Rennradtour von Bernau entlang der Oder

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Im Odertal bei Lunow

Heute haben wir uns eine Rennradtour an die Oder ausgesucht: Wir fahren von Bernau über Chorin an den Grenzfluss zwischen Deutschland und Polen. Nach Bernau gelangen wir mit der S-Bahn, zunächst mit der S 1 bis Anhalter Bahnhof und von dort weiter mit der S 2 bis Bernau. Vom Anhalter Bahnhof aus ist man ca. 35 Minuten unterwegs.

Auf asphaltierten Wegen nach Eberswalde

Vom Bahnhofsvorplatz in Bernau fahren wir links ab bis zur nächsten Ampelkreuzung, dann nach rechts Richtung Ladeburg, Lobetal und Biesenthal. Die Strecke haben wir hier schon einmal beschrieben. Die Asphalttrasse nach Lobetal und Biesenthal beeindruckt immer wieder – hier macht das Fahrradfahren richtig Spaß. Kurz hinter Biesenthal kommt man an der Wehrmühle vorbei. Privatleute haben die Reste der einstigen Mühle erworben und sie in einen Ort der Kunst verwandelt. Bis zum 25. August 2024 dauert hier noch die „Art Biesenthal“ an, ein Event für zeitgenössische Kunst. Weiter geht es bis Eberswalde, wo wir der Angermünder Chaussee in Richtung Ort Sandkrug folgen.

Fassade der Wehrmühle Kunst im Garten der Wehrmühle

Rennradtour an die Oder: Chorin und Brodowin

Nach rund 45 Kilometern haben wir Chorin erreicht, das für die Ruine der Zisterzienser-Abtei bekannt ist. Es gibt dort zwar ein Klostercafé – wir verzehrten unsere Brote aber im Schatten des Gemäuers. Denn nach wie vor herrscht die Praxis vor, dass man das Café nur betreten darf, wenn man sieben Euro Eintritt für den Ruinenbesuch entrichtet hat – ein kleines Highlight in der Servicewüste Brandenburg.

Blick auf das ehemalige Kloster in Chorin

Brodowin ist allen Öko-Freunden wegen seiner ökologischen Landwirtschaft bekannt. Der Ort war 1907 eines des ersten Naturschutzgebiete in Brandenburg. Zu DDR-Zeiten war Brodowin vor allem für seinen „Kirchensommer“ bekannt. Aus einer losen Vereinigung von Künstlern, Wissenschaftlern und ökologisch interessierten Bürgern ging 1991 der Verein „Ökodorf Brodowin“ hervor.

Zwei Radler vor der Dorfkirche in Brodowin

Das Dorf selbst präsentiert sich bescheiden – Hauptattraktion ist der Hofladen. Wir genossen im „Schwarzen Adler“ einen guten Matjes-Hering mit Bratkartoffeln. Und fuhren weiter Richtung Oder. Über Parstein und Lunow kommen wir schließlich am Grenzfluss an und folgten dem schönen Radweg nach Süden. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Stille und Ruhe herrschen, gelegentlich fliegt ein Fischreiher über die Niederung oder den Fluss, Schwäne putzen sich heraus oder gründeln auf dem einen oder anderen Tümpel in den Flussauen.

Über Oderberg nach Eberswalde

Südlich von Hohensaaten biegen wir Richtung Oderberg ab. Wir selbst nahmen eine andere Strecke auf der südlichen Seite der Alten Oder – können sie aber nicht jedem empfehlen. Wir landeten schließlich auf einer frisch gemähten Wiese und im Garten eine privaten Anwesens. Die Eigentümer versorgten uns mit kühlem Wasser, was unseren Weg etwas versöhnlicher erscheinen ließ…

Die Passage von Oderberg nach Eberswalde ist vielleicht die schönste der ganzen Strecke. Man fährt direkt am Oder-Havel-Kanal entlang, es geht an Kleingärten und Wassergrundstücken vorbei, manchmal führt der Weg auch durch einen kleinen Wald. Wer die Idylle sucht, ist hier richtig. In Eberswalde nehmen wir den Zug zurüch nach Berlin – in 25 Minuten sind wir am Bahnhof Gesundbrunnen.

Länge: ca. 100 km (bei uns waren es 120 km)

Fahrradtour von Bernau nach Oranienburg

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Zwei Rennradfaher auf einem Fahrradweg
Lucas und Helmut auf dem Radweg von Bernau nach Biesenthal

Heute verlassen wir Berlin für eine sehr schöne Tour im Norden der Hauptstadt. Wir fahren von Bernau nach Oranienburg, fast ausschließlich auf asphaltierten Radwegen oder Wirtschaftswegen. Sie führen größtenteils durch Waldflächen, eine sehr schöne Passage geht entlang des Finowkanals. Startpunkt ist der S-Bahnhof Bernau.

Fahrradtour von Bernau nach Oranienburg

Am S-Bahnhof Bernau fahren wir auf der August-Bebel-Straße bis zur Ladeburger Straße und dann leicht bergan in Richtung Ladeburg. Kurz vor dem Ortsende biegen wir nach rechts ab auf den ausgeschilderten Weg Richtung Lobetal-Biesenthal. Zunächst muss man sich die Straße noch mit Autos teilen, ab Lobetal verengt sich der Weg aber zu einem reinen Fahrradweg. Er ist bestens asphaltiert und gerade an heißen Tagen eine wahre Freude, weil er meist im Schatten der Bäume verläuft. Verirren kann man sich eigentlich nicht – die Richtungen sind auch an Wegegabelungen gut ausgeschildert. Hinter Biesenthal folgen wir weiter dem Radweg Richtung Marienwerder, er ist Teil des Berlin-Usedom-Radweges. Vor Marienwerder biegt man linkt ab Richtung Zerpenschleuse, nun geht es idyllisch entlang am Finowkanal.

Wegweiser bieten überall gute Orientierung

Erholung für großstadtmüde Radlerseelen am Finowkanal

Was die Tour auszeichnet, ist die nahezu völlig Ruhe, die man hier genießen kann. Es erstaunt einen immer wieder, wie schnell man in ländlicher Idylle geradezu versinken kann, hat man einmal Berlin verlassen. An vielen Stellen scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, verblasste Inschriften an Gebäude weisen auf einstigen Geschäftsbetrieb hin. Der Finowkanal – zwischen 1605 und 1620 erbaut – war die erste Wasserstraßenverbindung zwischen der Havel und der Oder. Er trug im 18. Jahrhundert zur wirtschaftlichen Belebung der Gegend bei, mit dem 1914 in Betrieb genommenen größeren Oder-Havel-Kanal verlor er aber an Bedeutung. Als älteste künstliche Wasserstraße Deutschlands steht der Finowkanal unter Denkmalschutz. Das Relikt der Industrialisierung in Berlins Norden ist heute eine bei Radlern beliebte Ausflugsstrecke.

Am Finowkanal bei Zerpenschleuse

Wir fahren am Kanal über Zerpenschleuse weiter nach Liebenwalde. Dort kann man sich in einem Imbiss direkt am Ufer mit rustikalen Fischgerichten stärken. Die Weiterfahrt nach Oranienburg verläuft erneut auf einer schönen Strecke im Wald und entlang am Lehnitzsee. Viele Anwohner nutzen das schattige Ufer zum Baden. In Oranienburg besteigen wir wieder die S-Bahn nach Berlin.

Länge: ca. 60 km

Radtour von Berlin nach Lübben

Sönnenaufgang, Herbst, Lübben/Spreewald

Sonnenaufgang über einer Herbstwiese bei Lübben                                                Link

Dass der Spreewald nicht so weit vor den Toren Berlins  liegt, habe ich ja schon gesagt. Hier folgt nun die Tour mit dem Rennrad dorthin. Vom Süden Berlins bis nach Lübben (dort gibt es einen Bahnhof) sind es knapp 100 Kilometer – eine schöne Strecke für einen Tagesauflug. Zurück geht es mit der Bahn (13 Euro inkl. Fahrrad). Ich fuhr von Zehlendorf über Teltow und Blankenfelde nach Mitttenwalde. Man kann weitgehend asphaltierte Radwege parallel zur Straße benutzen, von Rangsdorf nach Mittenwalde geht es gar über die Felder auf einem Wirtschaftsweg. Von Mittenwalde ging meine Route nach Bestensee und dort über die B 179 nach Märkisch Buchholz. Das war ein Fehler, die Bundesstraße ist doch recht befahren, besser ist die Strecke über Groß Köris, wie sie auch die Karte zeigt.

 

Pause am Köthener See

Von Groß Köris geht es über Märkisch Buchholz zum Köthener See. Hier habe ich eine kleine Pause eingelegt. Die Gaststätte „Zum Köthener See“ ist mittwochs bis sonntags von 12 bis 21 Uhr geöffnet (Tel. 033765/80520). Das Zanderfilet ist zu empfehlen. Von hier bis Lübben sind es dann noch 27 Kilometer. Man fährt im Ortszentrum Richtung Groß Wasserburg, die Straße verläuft durch einen Kiefernwald. In Groß Wasserburg hält man sich in Richtung Krausnick und dort Richtung Schönwalde. Man sollte sich in Groß Wasserburg nicht an die Angabe „Lübben/Schlepzig“ halten – die Route verläuft von Schlepzig aus auf einer hässlichen Bundesstraße bzw. ist für Rennräder ungeeignet. Wer der Richtung Schönwalde folgt, sieht kurz hinter dem Ortsende von Krausnick auf der linken Seite ein kleines Zeichen „Lübben“. Es führt zu einem wunderbaren asphaltierten Weg durch den Wald nach Lübben. Vom Bahnhof in Lübben gehen zweimal stündlich Regionalbahnen nach Berlin. Die Fahrzeit beträgt eine Stunde und 20 Minuten.

Köthener See

Spätsommer am Köthener See            Link

Radwege fürs Rennrad nicht zu empfehlen

Es gibt auch viele schöne Radwege in und durch den Spreewald abseits der Landstraßen.  Etwa den Hofjagdweg von Königs Wusterhausen in den Spreewald,  den Spreeradweg, der bis nach Bautzen führt, oder den Dahme-Radweg von Königs Wusterhausen bis Märkisch Buchholz. Für das Rennrad kann man sie allerdings nicht wirklich empfehlen, weil Teile davon Schotterwege sind oder aus alten Plattenwegen bestehen. Hier ist man mit dem Mountainbike besser unterwegs. Ich bin um die Krausnicker Berge herum auf einem Waldweg gefahren, es geht zur Not, ist aber keine Freude.

Länge: knapp 95 km

Fahrradtour Berlin-Lübben

Rennradtour Berlin-Lübben

Rennradtour nach Königs Wusterhausen

Blick auf die mit Plastikfolie abgedeckten Spargelfelder bei Mahlow Link

Blick auf die mit Plastikfolie abgedeckten Spargelfelder bei Mahlow Link

Man muss die wenigen sonnigen Tage in diesem grauen Winter-Januar nutzen. Am Sonntag war so ein Tag: Es war kalt, aber sonnig und trocken. Also, nichts wie rauf aufs Rad. Ich machte eine Tour nach Königs Wusterhausen. Tochter Amelie (12) spielte dort Hockey.

Über den Teltower Damm verließ ich Zehlendorf. In Teltow fuhr ich Richtung Mahlow weiter. Richtig romantisch ist es auf der Ortsdurchfahrt nicht, immer wieder wird man von Autos überholt. Da, wo die Straße auf die B 101 trifft, nimmt man den Radweg auf der linken Straßenseite und fährt unter der B 101 hindurch bis zur nächsten großen Kreuzung. Hier muss man die Schnellstraße überqueren, weil der Radweg zu Ende ist. Auf der gegenüber liegenden Seite nimmt man zunächst den Radweg (gut asphaltiert), der sich dann von der Schnellstraße entfernt. Man fährt an einem Baumbestand vorbei und kommt auf eine Landstraße – hier fährt man links. Das nun folgende Stück ist richtig schön: Man fährt auf einer Landstraße, die kaum benutzt wird, blickt auf weite Felder, bis man in Mahlow einrollt.

Glasow und Rangsdorf – Wohnt hier noch einer?

In Mahlow geht die Fahrt weiter auf der Mahlower Straße und dem Glasower Damm Richtung Rangsdorf. An diesem Sonntag habe ich mich manchmal gefragt, ob hier überhaupt noch einer lebt. Es ist jedenfalls sehr ruhig gewesen. In Rangsdorf biegt man links Richtung Brusendorf. Nicht wundern: Die Straße über die B 96 ist die richtige. Von Brusendorf kommt man nach Ragow (auch sehr still), und dann ist die Gegend plötzlich doch wieder belebt: Auf den endlos langen Chausseestraße rollt man nach Königs Wusterhausen rein. Ganz Bequeme steigen in die S 46 und fahren zurück nach Berlin. Wem die 40 Kilometer bis hierher nicht reichen, der hängt noch einen Schlag dran und fährt über Mittenwalde und den Rangsdorfer See zurück. Das mach‘ ich dann im Sommer. An jenem Sonntag war ich nach den 40 km schon genügend abgekühlt.

Karte

Die Strecke Zehlendorf – Königs Wusterhausen

Fahrradtour nach Sacrow

Schloss-Sacrow

Schloss Sacrow Link

Diese Fahrradtour vom Südwesten Berlins über Potsdam nach Sacrow und zurück über Spandau führt zu idyllischen Orten, die man so nah an Berlin nicht unbedingt erwarten kann. Sacrow inmitten der Buchwälder ist eine kleine Perle an der Havel mit einem schönen Herrenhaus, dass sie hier stolz Schloss nennen. Wir starten in Zehlendorf, fahren durch Wannsee und auf der Königstraße Richtung Glienicker Brücke. Trotz des Autoverkehrs ist das wegen des meist auch benutzbaren Fahrradweges eine entspannte Sache.

An der Glienicker Brücke Richtung Neufahrland

Hinter der Glienicker Brücke weist ein Wegweiser nach rechts Richtung Neu-Fahrland. Ihm kann man folgen, wenn man mit Trekking-Rädern unterwegs ist – ich war mit dem Rennrad da und traute dem steinigen Weg nicht, nahm deshalb die Straße durch Potsdam. Wenn man der Radweg-Empfehlung folgt, kommt man in die Nauener Vorstadt von Potsdam, wo man auch landet, wenn man auf der Straße fährt. Auf der Nedlitzer Straße fährt man Richtung Norden (nicht Richtung Nauen). Parallel zu der Straße gibt es einen schönen, glatten Radweg, auf den man als Berliner nur neidisch sein kann, dem Verehr auf der B 2 kann man so gut ausweichen.

In Krampitz wird die Route idyllisch – und bergig

In Neufahrland biegt man Richtung Krampitz ab, und jetzt wird die Route richtig idyllisch. Man fährt am See und Einfamilienhäusern mit Seegrundstücken entlang, und dann muss man ein paar Gänge herunterschalten: Es geht bergauf. Für Berliner Verhältnisse tun sich hier Berge auf! Bald weist ein Wegweiser den Weg nach rechts nach Sacrow. Durch den Wald rollt man entspann dahin, bald hat man Sacrow erreicht.

Sacrower Heilandskirche

Gleich am Ortseingang ist ein Parkplatz, über den man einen kleine Park erreicht, der die Sacrower Heilandskirche umschließt. Man muss sein Rad hier irgendwo anschließen, man darf es nicht durch den Park schieben. Die 1844 von Architekt Ludwig Persius erbaute Kirche bezaubert mit ihrem leichten, luftigen Stil, der an Renaissance-Gebäude angelehnt ist.

Die Sacrower Heilandskirche

Die Sacrower Heilandskirche

Die Kirche lag bis 1989 im Grenzgebiet und verfiel. Sie ist hübsch restauriert worden, ein Freskengemälde an der Decke zeigt Jesus umgeben von den Evangelisten in dem ansonsten schlicht gehaltenen Innenraum. An den Park schließt sich der Friedhof der Heilandskirche an. Das prominenteste Grab ist das des kürzlich im Alter von 54 Jahren verstorbenen Mitherausgebers der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Frank Schirrmacher Wer nun eine Pause machen möchte, kann das im Restaurant zum Sacrower See tun (Weinmeisterweg 1, Tel. 0331 / 50 38 55, http://www.rittersaal-sacrow.de) oder in dem schönen Biergarten Meedehorn. Man erreicht ihn vom Park über einen Weg vorbei an Laubenkolonien. Wer Zeit hat, legt am Sacrower noch ein Bad ein – das Wasser gilt als sehr sauber.

Von Gatow nach Spandau oder mit der Fähre nach Wannsee

Man fährt durch die Dorfstraße weiter Richtung Gatow, es herrscht kaum Verkehr, und wenn die Straße schlecht wird, ist man wieder auf Berliner Gebiet. Durch das dörfliche Kladow geht es nach Gatow – es sei denn, man nimmt die Fähre nach Wannsee, um die Strecke abzukürzen. Sie fährt stündlich, letzte Überfahrt ist um 19.31 Uhr http://www.bvg.de/Kladow-Wannsee. Wer weiterfährt erreicht nach ca. 20 Minuten Spandau. Dort fährt man Richtung Berlin oder, wenn die Beine schon müde sind, in die Altstadt Spandau zum Bahnhof. Mit der S-Bahn ist man in 15 Minuten am Bahnhof Zoo.

Über Havelchaussee nach Zehlendorf

Ich bin weitergefahren über die Havelchaussee, habe zum Grunewaldturm eine kleine Bergetappe eingelegt, dort im Biergarten eine Pause gemacht und bin über die Spinnerbrücke, die Straße am Schlachtensee und die Sven-Hedin-Straße zurückgefahren nach Zehlendorf-Mitte. Die Gesamtlänge beträgt 60 Kilometer.

 

Fahrradtour Berlin-Sacrow

Von Zehlendorf nach Sacrow und über Spandau zurück