Kampfradler

Sportlich ist der junge Mann unterwegs, und schick ist er auch. Strumpfhose, darüber eine dreiviertel lange Hose, und das Rennrad trägt er über der Schulter – für kurze Zeit aber nur. Dann, hops, sitzt er, ein Fahrradkurier, wie sich herausstellt, auf seiner Maschine und kurvt um die Passanten herum, die im Untergeschoss des S-Bahnhofs am Anhalter Bahnhof zur Rolltreppe gehen. Er nutzt sie wie Slalomstangen, eine falsche Bewegung und er liegt auf der Nase oder der Fußgänger fällt hin. Als sich einer beschwert, zeigt ihm der Fahrradkurier auf dem Flitzer den Stinkefinger und beschimpft ihn.  Ein Kampfradler im Einsatz.

Was der Fahrradkurier wohl transportiert? Sympathie ist es jedenfalls nicht.

P.S.

Eine aktuelle Erhebung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz  sagt aus, dass im Berliner Verkehr die Radfahrer das größte Problem für Fußgänger sind.  56 Prozent der Fußgänger fühlen sich von Radfahrern gar auf dem Gehweg bedroht.

Das muss nicht sein, findet der Stadtradler. Auch ich gehe manchmal zu Fuß und freue mich über jeden, der mich das in Ruhe tun lässt. Genauso wie ich mich über Fußgänger freue, die mich auf dem Radweg beachten.

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