Der ADFC hat in der Diskussion des Bundesverkehrswegeplans mehr Radwege gefordert. Das Konzept des Verkehrsministeriums sei „aus dem letzten Jahrhundert“, sagte ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkard Stork. Der Bund schlage in dem Plan den innerstädtischen Ausbau von Bundesstraßen vor, gefordert seien hingegen mehr und bessere Radwege. „Wir wollen, dass der Bund vor jedem innerstädtischen Autobahnprojekt zwingend prüft, ob nicht ein Radschnellweg die lokalen Fahrten aufnehmen kann“, erklärt der Verband.
Radschnellwege können Straßen ersetzen
Hintergrund für die Forderung des ADFC sind Erfahrungen aus den Niederlanden mit Radschnellwegen sowie die Statistik. Danach ist heute die Hälfte aller Autofahrten weniger als fünf Kilometer lang. Diese könnten genauso gut mit dem Rad zurückgelegt werden, sagt der ADFC. In den Niederlanden fahren bereits 25 Prozent aller Berufspendler mit dem Fahrrad oder Pedelec, in Deutschland sind es nur elf Prozent.
Klimaziele nur mit mehr Fahrradverkehr erreichbar
Der ADFC macht auch darauf aufmerksam, dass die Klimaziele nur mit einer Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und einer Steigerung umweltfreundlicher Verkehrsarten erreicht werden können. So rechne das Bundesverkehrsministerium bis 2030 mit einer Zunahme des Personenverkehrs um 13 Prozent und des Güterverkehrs um 38 Prozent. Die Klimavereinbarungen von Paris erforderten jedoch eine Verringerung des Personenverkehrs um 10 Prozent pro Dekade. Das sei mit den Zielen im Bundesverkehrswegeplan nicht zu machen, so der Verband. Der Bund müsse umdenken und andere Prioritäten setzen.