Ich habe in dieser Saison eine neue Lieblingsrunde für meine Rennrad-Ausfahrten entdeckt. Es ist die Strecke über Wannsee nach Potsdam zur Meierei im Neuen Garten. Von dort geht es weiter nach Sacrow, Pichelsdorf und zurück über die Havelchaussee oder den Kromprinzessinnenweg. Die Strecke ist auch an Ausflugs-Sonntagen nicht übermäßig stark befahren, man kann sich etwas abseits der Straßen bewegen, und sie ist schön abwechslungsreich. U
Start in Wannsee
Man kann diese rund 60 Kilometer lange Rundtour gut am S-Bahnhof Wannsee beginnen. Von dort fährt man zunächst auf der Königstraße hinein nach Wannsse und wendet sich etwa in der Ortsmitte nach rechts zu der Straße, die zur Pfaueninsel führt. Sie ist für den normalen Autoverkehr gesperrt, gelegentlich kommt einem aber ein BVG-Bus entgegen. Hier geht es leicht bergauf. Dafür kommt man dann aber runter zur Pfaueninsel ganz schön in Fahrt.
Von der Pfaueninsel fährt man auf einer sehr schönen Strecke immer am Wasser entlang bis zur Glienicker Brücke. Gleich hinter der Brücke führt der Weg rechts weiter in den Neuen Garten, man biegt vor der Villa Schöningen ab – die übrigens einen Besuch wert ist: Man kann in einem wunderschönen Garten bei Kaffee und Kuchen sitzen, die Dauerausstellung über die Berliner Mauer oder eine aktuelle Kunstausstellung ansehen.
Radtour: Meierei in Potsdam, Sacrow, Spandau und Zehlendorf
Nach circa 500 Meter kommt man in den Neuen Garten, hier muss man sich den Weg mit Fußgängern teilen -Vorsicht ist also angesagt. Der Weg schlängelt sich am Ufer des Jungfernsees entlang, man fährt auf der Rückseite von Schloss Cäcilienhof vorbei und ist gleich darauf an der Meierei. Der Biergarten mit dem schönen Blick auf den See lädt vielleicht zu einer Rast ein, hier herrscht Selbstbedienung. Im angeschlossenen Lokal geht es etwas weniger rustikal zu, die Speisekarte ist auch üppiger als im Bratwurst-Reich des Biergartens, es ist allerdings kleiner und schnell belegt.
Nach Sacrow und Gatow
Beim Verlassen des Neuen Gartens wendet man sich nach rechts und fährt ein kurzes Stück auf den asphaltierten Weg weiter und biegt nach ca. 200 Metern rechts auf einen Pfad ab, der runter zum Wasser führt. Dort fährt man weiter, nach kurzer Zeit ist der Weg wieder befestigt und und hat schließlich einen Belag aus kleinen Steinchen. An der Rückseite neuer Gewerbebauten der Softwarefirma SAP mündet der Radweg schließlich in die Straße nach Neu Fahrland. Hier muss man leider ein Stück auf dem Gehweg und nach der Brücke auf der Straße fahren. Nach einigen hundert Metern gibt es aber auch einen gut asphaltierten Radweg, sodass man den Autos entkommen kann.
Über die Hügel nach Sacrow
Nach einem kleinen Anstieg biegen wir rechts nach Sacrow ab. Zunächst geht es bergab, dann aber über kleine Hügel etwas bergan. Wir sind nun zwar auf einer Landstraße, sie ist aber meist nur wenig befahren. Nach etwa drei Kilometern erreicht man Sacrow. Der Ort ist nicht nur wegen der Heilandskirche berühmt, die einst ein Teil der Berliner Mauer war. Auf dem kleinen Friedhof hat auch der frühere Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Frank Schirrmacher, seine letzte Ruhestätte gefunden. Der Ort strahlt eine Ruhe aus, die zum Gedenken und zur Besinnung einlädt.