Es ist Winter, es ist dunkel, man sieht schlechter, auch unbeleuchtete Fahrräder sind schlechter zu erkennen. Da kommt nun die Deutsche Polizeigewerkschaft in Berlin auf die Idee, Warnwesten für Radfahrer zur Pflicht zu machen. „Mit Warnwesten sind Radfahrer in der Dunkelheit besser zu erkennen“, zitiert die Berliner Morgenpost den Landesvorsitzenden Bodo Pfalzgraf. In der „Dämmerung und nachts“ sollte es eine Pflicht zum Tragen von Warnwesten geben.
Warnwesten erhöhen die Sichtbarkeit
Nun ist es keine Frage: Warnwesten erhöhen die Sichtbarkeit von Radfahrern. Die Streifen reflektieren das Licht, man wird früher erkannt. Gegen die Inflation von Lichtreflexen in der abendlichen Stadt können Fahrradlichter oft nicht anleuchten. Doch eine Pflicht? Das ist Unsinn. Ich habe mir nach vielen Jahren das Tragen eines Helmes angewöhnt, aus Selbstschutz gegen die Berliner Rowdys in ihren Autos. Lieber würde ich ohne Helm fahren. Mir war zum Schluss das Motorradfahren wegen der dicken Schutzkleidung verleidet. Soll ich jetzt bei Fahrten in der Dunkelheit schon wieder ein Korsett tragen? Auf dem Fahrrad? Und muss jeder Leihrad-Mieter eine Weste für alle Fälle immer dabei haben? Wer freiwillig eine Weste trägt, soll es tun. Aber ein Pflicht? Ich würde mir wünschen, die Berliner Autofahrer würden uns Radfahrer als Verkehrsteilnehmer einfach ernst nehmen. Das würde mir für mein subjektives Sicherheitsgefühl völlig reichen.