Von Zehlendorf zur Murellenschlucht am Olympiastadion

Gedenktafel für die Hingerichteten in der Murellenschlucht    Link

Gedenktafel für die Hingerichteten in der Murellenschlucht Link

Wer an einem Sonntag eine ruhige Radtour sucht, dem sei eine Tour von Zehlendorf-Mitte über den Hüttenweg und den Kronprinzessinnenweg zum Olympiastadion und zur Murellenschlucht empfohlen. Wichtig ist nur, dass man früh genug losfährt. Ich bin um neun Uhr in Zehlendorf gestartet und habe mich gewundert, dass es auf der Strecke so ruhig war, auch entlang der Avus. Es ist eine Tour, die man auch mit Kindern machen kann. Länge: ca 13 Kilometer.

Krinprinzessinnenweg

Frühmorgens herrscht auf dem Kronprinzessinnenweg wenig Betrieb

Man fährt entlang der Clayallee auf dem Radweg, biegt in den Hüttenweg ein und kann da, wo er in den Wald übergeht, wieder den Radweg benutzen. Man unterquert die Avus und fährt dann auf dem Kronprinzessinnenweg zur Siedlung Eichkamp. Über die Waldschulallee kommt man zur Heerstraße – dort kann man wieder auf einer ruhigen Parallelstraße zur Heerstraße fahren. An der Flatowallee geht es rechts ab Richtung Olympiastadion. Einen Besuch wert ist der Glockenturm. Man erreicht ihn über die Passenheimer Straße. Im Erdgeschoss informiert eine gute Ausstellung über die Instrumentalisierung der Olympischen Spiele 1936 durch die Nazis, vom Glockenturm (Aufzug) hat man eine schöne Aussicht über das Olympiastadion, das Maifeld und Berlin.

Die Murellenschlucht

Wer einen Abstecher zur Murellenschlucht machen möchte, fährt auf der Glockenturmstraße bis zur Eisporthalle weiter. Dort stellt man am besten das Fahrrad ab und geht gleich hinter der Eissporthalle rechts in den Wald. Man folgt dem Weg, der nach ca. 150 Meter in einen Pfad übergeht, geradeaus. Der Pfad senkt sich bald abwärts in die Schlucht. Nach kurzer Zeit sieht man am Hang gegenüber auch schon einen der ersten Gedenkspiegel, die hier zur Erinnerung an Unrechtstaten der Wehrmacht errichtet wurden. Zwischen August 1944 und April 1945 wurden in der Murellenschlucht über 200 Soldaten hingerichtet, weil sie angeblich Fahnenflüchtige oder Deserteure waren. Darunter war am 18. April 1945 auch ein 18-Jähriger, der erschossen wurde, weil er angeblich seinen Urlaub überzogen hatte. im Oktober 1998 hob der Deutsche Bundestag die damaligen Urteil des NS-Justiz auf.

Den Rückweg kann man auf der gleichen Strecke fahren oder man nimmt die S-Bahn am S-Bahnhof Olympiastadion (Flatowallee/Jesse-Owens-Allee).