Das Rad muss passen

Nur ein passendes Fahrrad macht auch Spaß Foto: Pressedienst Fahrrad

Nur ein passendes Fahrrad macht auch Spaß                             Foto: Pressedienst Fahrrad

Nur ein passendes Fahrrad macht richtig Spaß – darauf weist der Pressedienst-Fahrrad in diesen Tagen hin. Nun sind fast alle Radler mit ihren Untersätzen vertraut, manchmal zwickt es aber doch hier und da, vor allem auf längeren Touren. Ich weiß, die stehen im Moment vielleicht nicht so an, der Herbst macht sich ja stark bemerkbar. Und die Dame auf unserem Foto dürfte dafür auch zu dünn bekleidet sein.

Aber: Vielleicht gibt die anbrechende dunkle Jahreszeit nicht nur Anlass, darüber zu klagen, dass die schöne Fahrrad-Saison zu Ende geht, sondern auch dazu, sich und das eigene Fahrrad einmal vermessen zu lassen. Als Vorbereitung auf die neue Saison, sozusagen. Immer mehr Radhändler sind dazu bereit und in der Lage.  Die Specialized-Läden sind zum Beispiel gut darin, auch ein Discounter, den wir schon einmal vorgestellt haben, macht das. Bei manchen muss man den Service bezahlen, andere vermessen den Kunden zumindest beim Kauf eines neuen Fahrrades kostenlos. Rückenschmerzen, Hexenschuss oder Bandscheibenvorfälle müssen beim Fahrradfahren jedenfalls nicht sein. Man kann vorbeugen.

http://bit.ly/18fe1uk

Pannensicherer Dauerläufer: der Continental Sport Contact

Leicht und pannensicher: der Continental Sport Contact        Foto: Link

Leicht und pannensicher: der Continental Sport Contact                           Foto: Link

Stadtradler-Reifen hat es nicht leicht. Rauher Asphalt, scharfe Bordsteinkanten, Steine, Rollsplitt und Scherben, wohin man schaut: Wer davon nicht platt werden will, muss ein dickes Fell haben. Deshalb fahren viele Radler Reifen mit dickem Profil. Sie sind meist pannensicher, zumal wenn sie Kevlareinlagen haben oder aus Compound-Gummi-Mischungen bestehen. Solche Reifen sind leider meist aber auch schwer – und das kommt allen Freunden schnellen Vorankommens auf sportlichen Reifen und Rädern nicht gelegen. Die Quadratur des Kreises für die Reifenhersteller heißt: Einen leichten Reifen zu bauen, der dennoch einigermaßen pannensicher ist.

Leicht und pannensicher

Einen solchen Reifen gibt es nach meiner Erfahrung, es ist der Continental Sport Contact. Der Sport Contact ist ein Slick, das heißt, er hat außer quer verlaufenden Furchen kein Profil. Er besteht aus einem kevlarverstärkten Nylongewebe. Der Reifen ist für 26-Zoll- und 28-Zoll-Felgen in verschiedenen Breiten erhältlich. Der 28-er wiegt 350 Gramm. Ich fahre mittlerweile den zweiten Satz auf meinem Alltagsrad und bin mit ihm restlos zufrieden. Plattfüße wie bei anderen Modellen habe ich nicht mehr. Hinten hält ein Reifen 6000 bis 7000 Kilometer, vorne etwas länger. Der Conti rollt leichter als Modelle mit dickem Profil und hält gut auf nassen Straßen. Ich bin auf steinigen Pisten in den Alpen gefahren und auf Feldwegen. Keine Panne, nichts. Einzig Sandpisten mag er nicht – hierfür sind Reifen mit 28 Millimetern Breite aber auch generell nicht geeignet. Für sportliche Räder oder Fitnessbikes kann ich den Conti Sport Contact wärmstens empfehlen – gerade dann, wenn mann täglich auf Berlins Straßen unterwegs ist.

Wenn sich die Autotür plötzlich öffnet

Gefährlich: Plötzlich öffnet sich eine Autotür  Foto: ADFC

Gefährlich: Plötzlich öffnet sich eine Autotür                                                  Foto: ADFC

Vor zwei Tagen hätte es mich beinahe erwischt: Plötzlich öffnet sich vor mir eine Autotür. Ich hatte gerade noch nach hinten geschaut, den Kopf wieder nach vorne gewendet und schreckte auf – zum Glück kam von hinten kein Auto, ich konnte ausweichen. Dieses Alltags-Übel ist wohl nicht klein zu kriegen. Auch bei größter Vorsicht tappt man immer wieder in diese Autofahrer-Falle.

Der ADFC hat auf seiner Seite nun Vorschläge veröffentlicht, wie man dieser Gefahr begegnen könnte. Heute schon könnten Autos technisch so ausgestattet sein, dass der Fahrer vor herannahenden Fahrrädern gewarnt wird. Das wäre doch eine echte Revolution!

http://www.adfc.de/ueberlebenstechnik/ueberlebenstechnik

Fahrradsattel Erfahrungsbericht: Brooks und SG Lab

Brooks Team Pro Chrome

Brooks Team Pro Chrome

Es ist an der Zeit über das wichtigste Körperteil von uns Radfahrern zu reden, den Po. Er ist die Verbindung zum Rad und zur Straße, auf ihm verbringen wir Stunden um Stunden, und das beste ist, wenn man sich dieses Körperteils gar nicht bewusst wird. Das ist dann nämlich ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Sattel zum Po passt. Was aber ist, wenn der Po drückt und zwickt? Wer schon einmal sechs Stunden oder länger im Sattel saß, weiß, wovon ich rede. Dann kann es einem im Damm drücken, die Lendenwirbel können weh tun, das geschätzte Hinterteil wird zur Schmerzfabrik.

Ich habe in meinem Radlerleben viele Sättel probiert: Solche, die beim Kauf  am Rad  dran waren und über die ich mir den Kopf nicht zerbrach, oder Plastiksättel und Gel-Varianten, die ich später nachkaufte, auch Leihgaben von Freunden und Bekannten waren darunter.

Brooks für das Alltagsrad

Für mein Alltags-Fahrrad muss ich für den guten alten Brooks-Ledersattel  eine Lanze brechen. Der Brooks ist einfach der beste. Nachgiebig und doch fest, er ist geschmeidig und widerstandsfähig, er schmiegt sich perfekt der Körperform an. Noch nie hatte ich Probleme damit. Ich bin mit Gepäck über die Cevennen gekurvt oder mit den Kindern nach Usedom gefahren. Ich radle damit täglich durch die Stadt und bin auf Touren unterwegs.

Der Brooks ist immer dabei – zurzeit ist es ein Team Pro Chrome – und er verhält sich so, wie man das von einem treuen Begleiter erwartet: Er verrichtet seinen Dienst und ist unauffällig. Kann man ein größeres Lob aussprechen? Gewiss, er braucht hin und wieder etwas Fett und Regen mag er nicht. Aber hat nicht jeder seine kleinen Eigenheiten?

SQ-Lab fürs Rennrad

Auf Rennrädern tat ich mir lange schwer, den richtigen Sattel zu finden. Schick soll der Sattel sein, zum Rad passen, aber man will auch gut auf ihm sitzen. Lange habe ich herumprobiert, auch mit Brooks. Die Rennsättel waren mir an der Seite aber zu üppig, sie scheuerten an der Innenseite der Oberschenkel. Und der edle „Swallow Titan“, der schön schmal ist, war mir einfach zu teuer.

Der SQlab 611

Der SQlab 611

Seit zwei Jahren habe ich den SQ Lab 611, und was soll ich sagen: Er ist mein Brooks fürs Rennrad. Er ist vielleicht modisch nicht der letzte Schrei, aber er drückt und zwickt nicht, ich bemerke ihn kaum. Dass er passt, liegt an der SQ-eigenen Formensprache. Sie ist im Dammbereich etwas flacher, die Sattelnase ist tiefer als der Hauptsitzbereich, wodurch der Sattel nicht auf den Schambereich drückt. Den SGlab gibt es in Breiten von 12 bis 15 Zentimeter. Der Hersteller empfiehlt, bei der Auswahl auf den Abstand der Sitzknochen zu achten. Man setzt sich dazu auf Wellpappe und misst den Abstand der Eindrücke, die man hinterlassen hat. Gute Fahrradhändler bieten den Service kostenlos an. Wenn man die passende Breite gefunden hat, steht angenehmen Kilometern eigentlich nichts im Wege. Bevor der Po schlappmacht, sind es die Beine. So soll es sein.

Adressen

Hier geht es zu den Herstellern:

http://www.brooksengland.com

http://www.sq-lab.com

Kritik an Googles neuem Fahrrad-Routing

Die Wogen der Kritik an Googles neuem Fahrrad-Routing schlagen hoch. In den Foren geht die Debatte hin und her, die „Welt“ vergleicht den Dienst gar mit dem grandiosen Fehlstart von Apples Kartendienst. Haupttenor der Kritik: Die Fahrradrouten, die Google ausweist, sind in Wahrheit gar keine Fahrradstrecken, sondern Autostraßen. Die versprochenen fahrradfreundlichen Nebenstrecken blieben unberücksichtigt, gut befahrbare Feld- oder Waldwege würde nicht erkannt.

Fahrradfreundliche Strecken zum Teil nicht erkannt

Meine Erfahrungen sind geteilt: So weist der neue Dienst zwar eine Strecke an der Havel fürs Fahrrad aus, die das Google-Pkw-Rounting bislang nicht erkannte, andererseits werden aber nicht alle fahrradfreundlichen Strecken in Berlin gefunden. Meine Lieblingsstrecke vom Büro nach Hause zeigt „Google-Fahrrad“ zum Beispiel nicht an. Stattdessen wird mir eine viel befahrene Hauptverkehrs-Strecke vorgeschlagen. Das ist nicht die versprochene verkehrsarme Radler-Strecke.

Noch ist der Dienst in einer Beta-Version, Nutzer sind zudem aufgefordert, eigene Änderungen über „Map Marker“ einzubringen. Geben wir Google noch etwas Zeit. Apples Kartendienst ist mittlerweile ja auch benutzbar geworden. Und als Service finde ich den neuen Dienst von Google durchaus sympathisch.

Google Maps mit Fahrrad-Routing

Google hat seinen Kartendienst überarbeitet und bietet nun auch eine Streckensuche für Fahrräder an. Wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) mitteilt, hat der Internet-Riese die neue Funktion mit dem (ADFC) zusammen erarbeitet. Der Club steuerte rund 250.000 Kilometer geprüftes Kartenmaterial bei, Google ergänzte den Bestand aus eigenen Karten.

Der Menüpunkt „Fahrrad“ befindet sich auf der Google-Maps-Seite oben links neben den schon bestehenden Suchfunktionen für „Auto“, „Öffentliche Verkehrsmittel“ und „Fußgänger“. Wenn man ihn anklickt, erstellt Google eine Route, die man um eigene Routenpunkte nach Belieben erweitern kann. Dabei werden nicht nur offizielle Straßen berücksichtigt, sondern auch Nebenstrecken einbezogen. Ein erster Test bestätigt: Wo das Auto-Routing von Google noch versagte, zeigte Google-Fahrrad nun auch Seitenstraßen oder kleinere Wege an.

Alternativstrecken und 3 D-Ansicht

Laut ADFC soll die Routensuche dazu tendieren, viel befahrene Strecken zu meiden. Ähnlich wie bei der Suche von Pkw-Strecken schlägt der Routenplaner fürs Fahrrad auch Alternativen vor. In die Berechnung der Fahrzeit soll die Anwendung Faktoren wie Streckenbeschaffenheit und die Anzahl der Ampeln einbeziehen. Für die 50 Kilometer von Berlins Süden nach Oranienburg gab Google zwei Stunden und 48 Minuten an – sicherlich kein Rennrad-Tempo.

Außer einer Kartenansicht, in die die von manchen ADFC-Karten bekannten grünen Radstrecken eingezeichnet sind, bietet die Funktion auch eine 3-D-Ansicht. Damit ist es möglich, die Strecke virtuell abzufahren und einen Eindruck aus der Vogelperspektive zu gewinnen.

App für Android-Handys

Die neue Funktion von Google-Maps funktioniert auch auf Android-Handys. Damit ist nicht nur die Streckenauswahl auf diesen Handys möglich, laut ADFC soll die Funktion auch eine Routenführung per Sprachausgabe bieten. Überprüfen konnten wir das noch nicht.

In den USA hatte Google den Dienst schon 2010 veröffentlicht. Auch in einigen europäischen Ländern war er seit geraumer Zeit schon nutzbar. Es bleibt noch die Frage nach dem Stromverbrauch. Manche Apps sind in dieser Disziplin ja wahre Akku-Killer. Wie sich Google-Maps hier schlägt, muss man selbst erst einmal ausprobieren.