Das richtige Bike

Crossrad

Puristisch: ein Crossrad Foto: pd-f

Der Frühling steht vor der Tür, die Fahrradsaison ebenfalls, und mancher will sich vielleicht ein neues Rad zulegen. Die große Frage ist immer: Welches Rad passt zu mir? Dabei sollte man sich immer überlegen, wozu man das Rad verwenden will. Natürlich kann man nicht für jeden Einsatzzweck ein anderes Rad anschaffen, aber man sollte sich über seine Grundnutzung  klar werden. Hier sind ein paar Tipps, wie Sie zum passenden Rad kommen.

1. Wozu wird das Rad am meisten benutzt?

Werden Sie sich über den Einsatzzweck des Rades klar. Soll es ein sportliches Stadtrad für den täglichen Weg zur Arbeit sein oder ein Lastenesel, der auch für den Kindertransport geeignet ist? Wenn Sie damit täglich zur Arbeit fahren, schauen Sie sich einmal sportliche Fitnessbikes an. Sie sind meist puristisch ausgestattet, Gepäckträger oder Schutzbleche können aber nachgerüstet werden, und diese Modelle haben einen Vorteil: Sie sind leicht.

2. Die  Schaltung

Überlegen Sie, welche Schaltung Sie haben wollen. Gebräuchlich sind meist Kettenschaltungen. Ihre Übersetzungsverhältnisse sind im Stadtverkehr Berlins mehr als ausreichend. Sie haben aber den Nachteil des relativ starken Verschleißes der Ketten. Wer 4000 Kilometer im Jahr fährt, muss die Kette dann meistens austauschen, dazu kommen oft noch die Ritzel am Hinterrad. Das schlägt mit ca. 80 Euro zu Buche. Eine Alternative sind Fahrräder mit Nabenschaltungen. Hier muss höchstens die Kette getauscht werden, wenn sie sich gelängt hat.

3. Achten Sie auf das Gewicht

Voll ausgestattete Räder sind gut, ihr Geweicht ist es meist nicht. Wer einmal den Unterschied zwischen 15 und 10 Kilogramm gespürt hat, will kein schweres Rad mehr. Das ist beim Hochtragen von S- und U-Bahnhöfen sehr unangenehm.

4. Reifen

Kaufen Sie ein Rad mir ordentlichen Reifen. Das mag selbstverständlich scheinen, ist es aber nicht. Gerade bei Sonderangeboten wird hier gespart. Doch gute, haltbare Reifen, wie sie Schwalbe oder Continental im Programm, sind Gold wert. Wer sich mehrmals die Woche auf Rollsplitt einen Plattfuß einfängt, ist das Radfahren irgendwann leid. „Marathon“-Reifen mit innenliegenden Schutzschichten beugen hier wirksam vor.

5. Kaufen Sie keine billiges Rad

Räder sind teuer geworden. Doch wer spart, zahlt am Ende doppelt. Billige Räder mögen noch passable Rahmen haben, doch bei den Anbauteilen wir Bremsen und Schaltung sondert sich im Alltag schnell die Spreu vom Weizen. Da schleift die billige Schaltung nach ein paar Wochen und lässt sich nicht mehr nachstellen, die Bremsen gehen unnötig schwer, Schrauben verdrehen sich beim ersten Anziehen – lassen Sie lieber die Finger von Billigangeboten. Etwas anderes sind herabgesetzte Modelle vom Vorjahr. dafür ist jetzt eine gute Zeit, viele Händler müssen ihre Lager räumen. Schauen Sie sich um, manchmal kann man sogar noch ein bisschen verhandeln.

Fahrradklima: Berlin rutscht in den Keller

Logo des ADFC-Fahrradklima-Tests

Logo des ADFC-Fahrradklima-Tests

Beim Fahrradklimatest des ADFC ist Berlin abgerutscht. Die Hauptstadt belegt unter 39 deutschen Großstädten Platz 30. Im Vorjahr hatte Berlin noch Platz 24 belegt. Sieger ist Münster vor Karlsruhe und Freiburg. An der bundesweiten Erhebung beteiligten sich nach Aussage des ADFC rund 100 000 Personen aus 468 Städten. In Berlin gab es 3814 Teilnehmer.

Radwege schlecht und zu schmal

Was der Stadtradler auch schon häufiger beklagen musste, sehen offenbar die Berliner Teilnehmer der Umfrage auch so: In Berlin sind die Radwege zu schlecht und zu eng und es parken zu viele Autos auf den Radwegen. Nach Aussage von ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Storck sei die Stimmung auf den Radwegen aggressiv, weil die Wege immer voller würden. Er forderte die Politik auf, für einen besseren Ausbau zu sorgen. Die Tiefbauämter müssten mehr fähiges Personal, „damit die bescheidenen Mittel für den Radverkehr auch verbaut würden“. Gelobt wird an Berlin, dass es relativ viele Radfahrer gebe, dass man zügig fahren könne und dass es viele Stellen mit öffentlich nutzbaren Fahrrädern gebe.

Konflikte mit Autos

Konflikte mit Autos stehen für die Berliner Radler ziemlich oben auf der Beschwerdeliste. Die Oberfläche und zu geringe Breite der Radwege sowie der schlechte Winterdienst sind Hauptärgernisse. Auch das Sicherheitsgefühl ist unter Radfahrern in Berlin im Vergleich zu anderen Städten viel geringer ausgeprägt. Die komplette Erhebung steht hier: http://bit.ly/1vm1lnC

Schlafzimmer S-Bahn

Mann schläft auf S-Bahn-Sitzen

Ruhen mit Stil: Schlafender in der S-Bahn

Ich muss gestehen: Als Stadtradler benutze ich auch öffentliche Verkehrsmittel. Vor allem im Winter, wenn es mir für lange Fahrten quer durch die Stadt doch zu kalt ist. Dabei erlebt man in Berlin ja die seltsamsten Überraschungen. Wie die mit diesem Fahrgast, der das S-Bahnabteil zu seinem Schlafzimmer erklärte. Das ist ja an sich nichts Außergewöhnliches in Berlin, solche Nomaden trifft man ja häufiger an. Dieser Zeitgenosse hier hat allerdings doch etwas mehr Stil als andere. Er zog sich seine Schuhe aus und stellte sie fein säuberlich vor der Sitzbank auf. Gerade wie zuhause. So verschafft man sich Respekt und macht mit Chuzpe aus einem öffentlichen Verkehrsmittel einen privaten Ruheraum. Der Schlafende wurde denn auch nicht gestört.

ADFC-Reiseplaner erschienen

Die ADFC-Bröschüre Deutschland per Rad entdecken

Die ADFC-Bröschüre Deutschland per Rad entdecken

Soeben ist die 10. Ausgabe des ADFC-Reiseplaners „Deutschland per Rad entdecken“ erschienen. Auf 84 Seiten werden 65 handverlesene Routen sowie 100 weitere Urlaubsstrecken vorgestellt. Zu jeder Route gibt es Streckeninformationen, Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Karten- und Literaturempfehlungen. Dazu kommen Adressen der Tourismusorganisationen und Bahn-Daten für die Anreise

Online-Ausgabe

Der Reiseplanerr ist unter www.adfc.de auch online erreichbar. Für Berlin ist zum Beispiel die Mauertour mit rund 160 Kilometern Länge eingetragen. Auf der Website werden auch Links zu einem Mauerguide oder zu Fahrradläden angeboten, bei denen man Räder mieten kann. Den Reiseplaner bekommt man in ADFC-Geschäftsstellen und vielen Fahrradläden oder man bestellt ihn online beim ADFC.