Am Moritzplatz in Kreuzberg sind neue Radspuren angelegt worden. Markante Streifen auf der Fahrbahn sollen Radfahrern beim Umkurven des Platzes im Kreisverkehr mehr Sicherheit bieten, Autofahrer sollen die Radfahrer früher erkennen können. Mit 7300 Radfahrern in 12 Stunden ist der Moritzplatz einer der am stärksten frequentierten Plätze in Berlin. Häufig kam es hier zu Unfällen, weil Autofahrer die Radler im Kreisverkehr übersahen. Ganz fertig gestellt war die neue Markierung Ende August aber noch nicht. Zur Heinrich-Heine-Straße hin fehlte noch die Radspur.
Archiv für den Monat: August 2015
Eine Fahrradtour nach Ribbeck zum alten Birnbaum
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland / Ein Birnbaum in seinem Garten stand…Das Gedicht von Theodor Fontane über den kinderfreundlichen Gutsbesitzer dürfte fast jedes Schulkind kennen. Vielleicht ist das ein Grund, einmal eine Fahrradtour in den Ort circa 50 Kilometer westlich von Berlin zu unternehmen. Ribbeck hat sich richtig herausgeputzt. Es gibt ein hübsches Schloss, eine kleine Kirche (in der gerne Hochzeiten gefeiert werden), Cafés, einen Hofladen und auf dem ehemaligen Gut des Herrn von Ribbeck sind liebevoll Einrichtungen von damals wiederhergestellt worden: die Malschule, ein Klassenzimmer, das Theater, die Ribbecksche Brennerei. Zudem gibt es einen Kinderbauernhof. Also: Gründe genug für einen Familienausflug.
Von Spandau (38 km) oder Nauen nach Ribbeck
Leute mit guter Kondition starten am Bahnhof Spandau und fahren die 38 Kilometer nach Ribbeck, wer es gemütllicher angehen will oder Kinder im Tross hat, fährt mit dem Regionalzug nach Nauen und nimmt von dort die rund 12 Kilometer unter die Räder. In Spandau hält man sich auf der Seegefelder Straße, biegt rechts in die Zeppelinstraße und nach circa 400 Meter links in den Spekteweg. Durch den Grünzug fährt man knapp fünf Kilometer Richtung Falkensee, bis man auf die Spandauer Straße stößt. Hier biegt man links ein und folgt der Straße. Sie ist leider viel befahren, das wird aber besser, wenn man Falkensee hinter sich gelassen hat. Über die Landstraße 201/202 fährt man nach Nauen weiter. Ich war an einem Samstag unterwegs, der Verkehr hielt sich sehr in Grenzen.
Radweg ab Nauen (12 km)
Ab Nauen gibt es dann einen schönen Fahrradweg parallel zur Landstraße über die Dörfer Lietzow und Berge nach Ribbeck. Er ist durchgehend asphaltiert und verläuft durch Felder, zum Teil fährt man sogar im Schatten hoher Bäume. Der Weg endet in Ribbeck, man biegt links ab und ist im Nu auf dem Dorfanger.
Das Dorf Ribbeck
Das Dorf hat sich für seine Besucher in den vergangenen Jahr schön gemacht. Gleich am Dorfanger wartet das kleine Café in der Alten Schule auf den Radler. Bei schönem Wetter sitzt man unter Bäumen im Freien. Im Café Theodor nebenan gibt es neben Kaffee und Kuchen einen Spielplatz, und im ehemaligen Waschhaus ist ein hübscher Hofladen. Ribbecker Birnentorte ist eine Spezialität, neben alten Alltagsgegenständen findet man alle möglichen Produkte rund um die Birne. Einen Besuch wert ist die kleine Dorfkirche. Sie ist bei Hochzeiten sehr beliebt. Schön ist auch der Park rund um das Schloss Ribbeck, dessen Sanierung mit öffentlichen Mitteln im Jahr 2009 abgeschlossen wurde. Im Innern befindet sich ein kleines Museum (3 Euro, tgl. 10–17 Uhr), das an die Geschichte des Hauses im Spiegel der Werke Theodor Fontanes erinnert. Zurück nach Nauen nimmt man den gleichen Weg. Züge nach Berlin verkehren im 30-Minuten-Takt.
Nollendorfplatz: U-Bahn-Eingang für Radler gesperrt
Bei der skurrilen Verkehrsführung des Radwegs am Nollendorfplatz ist mir im ersten Bericht glatt ein wichtiger Hinweis der Verkehrsbehörden durch die Lappen gegangen. Es geht um ein Verkehrszeichen, das für sich eine gewisse Einzigartigkeit in Anspruch nehmen darf. Es steht am Eingang des U-Bahnhofs Nollendorfplatz, wenn man von Norden aus der Karl-Heinrich-Ulrichsstraße kommt, der ehemaligen Einemstraße. Wegen der Baustelle am Nollendorfplatz wird der Radler eigentlich zielsicher direkt in den U-Bahn-Eingang geleitet – das wird jedoch durch das originelle Schild „…..“untersagt. Es hält sich zwar nicht jeder dran,man kann aber nicht sagen, dass es Berlins Radverkehrs-Lenkern an originellen Ideen fehlen würde. Dass dem Radfahrer keine Radweg-Alternative angezeigt wird, passt ins Bild des Berliner Vorschriften-Wahns. Hauptsache, es wurde ein Verbots-Schild aufgestellt.
Fahrradläden in Berlin: Zentralrad
Zentralrad an der Oranienstraße in Kreuzberg ist so etwas wie eine Institution unter den Fahrradläden. Seit 1991 sitzt der Laden an der belebten Oranienstraße und ist eigentlich immer gut besucht. Freundliche Mitarbeiter empfangen den Besucher in dem relativ kleinen Eingangsraum und bieten ihre Hilfe an. Der Radler findet hier alles, was er zum Radlerglück braucht: neue Klingeln oder Sättel, auch die jüngsten Modelle des englischen Sattelherstellers „Brooks“ zum Beispiel, ergonomische Lenkergriffe, zum Teil zu günstigeren Preisen als von den Originalherstellern, Gepäckträger, Helme, Kindersitze, Reifen, Taschen, Beleuchtung und allerlei sonstiges nützliches Zubehör.
Solide Räder für den Alltagsgebrauch bei Zentralrad
Zentralrad hat sich auf solide Räder für den Alltagsgebrauch spezialisiert – wer hier Räder kauft, will Modelle für den alltäglichen Einsatz. Günstige Handelsmarken findet man nicht – Zentralrad steht auf dem Standpunkt: Wer billig kauft, kauft doppelt. Im Programm sind Räder der Marken VSF Fahrradmanufaktur, Gudereit, Patria, Tout Terrain, Idworx, Checker Pig und die Klappräder von Brompton sowie Kinderräder von Puky. Experten wissen, dass die Namen für solide Qualität unter den Trekking- und Tourenrädern stehen, nicht wenige Weltenbummler sind auf Tout Terrain oder der holländischen Edelschmiede Idworx unterwegs.
Werkstatt-Termine vereinbaren
Zentralrad hat natürlich auch eine eigene Werkstatt, getestet haben wir sie noch nicht, sie machte aber einen soliden Eindruck. Allerdings muss man Termine vereinbaren, gerade im Sommer ist Hochbetrieb.
- Zentralrad, Oranienstraße 20-21, 10999 Berlin-Kreuzberg, Tel. 030 / 615 23 88 (Verkauf), 615 88 85 (Werkstatt), Mo–Fr 10–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr, www.zentralrad.de