VeloBerlin 2016 am 16. und 17. April

Mädchen im Trike auf der Messe VeloBerlin

Ein Mädchen mit einem Trike auf dem Spezialrad-Parcours Foto: VeloBerlin

Nicht vergessen: Am 16. und 17. April findet in den Messehallen am Funkturm die VeloBerlin 2016 (jew. 10 bis 18 Uhr) statt. Die Fahrradmesse zielt eher auf das breite Publikum ab und hat diverse Highlights im Programm. Ein Schwerpunkt werden Elektrobikes und Pedelecs sein – auch hier hält die Vernetzung Einzug: Fahrdaten, Navigation, Trittfrequenz und Motordaten des Elektroantriebs werden in einem Computer oder via Smartphone gesammelt und stehen online für die Auswertung zur Verfügung. Auch eine Diebstahlsperre soll digital möglich sein. Interessant dabei: Mit einem GPS-System am Fahrrad ist die Ortung über das Smartphone möglich.

BVG „Bike-App“

BVG-App

Mit Tourenvorschlägen wartet die BVG-App auf Link

Die Berliner Verkehrsbetriebe präsentieren erstmals ihre kostenlose „BVG Bike App“. Der Nutzer kann aus einer Liste mit Ausflugszielen in Berlin und Brandenburg wählen, die in unterschiedliche Kategorien geteilt ist. So gibt es Vorschläge für „Berliner“ (mit den Miniaturwelten im Alexa, Berlins ältestem Biergarten, dem Mauerpark oder einer Tour zur Schlossplatz Brauerei in Köpenick). Unter „Wolke Sieben“ finden Romantiker Tourenvorschläge für ein Picknick am See, eine Fahrt an die Havel oder eine Tour nach Beelitz. Wer Lust auf Abenteuer hat, kann sich zur Biosphäre nach Potsdam oder in die Westernstadt in Spandau leiten lassen, beim Vorschlag „Mit Kind und Kegel“ ist der Kletterwald Grünheide dabei. Schön daran: der Streckenverlauf wird beschrieben, für die Rückfahrt werden Busse und Bahnen angezeigt. Eine verbale Routenführung bietet die App aber nicht. Auch findet man die gleichen Vorschläge in manchen Kategorien. Die Zielgruppe dürften auch eher Neu-Berliner als alt-eingesessene Berliner sein.

Smart Cycling

Verschiedene Firmen stellen ihre Vorschläge zum „Smart Cycling“ vor. Das läuft auf digitale Vernetzung hinaus. So gibt es Produktneuheiten, bei denen das Smartphone eine zentrale Rolle für Navigation und Aufzeichnung von Fahrdaten wie Akkureichweite bei Pedelecs oder dem Austausch von Leihrädern über das Bikesharing darstellt.  Alle Details zum Programm findet man hier. 

  • VeloBerlin
  • Messedamm 22
  • 14055 Berlin
  • am 16. und 17. April 2016, 10–18 Uhr
  • Ticket neun Euro, ermäßigt sieben Euro

ADFC will mehr Radschnellwege

Fahrradfahrer und Auto Enge in der Stadt

Eng geht es zu in vielen Städten wie in Berlin – Radschnellwege könnten helfen     ADFC

Der ADFC hat in der Diskussion des Bundesverkehrswegeplans mehr Radwege gefordert. Das Konzept des Verkehrsministeriums sei „aus dem letzten Jahrhundert“, sagte ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkard Stork. Der Bund schlage in dem Plan den innerstädtischen Ausbau von Bundesstraßen vor, gefordert seien hingegen mehr und bessere Radwege. „Wir wollen, dass der Bund vor jedem innerstädtischen Autobahnprojekt zwingend prüft, ob nicht ein Radschnellweg die lokalen Fahrten aufnehmen kann“, erklärt der Verband.

Radschnellwege können Straßen ersetzen

Hintergrund für die Forderung des ADFC sind Erfahrungen aus den Niederlanden mit Radschnellwegen sowie die Statistik. Danach ist heute die Hälfte aller Autofahrten weniger als fünf Kilometer lang. Diese könnten genauso gut mit dem Rad zurückgelegt werden, sagt der ADFC. In den Niederlanden fahren bereits 25 Prozent aller Berufspendler mit dem Fahrrad oder Pedelec, in Deutschland sind es nur elf Prozent.

Klimaziele nur mit mehr Fahrradverkehr erreichbar

Der ADFC macht auch darauf aufmerksam, dass die Klimaziele nur mit einer Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und einer Steigerung umweltfreundlicher Verkehrsarten erreicht werden können. So rechne das Bundesverkehrsministerium bis 2030 mit einer Zunahme des Personenverkehrs um 13 Prozent und des Güterverkehrs um 38 Prozent. Die Klimavereinbarungen von Paris erforderten jedoch eine Verringerung des Personenverkehrs um 10 Prozent pro Dekade. Das sei mit den Zielen im Bundesverkehrswegeplan nicht zu machen, so der Verband. Der Bund müsse umdenken und andere Prioritäten setzen.

Berlin Bicycle Week mit eigener App für das iPhone

Berlin Bicycle Week App

Schlicht und dunkelrot: Die Berlin Bicycle Week App

Die Berlin Bicycle Week 2016 hat nun auch eine eigene App fürs iPhone. Unter „Berlin Bicycle Week“ kann man sich die 18,7 MB große Applikation im App-Store herunterladen. Ein erster Eindruck: Die App ist keine Voraussetzung zum Messebesuch, aber ein hübsches Extra, das die Planung erleichtert – und einen handlichen Überblick über alle Events bietet.

Das bietet die Bicycle Week App

Die App bietet eine Übersicht über die Marken, die man auf der Messe findet. Sie sind alphabetisch sortiert, auf einer besonderen Karte sieht man den Standort auf dem Messegelände an der Luckenwalder Straße, eine Extra-Option erlaubt persönliche Einträge zu den Marken. So kann man sich vorab seinen persönlichen Besucherweg zusammenstellen, wenn man nicht das ganze Areal ablaufen will. Unter einem kleinen Weltkugel-Symbol versteckt sich der Link zur Internetadresse des jeweiligen Anbieters. Auch ein Link zur betreffenden Facebook-Seite ist vorhanden. Beides kann bei der Entscheidung helfen, ob ein Besuch des Stand sauf der Berlin Bicycle Week  interessant ist.

Event-Kalender für die Bicycle Week

Ein weiteres Feature der App ist der Event-Kalende für die ganze Woche, die heute (14. März 2016) beginnt. Aktuell ist da zum Beispiel die Eröffnungs-Party heute um 16.30 Uhr bei Gestalten Space in der Sophienstraße 21 vertreten, es geht weiter am Dienstag mit einer Yoga-Veranstaltung, diversene Langen Nächten, etwa im Keirin (Oberbaumstraße 5) oder der Radspannerei (Kottbusser Str. 8), mit einer E-Bike-Tour auf dem Mauerweg am Mittwoch und weiteren langen Nächten, dem Lastenradrennen am Freitag, Bike-Polo, einem Fahrrad-Flohmarkt und vielen weiteren interessanten Veranstaltungen rund um das Lifestyle-Produkt Fahrrad. Dieser Event-Kalender ist  quasi das Herz der App, er ist ein großer Pluspunkt für die Vorab-Information.

Was an der App nervt

Nervig ist allerdings etwas der Umstand, das sich auf den Startbildschirm ständig ein zweiter Bildschirm mit der Aufforderung schiebt „Get The Hot Tips“. Darunter verbirgt sich der Hinweis auf die 3,99 Euro teure App Cool Berlin. Das muss wohl aus Marketing-Gründen so sein – der User ärgert sich aber mehr darüber als er sich freut.

  • Berlin Bicycle Week, 14. bis 20. März, Ausstellungstage 18., 19. und 20. März 2016, Station Berlin, Luckenwalder Straße 4-6, 1096 Berlin
  • Freitag, 18. März: 18 – 23 Uhr
  • Sonnabend, 29. März: 10 – 19 Uhr
  • Sonntag, 20. März: 10 – 18 Uhr
  • Tagesticket 13 Euro

 

VeloBerlin 2016: Senats-Auszeichnung und Volksentscheid Fahrrad

Mädchen im Trike auf der Messe VeloBerlin

Ein Mädchen mit einem Trike auf dem Spezialrad-Parcours Foto: VeloBerlin

Auch wenn die Kritik an der Politik in Berlin wegen der schleppenden Umsetzung von fahrradfreundlichen Strategien anhält  –  den Berliner Senat ficht das nicht an. Erstmals verleiht er auf der Messe VeloBerlin (16. und 17. März 2016) seinen traditionellen Preis „Fahrradstadt Berlin“. Der Senat wird zudem seine „Strategie Fahrradparken“ in der Sonderschau „Velo Park & Ride“ präsentieren. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat die Schirmherrschaft über die Messe übernommen, Bausenator Andreas Geisel (SPD) wird sie eröffnen.

„Volksentscheid Fahrrad“

Auch die Initiative „Volksentscheid Fahrrad“ um den Aktivisten Heinrich Strößenreuther ist auf der Messe aktiv und stellt ihre Positionen für ein Berliner Radverkehrskonzept vor, das diesen Namen auch verdient. Zu den Forderungen gehören unter anderem 350 Kilometer sichere Fahrradstraßen auch für Kinder, mindestens zwei Meter breite Radverkehrsanlagen an Hauptstraßen, transparente und schnelle Mängelbeseitigung oder 100 Kilometer Radschnellwege für Pendler. Ab dem Sommer will die Initiative eine Unterschriftenaktion starten. Wenn 20 000 Unterschriften gesammelt sind, kann ein Volksentscheid über die Gesetzesvorschläge gestartet werden, um den Senat von Berlin auf eine nachhaltige Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur festzulegen.

  • VeloBerlin 2016, Messe Berlin, Eingang Ost. Messedamm 22, 14055 Berlin,  am 16. und 17. März, 10–18 Uhr
  • U 2 Kaiserdamm / Theodor-Heuss-Platz
  • X 34, X 49, M 49, 104, 139, 218, 349
  • S41, S42, S46 bis S-BHF. Messe Nord/ICC, S5, S7, S41, S42, S46, S75 bis S-Bhf. Westkreuz
  • Tageskarte neun Euro

Radschnellroute – ADCF lädt zum Wettbewerb ein

Radbahn Berlin

Idee des Radschnellweges mit einem Kreuzungsbereich unter der U-Bahnlinie 1     Foto: Radbahn

Offenbar angestachelt von dem Vorschlag einer Radschnellroute entlang der U-Bahnlinie 1 hat der ADFC Berlin einen Wettbewerb gestartet. Es geht um Radschnellwege durch Berlin. Wer sich ein schnelleres Durchqueren der Stadt wünscht, kann ab sofort seine Vorschläge auf der Website des ADFC Berlin hinterlegen. Eine Jury bewertet die Vorschläge, die besten werden veröffentlicht und an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung weitergegeben.

Radschnellroute – Kriterien für die Vorschläge

Die vorgeschlagenen Radschnellrouten sollten folgende Kriterien erfüllen:

  • Mindestlänge fünf Kilometer
  • wenig Kreuzungen
  • Mindestbreite vier Meter
  • wenig enge Kurven und Steigungen haben

Die Steigungen dürften im Flachland Berlin kein Problem sein, schwieriger wird es aber beim geforderten Verzicht auf Kreuzungen. Eine möglichst kreuzungsfreie Strecke wäre ja das A und O von Radschnellrouten.

Radschnellrouten – Vorschläge mit GPSies

Vorschläge mit den Schnellstrecken kann man mit dem Tool GPSies erstellen. Wie das funktioniert, ist auf der Seite des ADFC genau beschrieben. Man lädt die Url der erstellten Route dann auf die ADFC-Seite hoch. Dort sollen die von der Jury beurteilten Vorschläge veröffentlicht werden. Einsendeschluss ist der 1. Juli 2016.

Herausforderung an Kiez-Kenner

Der Wettbewerb dürfte vor allem eine Herausforderung an Kiez-Kenner sein. Wie man „Schleichwege“ abseits der von Autos überfrachteten Strecken nutzen oder anlegen könnte, dürften sie am besten wissen. Es dürfte nicht so schwer, dass eine Art „Crowdfunding“ von Ideen mehr Vorschläge zutage fördert als das Wissen von Experten in Büros.

Senat lahmt bei Verbesserungen für Fahrradverkehr

Die Ausnahme: Am Moritzplatz gibt es neue Radspuren

Die Ausnahme: Am Moritzplatz gibt es neue Radspuren                                   Foto: Link

Der Berliner Senat hinkt seinen eigene Ansprüchen bei der Verbesserung der Infrastruktur für den Fahrradverkehr hinterher. Das ergab jetzt die Antwort auf eine Anfrage der Piraten im Abgeordnetenhaus. Die Partei wollte von der Verwaltung wissen, wie weit die Umsetzung der Verbesserungen fortgeschritten seien, deren Notwendigkeit  eine Online-Umfrage des Senats 2013 zutage gefördert hatte. 35 000 Umfrage-Teilnehmer brachten damals 5000 Vorschläge ein. Im Mai 2014 hatte der Senat die 30 dringlichsten Projekte aufgelistet. Jetzt sind gerade einmal zwei Vorhaben umgesetzt.

 Nur zwei Verbesserungen für Fahrradverkehr

Lediglich am Moritzplatz wurden im Kreisverkehr zusätzliche Fahrradspuren auf den Asphalt aufgetragen und am Lützowplatz wurden die Radwege rot eingefärbt. Ansonsten seien Prüfungsaufträge erteilt worden beziehungsweise Vorschläge abgelehnt worden. „Der Senat gibt sich Mühe, den Eindruck zu erwecken, die im Mai 2014 vorgestellte TOP-30-Liste als Ergebnis des Online-Dialogs zum Radverkehr würde tatsächlich abgearbeitet. Tatsächlich ist es in 1,5 Jahren nur an zwei Orten gelungen, wirksame Maßnahmen zum Schutz von Radfahrenden zu ergreifen“, sagt der verkehrspolitische Sprecher der Piraten, Andreas Baum. 2014 habe der Senat noch erklärt, 90 Prozent der Verbesserungsvorschläge deckten sich mit objektiven Unfallschwerpunkten, so seien es jetzt nur noch 50 Prozent, kritisiert Baum.

Verzögerungspolitik am Hermannplatz

In der Umfrage war zum Beispiel der Hermannplatz als ein Unfallschwerpunkt genannt worden. Jetzt würden die schon seit 2009 bekannten Umbaupläne erneut diskutiert. Mit einem Umbau sei kurzfristig nicht zu rechnen, schreibt die „Berliner Morgenpost“. Der Sprecher kritisiert zudem, dass die Fahrradinfrastruktur insgesamt nur dort verbessert werde, wo der Autoverkehr nicht eingeschränkt würde. Der Weg zu einer Fahrradstadt Berlin scheint sich im Verwaltungsgestrüpp zu verlieren.

Zur Senats-Antwort geht es hier.

 

 

Fahrrad-Monitor 2015: Klima hat sich verschlechtert

Radfahrer in Berlin

In vielen Städten haben Radfahrer wenig Platz auf den Straßen                                   ADFC

Das Fahrradklima ist 2015 in Deutschland schlechter geworden – darauf weist der ADFC hin. Der „Fahrrad-Monitor“, den die Bundesregierung im Abstand von zwei Jahren jeweils erstellt, zeige fallende Werte für die Beliebtheit des Fortbewegungsmittels „Fahrrad“. Während nach einer Infas-Umfrage 2011 nur 34 Prozent „selten oder nie“ aufs Fahrrad stiegen, waren es 2013 schon 38 Prozent. Die Aussage „Radfahren macht in meiner Gemeinde Spaß“ hätten 2011 noch 65 Prozent unterschrieben, 2013 waren es nur noch 56 Prozent.

Fahrradmonitor 2015: ADFC kritisiert Bundesregierung

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkkard Stork macht die Verkehrspolitik von Bund und Ländern für diesen Rückgang im Fahrrad-Monitor 2015 verantwortlich. „Der rückläufige Trend bei der Fahrradnutzung liegt nicht am Wetter oder am inneren Schweinehund der Menschen – das liegt an den widrigen Verhältnissen, mit denen sich Radfahrer in den meisten Städten herumschlagen müssen. Wenn jetzt nicht gegengesteuert wird, verfehlt Deutschland die ohnehin nicht besonders hoch gesteckten Ziele des Nationalen Radverkehrsplans“, sagte Stork. Der Trend sei umso unverständlicher, als die Bereitschaft der Menschen steige, aufs Fahrrad umzusatteln – gerade im Berufsverkehr. Es würden immer mehr Fahrräder gekauft, doch die Verkehrs- Infrastruktur hinke nach wie vor hinterher.

Radfahrer fühlen sich unsicher

Gründe für das verschlechterte Fahrradklima sehen die Befragten darin, das es zu wenig Radwege und gleichzeitig zu viel Verkehr gebe. Das gaben 67 Prozent der Befragten an. 48 Prozent fühlten sich auf dem Fahrrad unsicher – das ist der gleiche Wert wie 2011.

ADFC fordert bessere Infrastruktur für Radfahrer

Der ADFC fordert nun ein Bundesprogramm für Radschnellwege, Planungshilfen für die Kommunen und das Bekenntnis des Bundes zum Fahrrad als Lösung für viele Verkehrsprobleme. Nach dem „Nationalen Radverkehrsplan 2020“ der Bundesregierung soll der Anteil des Fahrradverkehrs 2020 bei 15 Prozent liegen. Derzeit beträgt er in Deutschland etwa zehn Prozent. „Fahrradnationen“ wie die Niederlande oder Dänemark erreichen 30 Prozent. Wenn der Bund nicht mehr investiere, werde das Ziel von 2020 nicht erreicht.

Details zum Fahrrad-Monitor 2015 gibt es hier.

Radweg auf der Autobahn

Neulich ist uns ein Fuchs begegnet auf der Stadtautobahn zwischen Zehlendorf und Schöneberg, der so genannten Westtangente. Genau an der Stelle, wo die Westtangente über die Stadtautobahn Richtung Neukölln und Charlottenburg führt. Eine so beschauliche Begegnung mit einem Tier auf einer Hauptverkehrs-Trasse spricht eigentlich dafür, dass man sie auch anders verwenden könnte – zum Beispiel für Fahrräder. Warum also nicht einen Radweg auf der Westtangente zwischen Sachsendamm und der Schloßstraße in Steglitz anlegen?

Originelle Idee

Die Idee zu diesem Radweg stammt von dem 59-jährigen Architekten Matthias Bauer, und sie scheint so abwegig nicht zu sein, wenn man in Berlin schon über einen Radweg unter der Hochbahn der U 1 nachdenkt. Bauers Vorstellung: Man kappt von den drei Spuren, die die Westtangente hat, rechts und links eine und schafft dafür Platz in der Mitte der Autobahn für Fahrräder. Eine Animation seiner Idee findet sich auf dem Gleisdreieck-Blog. Laut Tagesspiegel soll sich der ADAC mit Sympathie für die Idee geäußert haben, die Senats-Verkehrsverwaltung steht der Sache – naturgemäß? – skeptisch gegenüber. Man könne nicht eine Autobahn zur Landstraße herabstufen, zitiert der Tagesspiegel einen Sprecher.

Berlin fehlt es an Radwegen für Pendler

Bauers Idee mag abstrus erscheinen, aber sie hat einen wahren Kern: Berlin fehlt es an gut befahrbaren Radwegen für lange Strecken durch die Stadt. Wer mit dem Fahrrad täglich über zehn, 15 oder 20 Kilometer zur Arbeit pendeln will, weiß das: Die Tour geht über Radwege, die den Namen nicht verdient haben, sie wird permant von Autos unterbrochen, die auf den so genannten Radwegen parken, die Radweg sind schmal, man teilt sie sich mit Fußgängern, Kinderwagen etc. Vor diesem Hintergrund sind übergeordnete Radwege dringend nötig. Man kann sich allerdings nicht so recht vorstellen, dass sich Berlin dazu durchringen wird – wenn man schon Schwierigkeiten hat, das jährlich vorgesehene Geld für die Instandhaltung der Rad-Infrastruktur auszugeben.

 

VeloBerlin 2016

Spezialrad von Velokonzept

Ein Spezialrad von Velokonzept  auf der Messe 2015                                                Foto: VeloBerlin

Die Fahrradmesse VeloBerlin findet dieses Jahr am 16. und 17. April statt. Ort sind, wie gewohnt, die Messehallen am Funkturm. Auf der Internetseite der VeloBerlin kann man bislang 110 Aussteller zählen, die große Schau rund um das Fahrrad bestreiten wollen. Die Messe richtet sich viel mehr als die Berliner Fahrradschau an ein breites Publikum, das das Fahrrad eher als praktisches Fortbewegungsmittel und weniger als Lifestyle-Produkt betrachtet. Die Aussteller zeigen Neues und Neuestes an Fahrrädern und Zubehör, Bekleidung und GPS-Systemen, es geht um alle Arten des Fahrrads vom Mountainbike über das Lasten- und Rennrad bis hin zum Elektro-Fahrrad und speziellen Anfertigungen. Im Vordergrund steht das Fahrrad als Fortbewegungsmittel im Alltag. Auch zahlreiche Workshops werden wieder angeboten.

E-Bikes, Workshops, Testparcours und Trial-Show

Das E-Bike nimmt einen Schwerpunkt auf der Fahrradmesse VeloBerlin ein – nahezu alle Hersteller haben mittlerweile E-Bikes in ihrem Programm. Interessant dürfte die automatische Schaltung für das Shimano-Antriebssystem „Steps“ sein. Die Automatik soll sich elektronische auf das Vorgängermodell aufspielen lassen. Bosch wird erstmals in Deutschland seinen Fahrradcomputer „Nyon“ vorstellen, der Datenaufzeichn ung, Navigation und Routenplanung sowie Messen der persönlichen Fitness integriert. In den Workshops auf der VeloBerlin geht es unter anderem um Themen wie Ergonomie, Reisen mit dem Fahrrad, den Einsatz von GPS-Systemen und die Mobilität von morgen. Das Thema Lastentransport mit dem Fahrrad spielt eine große Rolle, der ADFC hat einen Stand mit Radtouren auf der VeloBerlin 2016, zahlreiche Radreise-Anbieter präsentieren ihre Angebote, es gibt einen großen Testparcours und MTB-Weltmeister zeigt sein Können auf einer Trial-Show. Kinder und Familie sowie Inklusion sind weitere Themenschwerpunkte – und erstmals zeigen Fahrradartisten ihr Können. Der Kurzfilm-Wettbewertb um den VeloBerlin-Award wird auch 2016 wieder stattfinden.

  • VeloBerlin, 16. und 17. April 2016, Messehallen am Funkturm, Messedamm 2, 14055 Berlin-Charlottenburg, jew. 10–18 Uhr, Tageskarte neun Euro, VVK sieben Euro (an allen BVG-Verkaufsstelleund Automaten)
  • Bus: X34, X49, M49, 104, 139, 218, 349
  • U 2 Kaiserdamm / Theodor-Heuss-Platz
  • S41, S42, S46 bis S-BHF. Messe Nord/ICC, S5, S7, S41, S42, S46, S75 bis S-BHF. Westkreuz

Berliner Fahrradschau 2016

Retro-Design: Fixie mit Stahlrahmen

Gesehen auf der Fahrradschau 2015: Fixie mit Stahlrahmen im Retro-Design        Foto: Link

Auf der Berliner Fahrradschau dürfen sich auch 2016 Fahrrad-Fans wieder auf ausgefallene Räder, schicke Mode und trendige Accessoires rund ums Rad freuen: Die Fahrradschau 2016 findet vom 18. bis 20. März in der Station-Berlin an der Luckenwalder Straße in Kreuzberg statt.Es ist die sechste Ausgabe der Messe.  In der großen Halle des ehemaligen Dresdner Bahnhofs und späteren Postbahnhofs präsentieren die Hersteller von Rädern, Bekleidung und Zubehör neue Ideen und Altbewährtes in neuem Gewand. Dazu zählen Vintage-Räder und Fixies, moderne Stradträder, Lastenräder und viele Designer-Schmuckstücke. Ausgefallene Accessoires wie Mini-Schutzbleche, Lampen, Schuhe oder Helme machen die Messe zu einer Schau der Lifestyle-Produkte rund ums Fahrradfahren.

Öffnungszeiten:

18. März 2016: 18 – 23 Uhr

19. März 2016: 10 – 19 Uhr

20. März 2016: 10 – 18 Uhr

Tageskarte: zehn Euro

Viele kleine Hersteller

Interessant sind immer wieder die Ideen, die die zahlreichen kleine Hersteller zur Fahrradschau mitbringen. Nicht wenige nutzen die Messe, um erstmals auf ihre Produkte aufmerksam zu machen. In der Szene hat sich deshalb die Berliner Fahrradschau als Schaufenster der Avantgarde etabliert.

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