Zehlendorfer Damm: Klage gegen Radwegbenutzung

Zehlendorfer Damm Kleinmachnow

Der Zehlendorfer Damm in Kleinmachnow                                            Foto: Link

Die Potsdamer Justiz zeigt sich weiter uneinsichtig, was die Radwegbenutzungspflicht auf dem Zehlendorfer Damm in Kleinmachnow anbelangt (leider nicht nur dort). Im Januar wies das Verwaltungsgericht Potsdam die Klage des ADFC-Kleinmachnow ab, die Radwegbenutzungspflicht auf dieser Straße aufzuheben. Begründung der ADFC-Klage: Der Umstand, dass sich Radfahrer und Fußgänger den Weg hier teilen müssen, sei ein Sicherheitsrisiko, kein -gewinn. Die Ortsgruppe des ADFC klagt nun vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg und ruft zu Spenden auf:

  • ADFC Landesverband Brandenburg e.V., Konto-Nr. 1800 47 6000, BLZ 100 900 00,
  • IBAN: DE33100900001800476000 BIC: BEVODEBB
  • Zweck: „Radwege Bln-Bbrg.“

Ignoranz der Verkehrsplaner

Ich fahre dort sehr oft lang und muss sagen: Ich werden die Ortsgruppe unterstützen. Die Fahrstraße ist übersichtlich, stellenweise ist Tempo 30 vorgeschrieben, warum man hier nicht mit dem Rad fahren soll, verstehen nur Auto-Narren und realitätsfremde Bürokraten. Der gemeinsame Weg für Radfahrer und Fußgänger ist dagegen teilweise eng, er führt an Grundstücken und Ausfahrten vorbei, aus denen Anliegerverkehr kommt, hier wird gejoggt, da werden Kinderwagen geschoben. Das ist in weiten Teilen kein Radweg, sondern ein Hindernisparcours.

Zehlendorfer Damm mit Jogger

Gemeinsamer Rad- und Fußweg am Zehlendorfer Damm

Wieder einmal sollen Radfahrer auf Behelfswege abgeschoben werden, wider alle Vernunft. Statt auf das moderne Verkehrsverständnis zu setzen und Radfahrer auf die Fahrbahn zu bringen, hält man in Potsdam lieber an Vorgestern fest. Ich finde, man muss die Schläfer aufwecken. Also: Bitte spenden!

Link zur Website des ADFC-Kleinmachnow: http://www.brandenburg.adfc.de/kreisverbaende/kleinmachnow/aktionen/aktionen-der-ortsgruppe-kleinmachnow

Radwege oder Fahrbahn?

Die Diskussion ist so alt wie das Radfahren und wird doch heftiger: Wie haltet ihr es mit der Benutzung von Radwegen? Fahrt ihr immer darauf oder nehmt ihr die Straße, wo die Benutzung des Radweges nicht vorgeschrieben ist? Das Thema ist in jüngerer Zeit wieder virulent geworden: weil die Radwege für zügiges Fahren und Vorankommen meist zu schlecht sind, weil sie immer voller werden. Berlins Radwegenetz ist mit dem Ansturm der Radfahrer an vielen Stellen überfordert.

Wer mehr Rad fährt, sieht mehr Probleme

Früher habe ich mir über das Fahren auf der Straße keine Gedanken gemacht – ich habe sie nicht benutzt. Radfahren war das Mittel, um von A nach B zu kommen. Es waren meist kurze Strecken, für längere Wege nahm ich die U- oder S-Bahn. Doch seit einigen Jahren fahre ich viel mehr Fahrrad. Und da fällt einem einiges auf. Zum Beispiel, dass man als Radfahrer dem Gesetz nach ein gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer ist, der den Radweg nur dort benutzen muss, wo das auch auch vorgeschrieben ist (von der Sinnhaftigkeit will ich hier mal zu schweigen), dass die Autofahrer aber meinen, die Radfahrer sollten sich gefälligst auf den schmalen Streifen bewegen, die man den Bürgersteigen abgezwackt hat. Wer viel fährt, merkt schnell: Der vielerorts schlechte Belag, wackelnde Radwegplatten, Wurzelaufbrüche, Baustellen, auf Radwegen parkende Autos sind keine Freude. Also fahre ich auf der Straße, wo es erlaubt ist (und manchmal auch da, wo es nicht erlaubt, damit mir nicht meine letzten Kronen noch aus den Zähnen fallen).

Wo bleibt die Toleranz im Verkehr?

Leider ist man auf der Straße nicht gern gesehen: Wir Radfahrer machen den Autofahrern das angestammt Reich streitig – so wird es hinterm Lenkrad empfunden. Und dann wird gehupt und geschnitten, es wird in bester preußischer Schulmeistermanier geschurigelt, ermahnt, gepöbelt. Dabei sollten die Herren Autofahrer einfachmal zur Kenntnis nehmen: Die Straße gehört ihnen nicht alleine. In anderern Ländern ist man relaxter. In Italien oder Frankreich habe ich so aggressives Verhalten von Autofahrern nie erlebt.

Mehr und bessere Radwege für Berlin

Gerade hat der Senat von Berlin festgestellt, dass der Radverkehr seit 2001 um 44  Prozent gestiegen ist ist. Wenn es Berlin ernst meint, Fahrradstadt werden zu wollen, dann müssen die Radwege schleunigst ausgebaut, verbreitert und verbessert werden. Sonst nimmt der tägliche Kleinkrieg weiter zu. Und wenn es neue Radwege gibt, dann bitte schön auf der Fahrbahn. Weiße Farbe auf schmalem Verbundsteinpflaster reicht nicht.

Sternfahrt 2014 Berlin – Einige Fotos

Start der Teilnehmer am S-Bahnhof Zehlendorf

Start der Teilnehmer am S-Bahnhof Zehlendorf

Die Teilnehmer der Sternfahrt am 1. Juni 2014 hatten es besser als die Rennradler beim Velothon zwei Wochen zuvor. Sie konnten sich bei bestem Wetter auf den Weg zum Umweltfestival am Brandenburger Tor machen.  Und sie kamen in Massen. Der ADFC schätzt, dass 200 000 Radfahrer an der Demonstration für das Fahrradfahren in Berlin teilnahmen. Damit zählt die Sternfahrt nun eindeutig zu den Großereignissen. Manche Straßen waren lange blockiert. Geschätzte 20 Minuten dauerte zum Beispiel die Vorüberfahrt des Korsos alleine auf dem Teltower Damm in Zehlendorf – und da waren gefühlt vielleicht gerade mal 5000 Radler unterwegs.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sommer-Gefühle

Kutsche in Güterfelde

Kutsche in Güterfelde

Es wird Sommer. Die Leute paddeln auf den Seen und Kanälen, die Bauern mähen die Wiesen, die Störche sind gekommen und suchen auf diesen Wiesen nach Nahrung, ja, und wenn ich die Kutsche richtig deute, dann wird auch geheiratet. Ein paar Bilder von einem Brandenburg-Ausflug.

 

Fahrrad reparieren: Das Reparaturhandbuch der Stiftung Warentest

Fahrradreparaturen

Cover des Buches Fahrradreparaturen                                      Foto: Link

Für alle, die ihr Fahrrad selbst reparieren wollen, gibt es jetzt ein Buch, das genau erklärt, wie das funktioniert. Es ist das Buch „Fahrradreparaturen“ der Stiftung Warentest. Auf 323 Seiten wird so ziemliche jede Reparatur erklärt, die dem Laien unterkommen kann. Das Spektrum reicht vom Rahmen über die Laufräder und Bremsen, über Antriebe und Schaltungen bis hin zu Licht, Pannenhilfen und einem Exkurs zur Grundfunktion von Pedelecs. Was ein Laie selbst reparieren kann – und das ist im Prinzip das komplette Fahrrad bis auf Schweißarbeiten, die hier nicht erwähnt sind – ist in diesem Buch erklärt. Es ist kein Buch für den Experten am Mountainbike oder am Rennrad, sondern richtet sich an den Nutzer von Alltagsrädern. Gleichwohl sind die verschiedensten Ausstattungsvarianten abgedeckt.

Verständliche Texte

Ein Vorzug des Buches „Fahrradreparaturen“, sind die verständlichen Texte. Sie sind nicht von Experten für Kenner geschrieben, sondern von Experten für Laien. Man versteht, was gemeint ist, erhält ausführliche Erklärungen, die Beschreibungen sind deutlich und unmissverständlich. Das findet man in all der Ratgeberflut nicht immer. Die einzelnen Kapitel beginnen mit allgemeinen Erklärungen der Funktionsweise der beschriebenen Teile, möglichen Varianten und Besonderheiten, sodass auch der Laie versteht, worum es dabei geht. Das Buch ist aktuell. So werden zum Beispiel auch die unterschiedlichen Typen von Scheibenbremsen und ihre Besonderheiten erläutert.

Gute Fotos

Zudem sind die Anleitungen mit guten Fotos illustriert. Wie man zum Beispiel die Lager der Laufräder austauscht, kann man alleine anhand der Fotos nachvollziehen, der Austausch von Bremsarmen oder Seilzügen ist genauso gut abgebildet wie das Öffnen einer Kette oder die Justierung eines Ahead-Sets. Detailfotos zeigen, wie manche Kleinigkeiten zusammengehören – zum Beispiel, in welcher Reihenfolge man die Unterlagscheiben von Bremsschuhen wieder zusammensetzen sollte.

Innenseite mit Reparaturanleitung

Innenseite mit Reparaturanleitung

Baum zur Fehlersuche

Zur Fehlersuche hat sich Autor Ulf Hoffmann einen „Fehlerbaum“ ausgedacht. Was ist zum Beispiel los, wenn die Hinterraddämpfung Geräusche macht? Ist das Geräusch schmatzend? Dann ist wahrscheinlich das Öl verbraucht. Ist es reibend? Dann sind wohl die Dichtungen hinüber.

Zeitaufwand, Material, Werkzeug und Kosten

Zu jeder Reparaturarbeit sind in einem farblich abgesetzten Kasten der zeitliche Aufwand, der Schwierigkeitsgrad, das nötige Werkzeug, Ersatzmaterial und Kosten angegeben. Eine Übersicht über das erforderliche Werkzeug hilft bei der Planung der Arbeit.

  • Fahrradreparaturen, Stiftung Warentest, Berlin 2014, 336 Seiten, 24,90 Euro

Sternfahrt des ADFC in Berlin am 1. Juni 2014

Die nächste Sternfahrt des ADFC findet am kommenden Sonntag, 1. Juni 2014, statt. Der Verband will in diesem Jahr vor allem für die Einführung von mehr Radspuren an Hauptverkehrsstraßen und gegen das Parken auf Radwegen demonstrieren. Vor allem das Parken auf Radstreifen oder Radwegen nimmt der ADFC ins Visier. Diese Verstöße seien gleichbleibend hoch und gefährdeten immer wieder Radfahrer, sagt der Verband. Auch Radspuren an den Hauptverkehrsstraßen seien nötig, weil der Radverkehr immer mehr zunehme. Der Ausbau der Radspuren halte aber leider nicht Schritt mit dieser Entwicklung.

Radwege-Hindernis: die Bezirke – Beispiel Schorlemerallee

Offenbar stößt man bei der Einrichtung von Radspuren aber auf Hindernisse in den Bezirken. Es liegt nicht immer am Geld, wenn sie nicht angelegt werden. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Schorlemerallee in Steglitz-Zehlendorf, wo derzeit einer Privatinitiative für die nachträgliche Anlegung eines Radstreifens kämpft, der bei der Grundsanierung der Straße nicht errichtet wurde. Die Schorlemerallee ist Teil einer überbezirklichen Verbindung von Dahlem über den Breitenbachplatz zur Bundesallee und dem Volkspark Schöneberg. Sie wird täglich von vielen Radfahrern genutzt. Sie müssen sich die Straße mit parkenden Autos und Fahrzeugen teilen, von denen sie überholt werden. Der Stadtradler wurde Zeuge eines schweren Unfalls im Juni 2013, als eine Frau über eine Autotür stürzte, die sich plötzlich öffnete (siehe den Beitrag hier „Unfall auf der Schorlemerallee“ vom 11. Juni 2013).

Rücksichtnahme auf Anwohner

Offenbar hatte das Tiefbauamt aber vor der Sanierung des dortigen BVG-Tunnels den Anwohnern zugesagt, dass die Straße in ihrer ganzen Breite wieder so hergestellt wird wie vorher – mit breitem Mittelstreifen und Bäumen sowie Platz für parkende Autos rechts und links. Der Effekt ist, etwas polemisch, formuliert: Der Mittelstreifen ist eine prima Hundeauslauf- und Flanierfläche, die Radfahrer werden zwischen parkenden und überholenden Autos eingequetscht. Es wäre schön, wenn die Sternfahrt hinter Einzelinitiativen, die sich gegen solche abstrusen Fehlplanungen richten, Druck bringen könnte. Es ist bestimmt nicht die einzige in Berlin.

Alle Treffpunkte, Abfahrtszeiten und Informationen findet ihr hier:  http://Sternfahrt

Gefahr für Radfahrer

Die Schönhauser Allee ist die gefährlichste Straße für Radfahrer in Berlin. Das ergab die Auswertung der Online-Umfrage der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz, die vom 12. November bis 10. Dezember auf dem Portal https://radsicherheit.berlin.de durchgeführt wurde. Es gab insgesamt rund 27 000 Besuche mit 260 000  Seitenaufrufen, 5000 konkrete Punkte in der Stadt wurden genannt, und 4000 Kommentare abgegeben.

Radwegbenutzungspflicht auf Schönhauser Allee stört am meisten

Die Mehrzahl der Kritikpunkte bezogen sich auf Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg. Nach der gewichteten Auswertung steht die Schönhauser Allee ganz oben auf der Liste der Kritikpunkte der Umfrage-Teilnehmer. Der Tenor: Die Radwegbenutzungspflicht muss aufgehoben werden. Denn der schmale Radweg, der von vielen abzweigenden Straßen unterbrochen wird und oft genug zugeparkt ist, stellt ein Sicherheitsrisiko dar.

Lange Ampel Unter den Linden

Die lange Ampelphase an der Kreuzung Unter den Linden / Wilhelmstraße nervt viele Radfahrer. Wer sich regelkonform verhält, steht hier ohne Grund minutenlang bei Rot, was umso ärgerlicher ist, als es keinen Autoverkehr an dieser Stelle gibt. Während dieses Problem nach Medienberichten schnell zu beseitigen sein soll, dürfte der Hermannplatz eine größere Herausforderung sein.

Horrorstelle Hermannplatz

Dabei kristallisierte sich der Bereich zwischen Kottbuser Tor und Hermannplatz als Gefahrenstelle Nummer eins in der Stadt heraus. Der Hermannplatz ist auf Radwegen praktisch nicht zu umfahren,  rasende Autofahrer, versperrte Radwege, zu kurze Ampelphasen – Probleme, die offenbar auch der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz nicht verborgen geblieben sind. Sie kündigte jedenfalls an, dass eine Verbesserung der Sicherheitslage für Radler bis 2016 durch einen grundlegenden Umbau erfolgen soll.

Manche Gefahrenstellen sollen umgehend beseitigt werden

Die Senatsverwaltung kündigt an, dass für die zehn am meisten genannten Gefahrenbereiche in den kommendenMonaten Lösungen erarbeitet werden sollen. Manches könne schnell gelöst werden, anderes werde aber länger dauern. Die Ampelschaltung Unter den Linden zum Beispiel könne schnell geändert werden, allerdings müsse die Verkehrslenkungszentrale die Klagen der Radler erst bestätigen.

Wer kontrolliert Falschparker?

Wie das Problem der zugeparkten Radwege gelöst werden soll, ist weiter offen. Wer kurz parkende Autos kontrolliert, das ist zwischen Polizei und Ordnungsämtern strittig. Die Ordnungsämter, die dafür zuständig wären,dürften über Personalmangel klagen. Apps wie „Wegeheld“ dürften also weiter Konjunktur haben.

Die Zusammenfassung gibt es unter: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/pressebox/includes/docs/doc569_top30liste_final.pdf

Zehn Radfahrer-Sünden

Es ist an der Zeit, auch einmal etwas über die Radfahrer zu sagen. Ich ärgere mich nämlich über meine Mit-Radler an manchen Tagen gewaltig. Es ist ja nicht so, dass nur die bösen Autofahrer uns das Leben auf Berlins Straßen schwer machen, nein. Die Radfahrer tragen dazu auch einen Teil bei. Ich finde folgendes geht gar nicht (obwohl es gerne praktiziert wird).

1.  Bei Rot über eine Ampel fahren (egal, welche)

2.  An Fahrrad-Ampeln Radwege verstopfen

3.  Sich an die vorderste Stelle einer Fahrradampel drängeln und bei Grün nicht vom Fleck kommen

4.  Aus Einfahrten über Gehweg und Radweg schießen

5.  Bei Dunkelheit ohne Licht zu fahren

6.  In Zweierreihen auf der Straße oder dem Radweg zu fahren

7.  Beim Abbiegen keine Handzeichen geben

8.  Den Fußgängern den Bürgersteig wegnehmen

9.  Auszunutzen, dass andere schon aufpassen werden

10. Sich dauernd als Oper aufführen

Radwegblockierer melden: Denunziantentum auf der Straße

Eins muss man der eingestellten „Straßensheriff-App“ lassen, die nun als „Wegeheld“ an den Start gegangen ist: Die Sensibilität für die Blockade von Radwegen durch Autos hat sie deutlich angehoben. Mitte März zog dann der ADFC mit der Kampagne „Radspuren frei!“ nach, die er zusammen mit dem BUND bis 30. Juni noch betreibt. Bis zu diesem Tag können Radfahrer auf der ADFC-Website www.radspuren-frei.de Radwege melden, die häufig von Autos zugeparkt werden. Der Verband will die Blockade-Schwerpunkte an die Polizei und die Ordnungsämter der Bezirke weiterleiten. Am Ende soll eine Liste von jenen Straßen erstellt werden, auf denen die Radwege am häufigsten blockiert werden. Auf diesen Straßen sollen dann Kontrollen stattfinden und gleichzeitig u. U. die Einrichtung von Lieferzonen gefordert werden. Damit will der ADFC offenbar das Stigma des „Anschwärzens“ vermeiden, das der Wegeheld-App anhaftet, gleichzeitig aber Flagge gegen Blockierer zeigen.

Wegeheld-App in Betrieb

Die App Wegeheld wird unterdessen offenbar reichlich genutzt. Sie ist seit Ende März für Android-Systeme als App erhältlich. Mit ihr können Radwegblockierer auf eine Karte hochgeladen werden, Fotos der Fahrzeuge direkt an die zuständigen Ordnungsämter weitergeleitet werden. Auch wenn Erfindern Heinrich Strößenreuther auf seiner Website www.wegeheld.org zur political correctness aufruft und mahnt, nicht jeden Reifen zu melden, der sich auf den Radweg drückt: Die Arbeit der Polizei sollten Bürger nicht übernehmen. Oder möchte jeder Radfahrer denn gerne Polizist spielen? Ich nicht. Ich finde, davon gibt es schon zu viele auf Berlins Straßen.

Fahrradcodierung schützt vor Diebstahl

Gestripptes Fahrrad

Was von einem Fahrrad übrig blieb                                                                            Link

Wenn man durch die Stadt fährt, hat man manchmal den Eindruck, dass man auf einem  Fahrrad-Friedhof unterwegs ist. Die Gerippe, die einem am Straßenrand, an Bäumen, neben Mülltonnen oder auch schon mal auf einem Stückchen Brachland begegnen, sind kaum an einer Hand abzuzählen. Alte, noch nicht so alte und zum Teil auch fast neue Räder beziehungsweise das, was davon übrig blieb. Gerne wird nur ein Rahmen übrig gelassen wie auf dem Foto, mal fehlt nur ein Rad, mal liegt ein komplettes Fahrrad im Gebüsch.

Berlin – Hauptstadt der Fahrraddiebe

Ich unterstelle einmal, dass das in den meisten Fällen keine Entsorgungsaktionen der Eigentümer sind: Warum kümmern sich die Diebe denn nicht um ihre eigenen Sachen? Nicht alles, was auf öffentlichem Raum abgestellt wird, ist auch öffentliches Eigentum. Vielleicht hat sich das noch nicht ganz herumgesprochen. An der Zeit wäre es. Allerdings sprechen die Zahlen gegen solche frommem Hoffnungen. Pro Tage werden in Berlin 72 Fahrräder gestohlen, die Polizei registrierte 26513 gestohlene Fahrräder im Jahr 2013 – ohne Dunkelziffer. Prenzlauer Berg liegt ganz vorne (2122), vor Kreuzberg (1953), Mitte (1478) und Friedrichshain (1428). Seit 2010 steig die Zahl damit um 30 Prozent an.

Fahrradcodierung in Berlin

Die Codierung des Fahrrads kann gegen Diebstahl schützen. Das wissen offenbar auch Diebe – codierte Fahrraäder sind jederzeit erkennbar und schlechter weiterzuverkaufen. Codierungen führt der ADFC jeden Freitag zwischen 17 und 19.30 Uhr durch, die Berliner Polizei bietet die nächste Codierungs-Aktion am Dienstag, 13. Mai, zwischen 10 und 12 Uhr im Abschnitt 42, Hauptstraße 45, 10827 Berlin an. Ein Eigentumsnachweis ist erforderlich.

ADFC, Brunnenstraße 28, 10119 Berlin, Tel. 030 / 448 47 24 (Kosten 10 Euro), http://www.adfc-berlin.de/service/codierung.html