Schöneberger Ufer: Was will uns das Schild sagen?

Schild

Ein Schild sagt mehr als tausden Worte: Stimmt das wirklich?

Wieder einmal haben wir ein schönes Verkehrszeichen am Schöneberger Ufer entdeckt. Hübsch reiht es sich ein in die kleine Baustelle, die auf allerniedlichste Weise die Busspur und den Radweg versperrt. Doch was will es uns sagen? „Radfahrer kreuzen“, wie seine offizielle Bezeichnung lautet? Aber: Woher soll hier ein Radfahrer kreuzend kommen? Von der Hauswand rechts? Von der Straße links? Von oben? Soll es vielleicht gar den Radfahrer vor sich selbst warnen? Oder will es sagen, dass man hier mit dem Rad auf dem Bürgersteig fahren darf, der kurz hinter dem Schild allerdings schon wieder versperrt ist?

Schöneberger Ufer auf dem Weg zum Schilderwald

Fragen über Fragen und keine Antwort. Meine Vermutung ist, dass das Schöneberger Ufer langsam, still und leise zum Schilderlabyrinth ausgebaut werden soll. Als so eine Art Piktorgramm-Dschungel Berlins, Zielgruppe: Fahrradtouristen. Dafür spricht auch ein Methusalem aus dem Absurditäten-Museum der Verkehrszeichen, der ein paar hundert Meter hinter obiger Stelle seit langem ein einsames, aber heldenhaftes Dasein fristet. Ich durfte ihn hier schon einmal erwähnen: http://stadtradler.berlin1.de/2014/07/04/anfang-eines-fahrradweges

Doch hier ist allerdings noch Luft nach oben. Der passionierten Verkehrsverwaltung sei etwa folgendes Beispiel empfohlen:

Denksportaufgabe: Was will uns das Schild sagen?

Denksportaufgabe: Was will uns das Schild sagen?

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch hier gibt es wunderbare Vorbilder für den Ausbau eines Schilderwaldes der Absurdidäten: http://bit.ly/1A2lStn. Ich wünsche frohes Schaffen!

Schöneberger Ufer: Kein Platz für Radfahrer

Warum gibt es hier keinen Fahrradstreifen?

Warum gibt es hier keinen Fahrradstreifen?

Der ADFC erhebt ja gerade seinen Fahrradklimatest. In diesem Zusammenhang fällt mir ein  echter Klimakiller auf: Es ist das Schöneberger Ufer, speziell östlich der Potsdamer Straße Richtung Kreuzberg. Die für Radfahrer eh schon kaum befahrbare Busspur zwischen Lützwplatz und Potsdamer Straße löst sich jenseits der Potsdamer Straße im Nichts auf. Ein schmaler Alibi-Radstreifen, der über die Kreuzung führt, endet in einem holprigen Bürgersteig. Er ist eigentlich unbefahrbar, man muss ihn mit dem Rad aber benutzen, wenn einem sein Leben lieb ist: Auf drei Spuren drängen hier Autos eng am Radler vorbei, wenn er auf der Straße fährt.

Beispiellose Ignoranz gegenüber Radfahrern

Hier wäre sehr viel Platz für einen Fahrradstreifen auf der Straße gewesen. Das Stück bis zur Abzweigung in den Tiergartentunnel hat üppig Platz. Aber die Radler haben offenbar keine Lobby. Rücksichtslos werden sie auf einen Gehweg gezwungen, der hier auch von Fußgängern stark genutzt wird. Welcher Stadtplaner hat hier sein Unvermögen unter Beweis gestellt? Welcher Baustadtrat vor der Auto-Maffia kapituliert? Und wenn es der Bund war (Tiergarten-Tunnel): Welchen Verkehrsminister dürfen wir mit einem goldenen Lenkrad in der Hand in eine Betonskulptur gießen? Dass heutzutage noch so ein Unsinn in Städten verbaut wird, lässt den Stadtradler an moderner Verkehrsplanung verzweifeln.