Fahrradtour von Bernau nach Oranienburg

Hervorgehoben

Zwei Rennradfaher auf einem Fahrradweg
Lucas und Helmut auf dem Radweg von Bernau nach Biesenthal

Heute verlassen wir Berlin für eine sehr schöne Tour im Norden der Hauptstadt. Wir fahren von Bernau nach Oranienburg, fast ausschließlich auf asphaltierten Radwegen oder Wirtschaftswegen. Sie führen größtenteils durch Waldflächen, eine sehr schöne Passage geht entlang des Finowkanals. Startpunkt ist der S-Bahnhof Bernau.

Fahrradtour von Bernau nach Oranienburg

Am S-Bahnhof Bernau fahren wir auf der August-Bebel-Straße bis zur Ladeburger Straße und dann leicht bergan in Richtung Ladeburg. Kurz vor dem Ortsende biegen wir nach rechts ab auf den ausgeschilderten Weg Richtung Lobetal-Biesenthal. Zunächst muss man sich die Straße noch mit Autos teilen, ab Lobetal verengt sich der Weg aber zu einem reinen Fahrradweg. Er ist bestens asphaltiert und gerade an heißen Tagen eine wahre Freude, weil er meist im Schatten der Bäume verläuft. Verirren kann man sich eigentlich nicht – die Richtungen sind auch an Wegegabelungen gut ausgeschildert. Hinter Biesenthal folgen wir weiter dem Radweg Richtung Marienwerder, er ist Teil des Berlin-Usedom-Radweges. Vor Marienwerder biegt man linkt ab Richtung Zerpenschleuse, nun geht es idyllisch entlang am Finowkanal.

Wegweiser bieten überall gute Orientierung

Erholung für großstadtmüde Radlerseelen am Finowkanal

Was die Tour auszeichnet, ist die nahezu völlig Ruhe, die man hier genießen kann. Es erstaunt einen immer wieder, wie schnell man in ländlicher Idylle geradezu versinken kann, hat man einmal Berlin verlassen. An vielen Stellen scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, verblasste Inschriften an Gebäude weisen auf einstigen Geschäftsbetrieb hin. Der Finowkanal – zwischen 1605 und 1620 erbaut – war die erste Wasserstraßenverbindung zwischen der Havel und der Oder. Er trug im 18. Jahrhundert zur wirtschaftlichen Belebung der Gegend bei, mit dem 1914 in Betrieb genommenen größeren Oder-Havel-Kanal verlor er aber an Bedeutung. Als älteste künstliche Wasserstraße Deutschlands steht der Finowkanal unter Denkmalschutz. Das Relikt der Industrialisierung in Berlins Norden ist heute eine bei Radlern beliebte Ausflugsstrecke.

Am Finowkanal bei Zerpenschleuse

Wir fahren am Kanal über Zerpenschleuse weiter nach Liebenwalde. Dort kann man sich in einem Imbiss direkt am Ufer mit rustikalen Fischgerichten stärken. Die Weiterfahrt nach Oranienburg verläuft erneut auf einer schönen Strecke im Wald und entlang am Lehnitzsee. Viele Anwohner nutzen das schattige Ufer zum Baden. In Oranienburg besteigen wir wieder die S-Bahn nach Berlin.

Länge: ca. 60 km

Rennradtour nach Oranienburg

Schloss Oranienburg

Schloss Oranienburg und die Havel                                    Foto: Link

Diese Tour mit dem Rennrad führt uns über Spandau nach Oranienburg. Sie verläuft weitgehend auf öffentlichen Straßen, an manchen Stellen gibt es auch gut ausgebaute Radwege. Die Ruhe des südlichen Umlandes von Berlin wird man hier nicht finden, dafür aber manchen interessanten Zwischenstopp. Wir starten an der Kreuzung Clayallee/Hüttenweg und fahren zum Kronprinzessinenweg. Auf der Trainingsstrecke der Berliner Rennradler ist meist viel Betrieb. Durch die Siedlung Eichkamp und über die Heerstraße fahren wir Richtung Spandau. Kurz hinter der Glockenturmstraße müssen wir uns leider die Tortur eines Weges antun, der offiziell als Radweg gilt, in Wahrheit aber eine Balancestrecke für Zweirad-Artisten ist: So eng und gefährlich wie die Passage bis nach Pichelsdorf ist uns schon lange keine Radstrecke mehr in Berlin unter die Räder gekommen. Es verwundert nicht, dass kaum ein Radfahrer diese Rüttelstrecke benutzt.

Zwischenstation Niederneuendorfer See

Durch Spandau hindurch ist die Strecke dann besser. Wir fahren Richtung Altstadt und von dort aus nach Hennigsdorf. Auf der Niederneuendorfer Straße wird der Radweg nach circa einem Kilometer richtig vorbildlich auf der Straße geführt. in Nieder Neuendorf lädt der See zu einer Rast ein. Danach fahren wir weiter Richtung Velten.

Das alte Rathaus von Velten F: Link

Das alte Rathaus von Velten F: Link

 

 

 

 

 

 

 

 

Velten sieht man seine Industrietradition an, man kommt an Gewerbegebieten und Fabriken vorbei, etwa der Zentrale des Eisenbahn-Herstellers Bombardier. Einen Abstecher nach Marwitz wert sind die Hedwig Bollhagen Keramikwerkstätten. Jeden letzten Mittwoch im Monat um 13 Uhr gibt es hier eine Führung (www.hedwig-bollhagen.com). In Velten wenden wir uns Richtung Borgsdorf, kommen an dem hübsch gelegenen Bernsteinsee vorbei, und ein paar Kilometer weiter machen wir kurz Halt an der evangelischen Kirche von Pinnow.

Die Kirche von Pinnow Foto: Link

Die Kirche von Pinnow                         Foto: Link

 

 

 

 

 

 

 

Die kleine, schlichte Kirche wurde 1861 auf einem Vorgängerbau aus dem Jahr 1597 errichtet. Der irdene Taufstein stammt aus dem Jahr 1693. Mit Hilfe des Fördervereins wurde das Gebäude, das 1970 wegen Baufälligkeit geschlossen wurde, seit Mitte der 90er-Jahre saniert. Ganz fertig sind die Arbeiten noch nicht. Im Sommer finden Lesungen und Konzerte statt (www.kirche-pinnow.de).

Wir fahren weiter Richtung Oranienburg und kommen bald zur Brücke über den Oranienburger Kanal. Hier biegen wir nach links ab und folgen dem Radweg nach Oranienburg. Diese sieben Kilometer sind das schönste Stück der gesamten Tour – sie laufen auf einem wunderbar asphaltierten Radweg direkt am Kanal entlang. Man kann den Paddlern zusehen, ab und zu kommt ein Privatboot vorbei, Angler werfen ihre Ruten aus, Spaziergänger gehen auf dem Deich entlang.

Bald erreichen wir Oranienburg. Am zentralen Platz vor dem Schloss tummeln sich an schönen Tagen viele Touristen. In einem der Cafés findet man aber immer einen Platz für eine Pause. Das Schloss gilt als bedeutendster Barockbau der Mark Brandenburg. Die Porzellankammer und die Tapisserien sind einen Besuch wert (Di–So 10–18 Uhr, 6 Euro, Tel. 03301/53 74 37).

Am Oranienburger Kanal Foto: Link

Am Oranienburger Kanal Foto: Link

Zurück fahren wir auf der B 96 Richtung Birkenwerder/Hohen Neuendorf. Hinter Oranienburg kann man einen asphaltierten Radweg im Wald benutzen, man muss allerdings auch auf der Straße fahren. Gestört hat sich daran übrigens auf der ganzen Strecke niemand bis auf den Beifahrer eines Lieferwagens mit Berliner Kennzeichen, der in der Ortsausfahrt Oranienburg laut aus dem Fenster schimpfte. Bald erreicht man die Berliner Stadtgrenze. Unter Bäumen fahren wir durch Reinickendorf und entscheiden uns dann am Waidmannsluster Damm für die S-Bahn – der Stadtverkehr wird uns einfach zu stark.

Länge: ca. 70 km

Oranienburg