Gerade habe ich noch ein Loblied auf den Winterradler gesungen, der sich auch von Regen, Dunkelheit und Kälte nicht abschrecken lässt, auf dem Fahrrad durch die Stadt zu kurven, da muss ich diesen Lobgesang doch relativieren. Er kann ja auch mit Unannehmlichkeiten verbunden sein, ja, richtig weh tun. Wie heute morgen. Ich bin nämlich gestürzt. Vorhersehbar war das nicht, wie bei Stürzen ja üblich, es war auch noch nicht so kalt, dass mit Glätte zu rechnen war – dachte ich jedenfalls beim Blick aufs Thermometer von der heimischen Küche aus.
Eine der ersten Kurven belehrte mich aber eines besseren. Ein Auto vor mir kratzte sie mit Schwung, ich lag aber im nächsten Moment auf der Straße, mein Rad war unter ein parkendes Auto gerutscht. Dass ich Hüftknochen, Schulter und Wade habe, bemerkte ich beim Aufstehen deutlich. Die Ursache für meine unangenehme Bekanntschaft mit dem Asphalt war eine kleine Fläche überfrorenen Wassers. Klein und richtig gemein. Manchmal wünscht man sich doch vier Räder.