Fahrradtour zum Teltowkanal und Buschgraben

Blick auf den Teltowkanal an der Knesebeckbrücke Foto: Link

Blick auf den Teltowkanal an der Knesebeckbrücke                                      Foto: Link

Heute empfehlen wir eine Radtour, die man gut mit Kindern unternehmen kann. Sie führt vom S-Bahnhof Zehlendorf zum Teltowkanal und durch das einstige Grenzgebiet am Buschgraben wieder zum Ausgangspunkt. Unterwegs kann man Pferde beobachten, man kommt an einem Spielplatz vorbei und kann Schafen und Ziegen zusehen. Am Ende der Tour liegt ein Grillplatzi – es schadet also nicht, Würstchen, Brötchen und Grillkohle einzupacken.

Wir starten am S-Bahnhof Zehlendorf und fahren den Teltower Damm auf dem Radweg entlang. Bald taucht links die John-F.-Kennedy-Schule auf. Die zweisprachige Schule wurde 1960 gegründet, sie hat einen Grundschulzweig und eine Oberschule. Man kann hier sowohl das Abitur als auch einen amerikanischen High-School-Abschluss erwerben. An das Schulgelände schließt sich südlich der Leo-Baeck-Straße der Heinrich-Laehr-Park an, ein grünes Zehlendorfer Kleinod.  Der Park wurde 1906 von dem Nervenheilarzt Bernhard Heinrich Laehr auf dem Gelände der damaligen Nervenheilanstalt „Schweizer Hof“ gegründet. Wer lieber hier fahren möchte, wechselt die Straßenseite und nimmt den Weg durch den Park. Am Ende der Parks kehrt man über die Straße Am Rehwechsel auf den Teltower Damm zurück.

Enten in der Morgensonne Foto: Link

Enten in der Morgensonne               Foto: Link

Wir fahren über die Kreuzung Teltower Damm/Beeskowdamm und biegen kurz vor der Knesebeckbrücke über den Teltowkanal nach rechts auf einen asphaltieren Weg ein. Er führt direkt am Kanal entlang. Man kann hier gut Lastschiffe beobachten, muss aber auch auf Skater und Fußgänger achten, die am Kanal entlang spazieren gehen. Rechts stehen meist Pferde auf einer Koppel. Nach geraumer Zeit zweigt der Weg nach rechts zu einer kleinen Anhöhe ab. Er führt auf das Gelände der Firma Kloft. Hier folgt man der Ausschilderung „Berliner Mauerweg“, der auf der Rückseite des Geländes herumführt. Zunächst ist der Weg noch asphaltiert, später wird er zu einem Erdweg und schmalen Pfad. Wir sind nun im Buschgraben, einer feuchten Grünfläche zwischen Berlin und Brandenburg. Die Landesgrenze läuft mitten hindurch, hier war früher das Grenzgebiet zwischen der DDR und West-Berlin. Darauf deuten aber keine Anzeichen mehr hin. Bald kommen wir an der Rückseite des Freilandlabors Zehlendorf vorbei. Es existiert seit 1984 und ist mit viere Hektar Fläche das größte Freilandlabor Berlins. Schwerpunkt der Naturbeobachtung sind Frösche, Molche, Reptilien und Amphibien, eine spezielle Schafsrasse, die „Skudden“, hält das Gras kurz. Es ist das kleinste deutsche Schaf, stammt ursprünglich aus dem Baltikum und ist besonders anspruchslos. Das Freilandlabor kann man auch besuchen, es bietet Führungen an (Tel.  030 / 81 83 612).

Von hier aus geht es etwas holprig weiter. Wir folgen dem Wegweiser „Buschgrabensee“. Auf mancher Wiese picknicken Spaziergänger. Bald stoßen wir auf die Machnower Straße, an der Kreuzung mit dem Buschgrabenweg befindet sich der eingangs erwähnte öffentliche Grillplatz. Hier können wir unseren mitgebrachten Proviant verzehren. Über die Ludwigsfelder Straße kommen wir zurück zum Ausgangspunkt. Und wer sich nun keine Würstchen mitgenommen hat, der sollte das Café „Alte Backstube“ am Sredotplatz zwischen Königstraße und Potsdamer Straße besuchen. Das Eis ist wirklich empfehlenswert.

Länge: ca 10 km

Zum Machnower Busch und zurück nach Zehlendorf

Zum Machnower Busch und zurück nach Zehlendorf

 

Tour um das Olympiastadion

Olympiastadion Berlin innen

Blick in das Olympiastadion beim Leichtathletik-Event ISTAF                              Foto: Link

Das Olympiastadion ist auch dann interessant, wenn Hertha dort nicht spielt – nämlich als Ausflugsziel einer Familientour mit dem Fahrrad. Man fährt meist über stille Nebenstraßen (bis auf die Havelchaussee), kann ein Picknick machen, auf Wiesen spielen, und man lernt  einiges über die Vergangenheit des Geländes.

Wir starten am U-Bahnhof Olympiastadion, einer Haltstelle der U 2 nach Ruhleben. Die Station wurde 1913 eröffnet, einen regelmäßigen Betrieb gab es aber erst ab 1922. Der U-Bahnhof war unter dem Namen „Reichssportfeld“ ein wesentlicher Zubringer zur Olympiade 1936. Seit Juni 1950 heißt die Station wieder Olympiastadion. Vom U-Bahnhof führt ein Tunnel zum Olympiastadion. Wir gehen aber in Richtung Rominter Allee und fahren über das Kopfsteinpflaster erst einmal ein Stück bergab. Wenn man Glück hat, sieht man die Profis von Hertha BSC beim Waldlauf links hinter den Bäumen verschwinden.

Landschaftsschutzgebiet Fließwiese

Der kleine Murellenteich, der bald links von uns liegt, ist so hübsch gelegen, dass er zu einem kurzen Stopp einlädt. Er gehört zum Landschaftsschutzgebiet Fließwiese. Das knapp 12 Hektar große Areal war einst ein Moor. Es steht seit 1959 wegen seltener Wasserpflanzen und Amphibien, darunter dem Kammmolch, unter Schutz. Wir fahren weiter Richtung Krematorium Ruhleben. Zwischen Wohnhäusern und Kleingärten ist der Weg noch asphaltiert, später wird er zu einem Weg aus Betonplatten. Er ist aber gut befahrbar. Vor dem Krematorium Ruhleben wenden wir uns nach rechts Richtung Charlottenburger Chaussee. Wir fahren auf dem Radweg und biegen in die Teltower Straße ein. Auf der rechten Seite befindet sich ein großer Spielplatz. Er lädt zu einem Picknick ein, gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist.

Wehrmacht-Hinrichtungsstätte Murellenschlucht

Ab hier muss man allerdings ein gutes Stück auf der Straße, der Havelchaussee, fahren. Der Verkehr hält sich aber meist in Grenzen. Links von der Straße liegt die Murellenschlucht. Hier wurden kurz vor Kriegsende 1945 noch 232 Wehrmachtsangehörige wegen angeblicher „Wehrkraftzersetzung“ erschossen. Ein „Denkzeichenweg“ im Wald mit 104 Spiegeln erinnert an die Opfer. Zur Straße hin ist das Areal aber mit einem Zaun verschlossen. Der Zugang befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite vom Murellenweg oder der Angerburger Allee. In sie biegt man nun ein.

Zum Glockenturm am Olympiastadion

Hier muss man etwas bergauf strampeln. An der Glockenturmstraße geht es nach links zu dem Sportareal um das Olympiastadion. Rechts sieht man bald den Olympiastützpunkt mit dem Horst-Korber-Sportzentrum und der Rudolf-Harbig-Halle. Das Zentrum wurde 1987-90 errichtet und nach dem ehemaligen Präsidenten des Landessportbundes Berlin, Horst Korber, benannt. Es ist Landesleistungszentrum für Handball, Hockey, Volleyball und Leichtathletik. Auch ein Sporthotel mit 34 Einzelzimmern gehört dazu.

Vor uns steht nun schon der 76 Meter hoher Glockenturm des Olympiastadions. Man sollte sich unbedingt die Ausstellung über die Geschichte des Olympiastadions im Erdgeschoss und im ersten Stock ansehen. Sie zeigt nicht nur die die bauliche Entwicklung des Geländes, sondern auch, wie der Sport von den NS-Machthabern für ihre Zwecke instrumentalisiert wurde. Diesen Zusammenhang zeigt auch die Ausstellung zur Langemarckhalle im ersten Stock. Mit einem Fahrstuhl kann man anschließend ganz nach oben auf den Turm fahren, wo die Glocke hängt, die bei den Olympischen Spielen 1936 erklang. Bei gutem Wetter ist die Aussicht auf das Maifeld, das Olympiastadion und Berlin sehr schön.

Die Straßen um das Olympiastadion herum sind großzügig, der Verkehr gering, wenn nicht gerade Hertha BSC spielt. Auf der Passenheimer Straße fahren wir weiter. An der Kreuzung mit der Jesse-Owens-Allee kann man einen Blick in das hübsche und aus heutiger Sicht recht kleine Reiterstadion von 1936 werfen. Über die Jesse-Owens-Allee, die nach dem vierfachen Olympiasieger von 1936, Jesse-Owens (100 m, 200 m, Weitsprung, 4 x 100 m-Staffel), benannt ist,  und die Trakehner Allee geht es zurück zum Ausgangspunkt.

Wer sich übrigens für das Olympiastadion näher interessiert: Auf www.olympiastadion-berlin.de  kann man sich für Führungen anmelden.

Länge: ca. acht km

Olympiastadion-2