Der Berliner Schilderwald ist um eine Spezies reicher. So scheint es zumindest, wenn man die Schützallee in Zehlendorf befährt. Seit einigen Tagen überrascht den Radfahrer dort ein Gefahrenzeichen mit dem Zusatz „Radwegschäden“. Es ist zwar so hoch angebracht, dass es eher für Baumbewohner gedacht scheint, zu übersehen ist es aber auch vom Fahrrad nicht. Der Schlagloch-gestählte Berliner Verkehrsteilnehmer vermutet natürlich sofort, dass dieses Schild fällige Radwegreparaturen ersetzen soll – analog zu den Tempo-10-Schildern für Autofahrer auf Schlaglochstraßen.
Doch das Schild soll nicht für die Ewigkeit sein. „Wir müssen aus Haftungsgründen schon auf Löcher hinweisen, die wir nicht gleich reparieren können“, sagt Baustadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne). „Solche Schilder soll eine Reparatur nicht ersetzen“. Straßenbegeher melden dem Tiefbauamt regelmäßig Gefahrenstellen, wenn es nötig ist, werden dann Warnschilder aufgestellt. Ob es nicht billiger wäre, die Gehwegplatten zu ersetzen? Bequemer zu befahren wird der Weg durch das Schild jedenfalls nicht.