Fahrradsattel Erfahrungsbericht: Brooks und SG Lab

Brooks Team Pro Chrome

Brooks Team Pro Chrome

Es ist an der Zeit über das wichtigste Körperteil von uns Radfahrern zu reden, den Po. Er ist die Verbindung zum Rad und zur Straße, auf ihm verbringen wir Stunden um Stunden, und das beste ist, wenn man sich dieses Körperteils gar nicht bewusst wird. Das ist dann nämlich ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Sattel zum Po passt. Was aber ist, wenn der Po drückt und zwickt? Wer schon einmal sechs Stunden oder länger im Sattel saß, weiß, wovon ich rede. Dann kann es einem im Damm drücken, die Lendenwirbel können weh tun, das geschätzte Hinterteil wird zur Schmerzfabrik.

Ich habe in meinem Radlerleben viele Sättel probiert: Solche, die beim Kauf  am Rad  dran waren und über die ich mir den Kopf nicht zerbrach, oder Plastiksättel und Gel-Varianten, die ich später nachkaufte, auch Leihgaben von Freunden und Bekannten waren darunter.

Brooks für das Alltagsrad

Für mein Alltags-Fahrrad muss ich für den guten alten Brooks-Ledersattel  eine Lanze brechen. Der Brooks ist einfach der beste. Nachgiebig und doch fest, er ist geschmeidig und widerstandsfähig, er schmiegt sich perfekt der Körperform an. Noch nie hatte ich Probleme damit. Ich bin mit Gepäck über die Cevennen gekurvt oder mit den Kindern nach Usedom gefahren. Ich radle damit täglich durch die Stadt und bin auf Touren unterwegs.

Der Brooks ist immer dabei – zurzeit ist es ein Team Pro Chrome – und er verhält sich so, wie man das von einem treuen Begleiter erwartet: Er verrichtet seinen Dienst und ist unauffällig. Kann man ein größeres Lob aussprechen? Gewiss, er braucht hin und wieder etwas Fett und Regen mag er nicht. Aber hat nicht jeder seine kleinen Eigenheiten?

SQ-Lab fürs Rennrad

Auf Rennrädern tat ich mir lange schwer, den richtigen Sattel zu finden. Schick soll der Sattel sein, zum Rad passen, aber man will auch gut auf ihm sitzen. Lange habe ich herumprobiert, auch mit Brooks. Die Rennsättel waren mir an der Seite aber zu üppig, sie scheuerten an der Innenseite der Oberschenkel. Und der edle „Swallow Titan“, der schön schmal ist, war mir einfach zu teuer.

Der SQlab 611

Der SQlab 611

Seit zwei Jahren habe ich den SQ Lab 611, und was soll ich sagen: Er ist mein Brooks fürs Rennrad. Er ist vielleicht modisch nicht der letzte Schrei, aber er drückt und zwickt nicht, ich bemerke ihn kaum. Dass er passt, liegt an der SQ-eigenen Formensprache. Sie ist im Dammbereich etwas flacher, die Sattelnase ist tiefer als der Hauptsitzbereich, wodurch der Sattel nicht auf den Schambereich drückt. Den SGlab gibt es in Breiten von 12 bis 15 Zentimeter. Der Hersteller empfiehlt, bei der Auswahl auf den Abstand der Sitzknochen zu achten. Man setzt sich dazu auf Wellpappe und misst den Abstand der Eindrücke, die man hinterlassen hat. Gute Fahrradhändler bieten den Service kostenlos an. Wenn man die passende Breite gefunden hat, steht angenehmen Kilometern eigentlich nichts im Wege. Bevor der Po schlappmacht, sind es die Beine. So soll es sein.

Adressen

Hier geht es zu den Herstellern:

http://www.brooksengland.com

http://www.sq-lab.com