ist. Die Gerippe, die einem am Straßenrand, an Bäumen, neben Mülltonnen oder auch schon mal auf einem Stückchen Brachland begegnen, sind kaum an einer Hand abzuzählen. Alte, noch nicht so alte und zum Teil auch fast neue Räder beziehungsweise das, was davon übrig blieb. Gerne wird nur ein Rahmen übrig gelassen wie auf dem Foto, mal fehlt nur ein Rad, mal liegt ein komplettes Fahrrad im Gebüsch.
Berlin – Hauptstadt der Fahrraddiebe
Ich unterstelle einmal, dass das in den meisten Fällen keine Entsorgungsaktionen der Eigentümer sind: Warum kümmern sich die Diebe denn nicht um ihre eigenen Sachen? Nicht alles, was auf öffentlichem Raum abgestellt wird, ist auch öffentliches Eigentum. Vielleicht hat sich das noch nicht ganz herumgesprochen. An der Zeit wäre es. Allerdings sprechen die Zahlen gegen solche frommem Hoffnungen. Pro Tage werden in Berlin 72 Fahrräder gestohlen, die Polizei registrierte 26513 gestohlene Fahrräder im Jahr 2013 – ohne Dunkelziffer. Prenzlauer Berg liegt ganz vorne (2122), vor Kreuzberg (1953), Mitte (1478) und Friedrichshain (1428). Seit 2010 steig die Zahl damit um 30 Prozent an.
Fahrradcodierung in Berlin
Die Codierung des Fahrrads kann gegen Diebstahl schützen. Das wissen offenbar auch Diebe – codierte Fahrraäder sind jederzeit erkennbar und schlechter weiterzuverkaufen. Codierungen führt der ADFC jeden Freitag zwischen 17 und 19.30 Uhr durch, die Berliner Polizei bietet die nächste Codierungs-Aktion am Dienstag, 13. Mai, zwischen 10 und 12 Uhr im Abschnitt 42, Hauptstraße 45, 10827 Berlin an. Ein Eigentumsnachweis ist erforderlich.
ADFC, Brunnenstraße 28, 10119 Berlin, Tel. 030 / 448 47 24 (Kosten 10 Euro), http://www.adfc-berlin.de/service/codierung.html