Gefahr für Radfahrer

Die Schönhauser Allee ist die gefährlichste Straße für Radfahrer in Berlin. Das ergab die Auswertung der Online-Umfrage der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz, die vom 12. November bis 10. Dezember auf dem Portal https://radsicherheit.berlin.de durchgeführt wurde. Es gab insgesamt rund 27 000 Besuche mit 260 000  Seitenaufrufen, 5000 konkrete Punkte in der Stadt wurden genannt, und 4000 Kommentare abgegeben.

Radwegbenutzungspflicht auf Schönhauser Allee stört am meisten

Die Mehrzahl der Kritikpunkte bezogen sich auf Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg. Nach der gewichteten Auswertung steht die Schönhauser Allee ganz oben auf der Liste der Kritikpunkte der Umfrage-Teilnehmer. Der Tenor: Die Radwegbenutzungspflicht muss aufgehoben werden. Denn der schmale Radweg, der von vielen abzweigenden Straßen unterbrochen wird und oft genug zugeparkt ist, stellt ein Sicherheitsrisiko dar.

Lange Ampel Unter den Linden

Die lange Ampelphase an der Kreuzung Unter den Linden / Wilhelmstraße nervt viele Radfahrer. Wer sich regelkonform verhält, steht hier ohne Grund minutenlang bei Rot, was umso ärgerlicher ist, als es keinen Autoverkehr an dieser Stelle gibt. Während dieses Problem nach Medienberichten schnell zu beseitigen sein soll, dürfte der Hermannplatz eine größere Herausforderung sein.

Horrorstelle Hermannplatz

Dabei kristallisierte sich der Bereich zwischen Kottbuser Tor und Hermannplatz als Gefahrenstelle Nummer eins in der Stadt heraus. Der Hermannplatz ist auf Radwegen praktisch nicht zu umfahren,  rasende Autofahrer, versperrte Radwege, zu kurze Ampelphasen – Probleme, die offenbar auch der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz nicht verborgen geblieben sind. Sie kündigte jedenfalls an, dass eine Verbesserung der Sicherheitslage für Radler bis 2016 durch einen grundlegenden Umbau erfolgen soll.

Manche Gefahrenstellen sollen umgehend beseitigt werden

Die Senatsverwaltung kündigt an, dass für die zehn am meisten genannten Gefahrenbereiche in den kommendenMonaten Lösungen erarbeitet werden sollen. Manches könne schnell gelöst werden, anderes werde aber länger dauern. Die Ampelschaltung Unter den Linden zum Beispiel könne schnell geändert werden, allerdings müsse die Verkehrslenkungszentrale die Klagen der Radler erst bestätigen.

Wer kontrolliert Falschparker?

Wie das Problem der zugeparkten Radwege gelöst werden soll, ist weiter offen. Wer kurz parkende Autos kontrolliert, das ist zwischen Polizei und Ordnungsämtern strittig. Die Ordnungsämter, die dafür zuständig wären,dürften über Personalmangel klagen. Apps wie „Wegeheld“ dürften also weiter Konjunktur haben.

Die Zusammenfassung gibt es unter: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/pressebox/includes/docs/doc569_top30liste_final.pdf