Wer sich über den miserablen Zustand der meisten Berliner Radwege ärgert, dem empfehle ich einen Ausflug von Potsdam nach Caputh. Denn im Zuge des Straßenneubaus ist am Templiner See ein Radweg entstanden, der geradezu vorbildlich ist. Er ist zwar nur einspurig, aber bestens asphaltiert und somit glatt, Baumwurzeln haben ihn noch nicht untergraben, und er ist breit genug zum Überholen oder für den Gegenverkehr. Wer den alten Radweg am Templiner See noch kennt, der wird überrascht sein: Da gibt es kein Hoppeln über Asphaltplatten mehr, die rund neun Kilometer lange Strecke ist topfeben, es macht einfach Spaß, dort Rad zu fahren.
Radwege: Glatter Asphalt am Templiner See
Zugegeben: An Wochenenden ist der Radweg am Templiner See ganz schön dicht befahren. Da findet man Hobbyradler, Ausflügler, Familien mit ihren Kindern und Fußgänger. Doch es wird nie wirklich eng, weil der Radweg fast zwei Meter breit ist und sehr übersichtlich ist. Man muss die Verkehrswege-Planer in Potsdam mal loben: Da ist eine sehr attraktive Strecke für Radfahrer entstanden. Nicht nur das Fahrgefühl, auch die starke Nutzung spricht dafür. Das sieht man vor allem im Sommer, wenn die Potsdamer ins Strandbad Templin fahren. So etwas Ähnliches wünschte man sich auch einmal in Berlin! Warum saniert man hier denn eigentlich nicht gleich die alten Radwege mit, wenn einmal – was ja selten genug vorkommt – ein Straßenabschnitt neu angelegt wird?