Nach Münster gilt Freiburg als fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands. Knapp 28 Prozent aller öffentlichen Wege wegen dort mit dem Fahrrad zurückgelegt – in Berlin sind es 13 Prozent. Nun kann man zu Recht sagen: Das schöne kleine Städtchen im Breisgau mit seinen 220.000 Einwohner kann man auch gut mit dem Rad durchfahren. In Berlin ist das schon wegen der Ausdehnung der Stadt etwas ganz Anderes. Die beiden Städte sind nicht miteinander vergleichbar. Freiburg hat kurze Wege, Berlin Marathonstrecken.
Vergleichen kann man aber den Stellenwert der Radfahrer im öffentlichen Verkehr. Ich war vor kurzem in Freiburg. Und habe die aggressive Kampfstimmung zwischen Autofahrern und Radfahrern vergebens gesucht. Radler sind, so mein Eindruck, in Freiburg willkommen. Sie gelten als gleichberechtige Teilnehmer am Straßenverkehr, Junge und Alte fahren Rad, ja, mir scheint, es gehört fast zum guten Ton, mit dem Rad unterwegs zu sein.
„Radfahrer willkommen!“ Das wäre doch auch ein schönes Motto für die Hauptstadt.