Fahrradstreifen: Parkplätze für Lieferwagen

Lieferwagen auf Fahrradstreifen in der Uhlandstraße

Lieferwagen am Ende des Fahrradstreifens in der Uhlandstraße

Bei all den schönen Initiativen zur Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur in Berlin (Volksentscheid Fahrrad!) möchte ich als Vielradler doch noch einmal an die Ordnungsämter und die Lieferanten appellieren: kontrolliert endlich mal die Fahrradstreifen dieser Stadt bzw. benutzt Haltebuchten für euer Liefergeschäft. Man freut sich in Berlin ja schon wie Bolle, wenn mal einen benutzbaren Fahrradstreifen findet – der wird dann aber bestimmt von Lieferfahrzeugen blockiert. Zur Veranschaulichung hier eine kleine Bilderliste, entstanden an einem Dienstagmorgen auf der Uhlandstraße in Wilmersdorf auf dem einen Kilometer langen Abschnitt zwischen Berliner Straße und Hohenzollerndamm.

Lieferwagen auf Fahrradstreifen in der Uhlandstraße

Lieferwagen auf Fahrradstreifen in der Uhlandstraße

Lieferwagen auf Fahrradstreifen in der Uhlandstraße

Lieferwagen auf Fahrradstreifen in der Uhlandstraße

 

 

 

 

Lieferwagen auf Fahrradstreifen in Uhlandstraße

Lieferwagen auf Fahrradstreifen in Uhlandstraße

Lieferwagen auf dem Fahrradstreifen in der Uhlandstraße

Lieferwagen auf dem Fahrradstreifen in der Uhlandstraße

 

Ähnliches habe ich auf der Schlossstraße in Steglitz schon häufiger erlebt. Vergangene Woche kam noch die hübsche Spitze hinzu, dass das Ordnungsamt in den Seitenstraßen fleißig Knöllchen an Autos verteilte, die auf ausgewiesenen Parkplätzen die Parkzeit überschritten hatten – an den Lieferwagen aber achtlos vorüber ging, die die Fahrradstreifen blockierten. Es ist zum Haare-Ausraufen!

Fahrradstreifen: Parkplätze für Lieferwagen

Nun will ich hier nicht nur meckern – obwohl mir sehr danach zu Mute ist. Aber wäre es nicht auch sinnvoll, mal die Lieferkutscher und ihre Chefs dafür zu sensibilisieren, dass man Radwege einfach nicht zuparkt? Dass dies kein Kavaliersdelikt ist? Warum habe ich noch nie einen Uniformierten mit einem Fahrer im Gespräch gesehen? Dagegen jede Menge Uniformierte, die Radfahrer anhalten, weil sie auf dem Gehweg fahren? Hier herrscht ein Missverhältnis in der Wahrnehmung des Verkehrsverhaltens durch Polizei/Ordnungsamt. Es wäre schön, wenn man in der Verwaltung mal darüber nachdenken würde, das abzustellen.

 

Schöneberger Ufer: Kein Platz für Radfahrer

Warum gibt es hier keinen Fahrradstreifen?

Warum gibt es hier keinen Fahrradstreifen?

Der ADFC erhebt ja gerade seinen Fahrradklimatest. In diesem Zusammenhang fällt mir ein  echter Klimakiller auf: Es ist das Schöneberger Ufer, speziell östlich der Potsdamer Straße Richtung Kreuzberg. Die für Radfahrer eh schon kaum befahrbare Busspur zwischen Lützwplatz und Potsdamer Straße löst sich jenseits der Potsdamer Straße im Nichts auf. Ein schmaler Alibi-Radstreifen, der über die Kreuzung führt, endet in einem holprigen Bürgersteig. Er ist eigentlich unbefahrbar, man muss ihn mit dem Rad aber benutzen, wenn einem sein Leben lieb ist: Auf drei Spuren drängen hier Autos eng am Radler vorbei, wenn er auf der Straße fährt.

Beispiellose Ignoranz gegenüber Radfahrern

Hier wäre sehr viel Platz für einen Fahrradstreifen auf der Straße gewesen. Das Stück bis zur Abzweigung in den Tiergartentunnel hat üppig Platz. Aber die Radler haben offenbar keine Lobby. Rücksichtslos werden sie auf einen Gehweg gezwungen, der hier auch von Fußgängern stark genutzt wird. Welcher Stadtplaner hat hier sein Unvermögen unter Beweis gestellt? Welcher Baustadtrat vor der Auto-Maffia kapituliert? Und wenn es der Bund war (Tiergarten-Tunnel): Welchen Verkehrsminister dürfen wir mit einem goldenen Lenkrad in der Hand in eine Betonskulptur gießen? Dass heutzutage noch so ein Unsinn in Städten verbaut wird, lässt den Stadtradler an moderner Verkehrsplanung verzweifeln.