Brompton World Championship 2016 Berlin

Brompton-Rennen, Start

Strenger Dresscode: Start eines Brompton-Rennens           Foto: Brompton/Velothon

Den Berliner Velothon am 17. und 18. Juni ziert in diesem Jahr zum ersten Mal ein sehr britischer Radwettbewerb: Am Samstag, 18. Juni, wird auf der Straße des 17. Juni ein Rennen mit Brompton-Falträdern ausgetragen. Die Klappräder mit 16-Zoll-Rädchen sind nicht nur bei Pendlern beliebt, weil man sie leicht in die S- und U-Bahn mitnehmen kann, sondern auch bei vielen Radlern, die auch privat platzsparende Modelle brauchen. In Großbritannien gibt es seit 2005 eine Brompton World Championship Finale, und die Plätze sind schnell ausgebucht. Das Rennen in Berlin ist Teil der Internationalen Brompton World Championship.

Brompton World Championship 2016 in Berlin

Der Wettbewerb findet am 18. Juni um 14 Uhr auf der Straße des 17. Juni statt. Start und Ziel sind zwischen Charlottenburger Tor und der Bachstraße. Ein zwei Kilometer langer Rundkurs auf der Magistrale muss insgesamt sieben Mal durchfahren werden. Es gibt insgesamt 250 Startplätze, anmelden kann man sich noch bis zum 16. April 2016 auf der Website des Velothon-Berlin. Das Startgeld beträgt 40 Euro. Falls danach noch Plätze frei sind, kosten sie 45 Euro.

Brompton-Rennen Berlin: Strecke

Strecke auf der Straße des 17. Juni  Foto: Velothon

 

 

 

 

 

 

Kuriose Bekleidung

Kurios an diesem Rennen ist nicht nur die „Rennmaschine“, sondern auch der „Le-Mans-Start“: Die Fahrer müssen zunächst ihre abgestellten Brompton-Racer entfalten, bevor sie auf die Strecke gehen können. Traditionell sind auch den Bekleidungs-Spleens der Fahrerinnen und Fahrer keine Grenzen gesetzt. Bowler-Hat und Tweet-Jacket sind bei den Herrn beliebt, Damen radeln gerne im Rock. Der Dress wird am Ende des Rennens ebenfalls prämiert.

Sieger fährt nach London

Das Brompton-Rennen wird in drei Kategorien ausgetragen: Männer und Frauen über bzw. unter 60 und einer Teamwertung. Die Sieger bei den Herren und den Damen haben Startrecht beim Finale der Brompton World Championship in London am 30. Juli. Hin- und Rückreise werden gesponsort.

  • Brompton World Championship Berlin 2016
  • 18. Juni 2016, Straße der 17. Juni zwischen Charlottenburger Tor und Bachstr.
  • Start 14 Uhr

 

Volksbegehren Fahrrad: Initiative übergibt Senat Gesetzesvorschlag

Solchen "Radwegen" will die Initiative den Kampf ansagen Foto: Link

Auch solchen „Radwegen“ will die Initiative den Kampf ansagen                 Foto: Link

Die Initiative „Volksentscheid Fahrrad“ hat ihren Gesetzentwurf zur Verbesserung der Verkehrssituation für Radfahrer dem Berliner Senat übergeben. Damit will die Initiative Druck ausüben, dass der Senat seine selbstgesteckten Ziele aus dem Jahr 2013 auch umsetzt. Der 21 Paragraphen umfassende Gesetzesvorschlag sieht zunächst zehn Schritte vor, die Radfahren in Berlin sicherer und attraktiver machen sollen. Dazu gehören zum Beispiel 350 Kilometer Straßen mit Vorrang für Radfahrer, zwei Meter breite Radwege an jeder Hauptstraße und 100 Kilometer Schnellwege. Ab Mitte Mai will die Initiative mit der Sammlung von Unterschriften für das Volksbegehren beginnen.

Zehn Ziele der Initiative

Die zehn Ziele der Initiative sind folgende:

  1. 350 Kilometer sichere Fahrradstraßen auch für Kinder
  2. Zwei Meter breite Radwege an jeder Hauptstraße
  3. 75 gefährliche Kreuzungen pro Jahr sicherer machen
  4. Transparente sowie schnelle und effektive Mängelbeiseitigung
  5. 200 000 Fahrradparkplätze an ÖPNV-Haltestellen
  6. Grüne Welle für den Radverkehr an mindestens 50 Abschnitten von Hauptstraßen
  7. 100 Kilometer Radschnellwege für den Pendelverkehr
  8. Fahrradstaffeln bei Polizei und Ordnungsämtern
  9. Mehr Personal in der Verwaltung, das sich um den Radverkehr kümmert
  10. Werbung für das Radfahren (Sensibilisierung der Öffentlichkeit)

Die Kosten für die Umsetzung belaufen sich nach Berechnungen der Initiative Volksentscheid Fahrrad auf 320 Millionen Euro, verteilt auf sieben Jahre. Umgelegt auf ein Jahr, ist das etwas mehr als das Dreifache, das der Senat derzeit für den Fahrradverkehr ausgibt.

Das Volksbegehren Fahrrad

Dem Senat liegt nun der Antrag auf das Volksbegehren Fahrrad zur Prüfung vor. Hat er festgestellt, dass die Formalia wie genügend Unterschriften (20 000), seine Zuständigkeit und ein begründeter Gesetzentwurf vorliegen, so kommt es zu einem Volksbegehren. Dafür müssen innerhalb von vier Monaten 170 000 Unterschriften gesammelt werden. Dann hat das Abgeordnetenhaus vier Monate Zeit, um darüber zu diskutieren. Es kann den Entwurf annehmen, aber auch einen eigenen gestalten. Wird die Gesetzesvorlage nicht übernommen, so kommt es zu einem Volksentscheid. Mindestens ein Viertel der Wahlberechtigten muss dem Entwurf zustimmen, damit er Gesetzeskraft erlangt.

Reaktionen auf die Initiative

Die Berliner Verwaltung reagierte – naturgemäß? – verhalten auf die Initiative. Per Gesetz den Umbau Berlins zu einer fahrradfreundlichen Stadt vorzuschreiben, sei der falsche Weg, sagte der Sprecher der Verkehrsverwaltung, Martin Pallgen, in der Berliner Morgenpost. „Kluge Verkehrspolitik ist immer ein Aushandlungsprozess zwischen den Beteiligten“, zitiert ihn die Zeitung. Vieles sei zudem unrealistisch oder nicht umsetzbar. Auch Staatssekretär Christian Gaebler (SPD) äußerte sich skeptisch. Im Inforadio sagte er, es fehle zwar an Tempo bei der Gestaltung eines fahradfreundlicheren Berlin, ein Gesetz sein aber keine Hilfe: „Wir brauchen einen Aushandlungsprozess und keine Vorgaben, die das Ganze noch schwieriger machen“. Im Prinzip hat Berlin ein Verwaltungsproblem. Gaebler: „Wir haben ein Umsetzungsproblem und müssen sehen, wie wir schneller werden“.

Im März hatte Bausenator Andreas Geisel (SPD) im Abgeordnetenhaus schon gesagt, dass das Anliegen zwar sympathisch sei, man mit einem Gesetz die Umverteilung des öffentlichen Raumes aber nicht erzwingen könne. Grünen-Sprecher Stefan Gelbhaar bezeichnete die Initiative dagegen als „Notwehr gegen eine Politik, die den Radfahrern das Leben schwer macht“. Inzwischen haben sich Verbände und Organisationen wie der ADFC Berlin, Greenpeace und der BUND hinter die Initiative gestellt.

Zur Website der Initiative geht es hier.

VeloBerlin 2016 am 16. und 17. April

Mädchen im Trike auf der Messe VeloBerlin

Ein Mädchen mit einem Trike auf dem Spezialrad-Parcours Foto: VeloBerlin

Nicht vergessen: Am 16. und 17. April findet in den Messehallen am Funkturm die VeloBerlin 2016 (jew. 10 bis 18 Uhr) statt. Die Fahrradmesse zielt eher auf das breite Publikum ab und hat diverse Highlights im Programm. Ein Schwerpunkt werden Elektrobikes und Pedelecs sein – auch hier hält die Vernetzung Einzug: Fahrdaten, Navigation, Trittfrequenz und Motordaten des Elektroantriebs werden in einem Computer oder via Smartphone gesammelt und stehen online für die Auswertung zur Verfügung. Auch eine Diebstahlsperre soll digital möglich sein. Interessant dabei: Mit einem GPS-System am Fahrrad ist die Ortung über das Smartphone möglich.

BVG „Bike-App“

BVG-App

Mit Tourenvorschlägen wartet die BVG-App auf Link

Die Berliner Verkehrsbetriebe präsentieren erstmals ihre kostenlose „BVG Bike App“. Der Nutzer kann aus einer Liste mit Ausflugszielen in Berlin und Brandenburg wählen, die in unterschiedliche Kategorien geteilt ist. So gibt es Vorschläge für „Berliner“ (mit den Miniaturwelten im Alexa, Berlins ältestem Biergarten, dem Mauerpark oder einer Tour zur Schlossplatz Brauerei in Köpenick). Unter „Wolke Sieben“ finden Romantiker Tourenvorschläge für ein Picknick am See, eine Fahrt an die Havel oder eine Tour nach Beelitz. Wer Lust auf Abenteuer hat, kann sich zur Biosphäre nach Potsdam oder in die Westernstadt in Spandau leiten lassen, beim Vorschlag „Mit Kind und Kegel“ ist der Kletterwald Grünheide dabei. Schön daran: der Streckenverlauf wird beschrieben, für die Rückfahrt werden Busse und Bahnen angezeigt. Eine verbale Routenführung bietet die App aber nicht. Auch findet man die gleichen Vorschläge in manchen Kategorien. Die Zielgruppe dürften auch eher Neu-Berliner als alt-eingesessene Berliner sein.

Smart Cycling

Verschiedene Firmen stellen ihre Vorschläge zum „Smart Cycling“ vor. Das läuft auf digitale Vernetzung hinaus. So gibt es Produktneuheiten, bei denen das Smartphone eine zentrale Rolle für Navigation und Aufzeichnung von Fahrdaten wie Akkureichweite bei Pedelecs oder dem Austausch von Leihrädern über das Bikesharing darstellt.  Alle Details zum Programm findet man hier. 

  • VeloBerlin
  • Messedamm 22
  • 14055 Berlin
  • am 16. und 17. April 2016, 10–18 Uhr
  • Ticket neun Euro, ermäßigt sieben Euro

ADFC will mehr Radschnellwege

Fahrradfahrer und Auto Enge in der Stadt

Eng geht es zu in vielen Städten wie in Berlin – Radschnellwege könnten helfen     ADFC

Der ADFC hat in der Diskussion des Bundesverkehrswegeplans mehr Radwege gefordert. Das Konzept des Verkehrsministeriums sei „aus dem letzten Jahrhundert“, sagte ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkard Stork. Der Bund schlage in dem Plan den innerstädtischen Ausbau von Bundesstraßen vor, gefordert seien hingegen mehr und bessere Radwege. „Wir wollen, dass der Bund vor jedem innerstädtischen Autobahnprojekt zwingend prüft, ob nicht ein Radschnellweg die lokalen Fahrten aufnehmen kann“, erklärt der Verband.

Radschnellwege können Straßen ersetzen

Hintergrund für die Forderung des ADFC sind Erfahrungen aus den Niederlanden mit Radschnellwegen sowie die Statistik. Danach ist heute die Hälfte aller Autofahrten weniger als fünf Kilometer lang. Diese könnten genauso gut mit dem Rad zurückgelegt werden, sagt der ADFC. In den Niederlanden fahren bereits 25 Prozent aller Berufspendler mit dem Fahrrad oder Pedelec, in Deutschland sind es nur elf Prozent.

Klimaziele nur mit mehr Fahrradverkehr erreichbar

Der ADFC macht auch darauf aufmerksam, dass die Klimaziele nur mit einer Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und einer Steigerung umweltfreundlicher Verkehrsarten erreicht werden können. So rechne das Bundesverkehrsministerium bis 2030 mit einer Zunahme des Personenverkehrs um 13 Prozent und des Güterverkehrs um 38 Prozent. Die Klimavereinbarungen von Paris erforderten jedoch eine Verringerung des Personenverkehrs um 10 Prozent pro Dekade. Das sei mit den Zielen im Bundesverkehrswegeplan nicht zu machen, so der Verband. Der Bund müsse umdenken und andere Prioritäten setzen.