Radwegbenutzungspflicht II: Die Potsdamer Straße

Im Streit um die Benutzungspflicht der Radwege an der Potsdamer und Leipziger Straße in Mitte macht Rechtsanwalt Andreas Volkmann jetzt Druck auf die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz. Er hat Klage beim Verwaltungsgericht erhoben, die Schilder endlich zu entfernen, die die Benutzung des Radwegs auf der Leipziger/Potsdamer Straße bis zur Kurfürstenstraße gebieten. Auch die Schilder von der Kurfürstenstraße zum Potsdamer Platz sollten endlich abgeschraubt werden. Für die Änderung der Ampelanlage zwischen Scharounstraße und Potsdamer Platze habe sich die Behörde eine Entscheidungsfrist ausbedungen, die nun abgelaufen sei, so Volkmann.

Schon im April 2011 habe die Senatsverwaltung nach seiner Klage zugesagt, die Radwegbenutzungspflicht in der Potsdamer Straße zwischen Kurfürstenstraße und Schöneberger Ufer aufzuheben. Sie habe zudem mitgeteilt, dass die Benutzungspflicht zwischen Scharounstraße und Potsdamer Brücke in beiden Richtungen bereits seit November 2010 aufgehoben sei.  Auch am Leipziger Platz sollte sie aufgehoben werden. Entfernt worden seien bisher aber nur Schilder in Teilbereichen, 15 Schilder seien noch verblieben, so Volkmann.

 

 

Eingequetscht

Jetzt ist es leider Zeit, das erste Ärgernis dieser noch jungen Fahrradsaison  aufzuschreiben. Es ereignete sich gestern Abend, kurz vor sieben Uhr auf der Thielallee an der Kreuzung mit der Berliner Straße. Vor mir fährt ein Rennradler, ich dahinter, beide fahren wir rechts am Straßenrand mit mäßigem Tempo. Ich bin auf dem Nachhauseweg, der Kollege ist im Trikot.

Kurz vor der Kreuzung mit der Berliner Straße befindet sich links eine Baustelle, die Autos müssen auf der Thielallee nach rechts ziehen, für uns Radfahrer wird der Platz eng: Rechts parken Autos, unter anderem ein Kastenwagen. Ein Auto fährt so weit nach rechts, dass der vor mir Fahrende scharf bremsen muss, um nicht eingequetscht zu werden, er kann noch nach links ausweichen. Für mich ist es zu spät – ich gerate in die Falle. Zwischen dem Auto und einem Kastenwagen bin ich eingekeilt, fürs Weiterfahren ist der Platz zu knapp, ich kippe nach rechts an den Transporter. Ich beuge mich zu der Fahrerin des Autos, um zu sehen, ob sie wenigstens Unverständnis für ihre Rücksichtslosigkeit hat – Fehlanzeige. Lautes Gehupe, mit einem Wink will sie mir bedeuten, ich solle weiterfahren. Zum ersten Mal in diesem Jahr träume ich von Krähenfüßen.