Wer sein Rad mit auf Tour nimmt, steht bald vor der Frage: Wie soll das Rad transportiert werden? An Alternativen stehen klassische Dachträger, Heckträger und Träger auf Anhängerkupplungen zur Wahl.
Tests haben ergeben, dass die Systeme jeweils Vor- und Nachteile haben. So werden die Räder bei Heckträgern geschützter transportiert, bei Auffahrunfällen allerdings sind sie mitten drin im Crash-Geschehen. Das ist bei Dachträgern eher weniger der Fall, dafür kann es aber vorkommen, dass sie bei Auffahrunfällen mitsamt dem Grundträger vom Dach gerissen werden.Die Stiftung Warentest hat beim „Elchtest“ ermittelt ( Heft 6/2011), dass sich bei schnellen Ausweichmanövern das Rad von einem Dachträger sogar löste. Die Tester empfahlen als Kupplungsträger den Euroway G 2 920 von Thule und als Dachträger den Thule Proride 591. Da Unfälle kein empfehlenswertes Verkehrsgeschehen darstellen, egal ob mit oder ohne Fahrrad am Auto, konzentrieren wir uns hier mal auf die praktische Seite.
Und da will ich mal eine Lanze brechen für eine ganz simple Lösung: ein Dachträger, bei dem die Vorderachse mit einer Schnellspannachse befestigt wird. Das Hinterrad steht auf einer Plastikschiene und wird mit einem Riemen angeschnallt. Die Vorderradgabel wird mit dem Schnellspanner ausreichend fest gehalten, die meisten Modelle kann man auch mit einem Schloss sichern. Ich habe dem System von Elite Sanremo zuerst nicht viel zugetraut, muss nach rund 2800 Kilometern aber sagen: Das System hält. Es ist einfach auf einem Dachträger zu befestigen. Es hat keine Halterungen, die sich um das Unterrohr klammert – was bei empfindlichen Carbon- oder Aluminiumrahmen ein Problem ist -, es wiegt wenig, und das Rad kann schnell befestigt und schnell abgenommen werden. Nun habe ich keine Slalomfahrten unternommen, aber im normalen Verkehrsgeschehen habe ich keine Wackler bemerkt. Man muss allerdings im Innenraum des Fahrzeuges noch Platz für das ausgebaute Vorderrad haben und darf es nicht zuhause vergessen. Sonst macht auch die Vorderachs-Schnellspannlösung keine Freude.
Noch ein weiterer Vorteil: Das Rad steht weniger im Wind – wenn man den Sattel rausnimmt, wird es noch besser.
Nachteile: Bei MTBs kommen solche Systeme ab und an mit den fetten Standrohren der Federgabeln in Konflikt, bzw. hat man mittlerweile das Problem, dass an immer mehr Rädern Steckachsen verbaut sind – und die auch noch mit unterschiedlichen Maßen. Wenn man ab und an unterschiedliche Räder von Freunden mitnehmen will, steht man dann schnell vor einem Problem 🙁