Schloss Oranienburg und die Havel Foto: Link
Diese Tour mit dem Rennrad führt uns über Spandau nach Oranienburg. Sie verläuft weitgehend auf öffentlichen Straßen, an manchen Stellen gibt es auch gut ausgebaute Radwege. Die Ruhe des südlichen Umlandes von Berlin wird man hier nicht finden, dafür aber manchen interessanten Zwischenstopp. Wir starten an der Kreuzung Clayallee/Hüttenweg und fahren zum Kronprinzessinenweg. Auf der Trainingsstrecke der Berliner Rennradler ist meist viel Betrieb. Durch die Siedlung Eichkamp und über die Heerstraße fahren wir Richtung Spandau. Kurz hinter der Glockenturmstraße müssen wir uns leider die Tortur eines Weges antun, der offiziell als Radweg gilt, in Wahrheit aber eine Balancestrecke für Zweirad-Artisten ist: So eng und gefährlich wie die Passage bis nach Pichelsdorf ist uns schon lange keine Radstrecke mehr in Berlin unter die Räder gekommen. Es verwundert nicht, dass kaum ein Radfahrer diese Rüttelstrecke benutzt.
Zwischenstation Niederneuendorfer See
Durch Spandau hindurch ist die Strecke dann besser. Wir fahren Richtung Altstadt und von dort aus nach Hennigsdorf. Auf der Niederneuendorfer Straße wird der Radweg nach circa einem Kilometer richtig vorbildlich auf der Straße geführt. in Nieder Neuendorf lädt der See zu einer Rast ein. Danach fahren wir weiter Richtung Velten.
Das alte Rathaus von Velten F: Link
Velten sieht man seine Industrietradition an, man kommt an Gewerbegebieten und Fabriken vorbei, etwa der Zentrale des Eisenbahn-Herstellers Bombardier. Einen Abstecher nach Marwitz wert sind die Hedwig Bollhagen Keramikwerkstätten. Jeden letzten Mittwoch im Monat um 13 Uhr gibt es hier eine Führung (www.hedwig-bollhagen.com). In Velten wenden wir uns Richtung Borgsdorf, kommen an dem hübsch gelegenen Bernsteinsee vorbei, und ein paar Kilometer weiter machen wir kurz Halt an der evangelischen Kirche von Pinnow.
Die Kirche von Pinnow Foto: Link
Die kleine, schlichte Kirche wurde 1861 auf einem Vorgängerbau aus dem Jahr 1597 errichtet. Der irdene Taufstein stammt aus dem Jahr 1693. Mit Hilfe des Fördervereins wurde das Gebäude, das 1970 wegen Baufälligkeit geschlossen wurde, seit Mitte der 90er-Jahre saniert. Ganz fertig sind die Arbeiten noch nicht. Im Sommer finden Lesungen und Konzerte statt (www.kirche-pinnow.de).
Wir fahren weiter Richtung Oranienburg und kommen bald zur Brücke über den Oranienburger Kanal. Hier biegen wir nach links ab und folgen dem Radweg nach Oranienburg. Diese sieben Kilometer sind das schönste Stück der gesamten Tour – sie laufen auf einem wunderbar asphaltierten Radweg direkt am Kanal entlang. Man kann den Paddlern zusehen, ab und zu kommt ein Privatboot vorbei, Angler werfen ihre Ruten aus, Spaziergänger gehen auf dem Deich entlang.
Bald erreichen wir Oranienburg. Am zentralen Platz vor dem Schloss tummeln sich an schönen Tagen viele Touristen. In einem der Cafés findet man aber immer einen Platz für eine Pause. Das Schloss gilt als bedeutendster Barockbau der Mark Brandenburg. Die Porzellankammer und die Tapisserien sind einen Besuch wert (Di–So 10–18 Uhr, 6 Euro, Tel. 03301/53 74 37).
Am Oranienburger Kanal Foto: Link
Zurück fahren wir auf der B 96 Richtung Birkenwerder/Hohen Neuendorf. Hinter Oranienburg kann man einen asphaltierten Radweg im Wald benutzen, man muss allerdings auch auf der Straße fahren. Gestört hat sich daran übrigens auf der ganzen Strecke niemand bis auf den Beifahrer eines Lieferwagens mit Berliner Kennzeichen, der in der Ortsausfahrt Oranienburg laut aus dem Fenster schimpfte. Bald erreicht man die Berliner Stadtgrenze. Unter Bäumen fahren wir durch Reinickendorf und entscheiden uns dann am Waidmannsluster Damm für die S-Bahn – der Stadtverkehr wird uns einfach zu stark.
Länge: ca. 70 km