Scheibenbremsen sind im vergangenen Jahr immer beliebter geworden – sei es am Cross-Rad, sei es am Rennrad. Und natürlich auch im Alltagsbereich. Ohne Probleme sind sie aber nicht: Wie Tests der Zeitschrift „Tour“ ergaben, muss man Scheibenbremsen aus organischen Verbundstoffen am Rennrad einbremsen, damit sie nicht durch „Fading“ ihre Bremskraft verlieren – das heißt heißt warm werden und dann nicht mehr funktionieren (Tour 11/2013). Im normalen Alltagsgebrauch scheint das Problem nicht aufzutreten. Die Hersteller testen die unterschiedlichsten Materialien aus, um die Bremswärme abzuleiten.
Jetzt ruft der amerikanische Hersteller SRAM seine gesamte Kollektion hydraulischer Scheibenremsen und hydraulischer Felgenbremsen zurück. Das berichtet die US-Zeitschrift „Bycicle Times“ in ihrer jüngsten Online-Ausgabe. In einigen Fällen hielt offenbar der Verschluss des Bremsflüssigkeitsbehälters bei Temperaturen unter Null Grad nicht dicht, der Bremsdruck kam nicht an der Scheibe an, die Bremse fiel aus. Entdeckt wurde laut SRAM wenige solcher Ausfälle bei Crossrennen in den USA. Zu Schaden kam niemand. Vorsichtshalber, so SRAM, habe man nun die komplette Auslieferung von hydraulischen Scheiben- und Felgenbremsen zurückgerufen.
Bereits am 4. November hatte SRAM eine beschränkte Produktionscharge von hydraulischen Road Disc-Brakes der Serien SRAM Red 22 und S-700 zurückgerufen. Ausfälle waren damals nicht bekannt geworden. SRAM hat bislang rund 19.000 hydraulische Scheiben- und Felgenbremsen ausgeliefert.