Rennradtour nach Stahnsdorf, Babelsberg, Wannsee

Radweg zwischen Stahnsdorf und Potsdam

Radweg zwischen Stahnsdorf und Potsdam

An der Potsdamer Allee zwischen Stahnsdorf und Potsdam wurde der Radweg verlegt. Er verläuft jetzt parallel zur Landstraße 76 auf der linken Seite der Straße. Bis vor wenigen Wochen war die L 76 Baustelle, die Fahrbahn wurde ausgebessert und mit einem neuen Belag versehen. Parallel zu Straße gab es auf der rechten Seite schon lange einen Radweg nach Potsdam, der allerdings so von Baumwurzeln durchwachsen war, dass seine Benutzung keine Freude war.

Plötzliches Ende des Radweges auf der rechten Straßenseite

Plötzliches Ende des Radweges rechts

Nun muss man also nach links wechseln, wenn man den Radweg benutzen will. Er ist breit genug für sich entgegenkommende Räder. Das Schildchen, dass den Radler darauf hinweist nun doch bitte sehr die Fahrbahn zu wechseln, ist allerdings so klein, dass man es kaum sieht. Ging dem Landkreis das Geld aus oder wird der Radweg auf der rechten Straßenseite noch weiter gebaut?

Kleine Rennradrunde im Südwesten

Trafohäuschen in Stahnsdorf mit Zille-Motiv Link

Trafohäuschen in Stahnsdorf mit Zille-Motiv                                                             Foto: Link

Der Winter, der ja noch keiner ist, spendet hin und wieder sogar etwas Sonne. Einen dieser Tage habe ich für eine kleine Rennradrunde im Südwesten genutzt. Sie ist ungefähr 30 Kilometer lang, die Bergetappen halten sich sehr in Grenzen – also gerade das Richtige für einen verschlafenen Sonntagmorgen oder einen verkaterten Neujahrstag.

Über Stahnsdorf nach Babelsberg

Wir starten am S -Bahnhof Zehlendorf und fahren über den Machnower Damm nach Stahnsdorf. An der Kreuzung hinter der Bäkemühle biegen wir rechts ab Richtung Potsdam. Auf der Hauptstraße geht es durch die Ortschaft, vorbei an dem Trafohäuschen mit der hübschen Bemalung im Stile Heinrich Zilles (siehe Foto). Wir verlassen Stahnsdorf, wer will, nimmt nun den Radweg. Er ist einigermaßen befahrbar und bietet etwas Schutz vor den Rasern auf der Ausfallstraße nach Potsdam. Wir folgen der Straße und biegen an der ersten Kreuzung Richtung Potsdam-Babelsberg ab. Auf dem Radweg fährt man unter Bäumen nach Potsdam hinein. An der Steinstraße biegen wir rechts ab und folgen den Kurven der Straße. Kurz vor der Bahnlinie macht sie einen Knick nach rechts und wird zur Bernhard-Beyer-Straße. Ihr folgen wir nach Steinstücken. Über die Neue Kreisstraße und die Kohlhasenbrücker Straße geht es nach Wannsee rein. Über die Alsenstraße kommen wir an die Königstraße und sind gleich direkt am Wannsee.

Über Spinnerbrücke oder Potsdamer Chaussee zurück

Nun kann man man sich entscheiden. Unerschrockene Gemüter fahren über die Königstraße und die Potsdamer Chaussee zurück nach Zehlendorf, wer weniger Verkehr in den Seitenstraßen bevorzugt, nimmt den Kronprinzessinnenweg, fährt über die Spinnerbrücke (mit der einzig wirklichen kleinen Steigung auf der ganzen Strecke) und die Straße Am Schlachtensee zum Mexikoplatz. Dann nimmt man die Sven-Hedin-Straße und den Fischerhüttenweg bis Zehlendorf Mitte. Höhenmeter haben wir kaum gesammelt, aber reichlich frische Luft getankt. Das ist ja auch schon etwas.

Frühlingserwachen: Rennrad-Tour nach Schenkenhorst

 

Mädchen auf Pferd

Junge Reiterin auf dem Pferdehof in Schenkenhorst                     Foto: Link

Am Sonntag war er endlich da, der Frühling, mit dem schon kaum einer mehr rechnete. Man hörte ihn schon früh, so um 5 Uhr, sogar die Vögel begrüßten ihn freundlich. Ich bin sicher, sie pfiffen fröhlicher als noch vor einer Woche.

Ein schöner Tag also, um nach langer Pause aufs Rennrad zu steigen. Im Wohnzimmer hatte es überwintert, geduldet fast wie ein Familienmitglied. Staub wischen, Rucksack packen – Banane, Unterhemd zum Wechseln, Karte, Luftpumpe – und los geht. Es fühlt sich gut an, wieder auf dem Rennrad zu sitzen, in die Kurbel zu treten, die Kette surren zu hören. Was der Rücken wohl macht, die Schulterpartie? Erst einmal gar nichts. Mit leichtem Rückenwind fahre ich Richtung Wannsee und bin erstaunt: Sogar die Autofahrer scheinen vom Frühling angesteckt zu sein und zeigen sich von ihrer freundlichen Seite.

Ich fahre zum Reiterhof nach Schenkenhorst. Über Wannsee, Steinstücken, Potsdam-Drewitz. Ich bin ja gegen Pferde allergisch, obwohl ich mit Pferden aufwuchs. Aber meine Frau und eine meiner Töchter reiten dort, und so ist der Reiterhof inzwischen ein beliebter Familientreff geworden.

Es ist eine Strecke zum Einfahren. Ich starte in Zehlendorf. Man fährt auf der Berliner Straße und der Potsdamer Chaussee nach Wannsee. Hier sind schon die ersten Segelboote auf dem Wasser. Die Touristen-Busse fehlen noch. Am Ortsende biegt man von der Königstraße links Richtung Kohlhasenbrück ab. Dann geht es durch den Ortskern, über ein kurzes Stück Kopfsteinpflaster und dann auf der Straße durch den Wald.  Hier draußen geht es beschaulich zu, man hat den Trubel Berlins verlassen. Nach circa einem Kilometer überquert man den Teltowkanal. Hinter der Böckmannbrücke biegt die Strecke links Richtung Steinstücken ab.

Erst einmal durchfahren wir aber auf der Neuen Kreisstraße, der Bäkestraße und dem Königsweg Kohlhasenbrück. Die einstige Exklave ist ein ruhiger Vorort Berlins geworden mit direkter Anbindung an Babelsberg. Auf der Bernhard-Beyer-Straße fährt man parallel zur S-Bahn nach Steinstücken rein, man bleibt auf der Hauptstraße, bis man auf die Mendelssohn-Batholdy-Straße stößt. In sie biegt man nach rechts ein und fährt dann geradeaus. An der Kreuzung mit der Großbeerenstraße  fährt man in die Neuendorfer Straße, vorbei an den Hochhäusern, Richtung Teltow/ Ludwigsfelde. Der Charme von Plattenbauten und die Betonpiste reißen einen schnell aus romantischen Sonntagsträumen. Man bleibt auf der Hauptstraße und fährt auf der Ricarda-Huch-Straße in das Vorzeige-Neubaugebiet  Kirchsteigfeld. Über die Marie-Juchacz-Straße und die Clara-Schumannstraße kommt man zur Trebbiner Straße. Hier biegt man links Richtung Ludwigsfelde/Autobahn ab.

Wenn man die Autobahn überquert hat, folgt ein Stück Landstraße, das durch den Wald führt. Nicht immer sind einem die vorbei rasenden Autofahrer ganz geheuer. Parallel zur Straße gibt es aber für ängstliche Gemüter auch einen Radweg. Im ersten Kreisverkehr nimmt man die zweite Ausfahrt Richtung Ludwigsfelde/Ahensdorf. Im nächsten Kreisverkehr dann die Richtung Schenkenhorst.

Radlerglück auf dem platten Land

Hier draußen ist man nun endgültig auf dem Brandenburger Land angekommen. Weit kann der Blick über die Wiesen schweifen, hie und da ein Vogel, wenig Verkehr. Zaghaft noch nähert sich der Frühling, winter-grau liegt die Erde vor uns, aber die Natur erwacht. Der Radweg neben der Straße ist wunderbar eben und nicht zu dicht befahren. Die Maschine surrt. So einfach kann Radlerglück sein.

Französische Torten im „Aux Delices Normands“

Bald liegt der Reiterhof Schenkenhorst auf der linken Seite. vor uns Man kann hier eine kleine Rast machen, den selbstgebackenen Kuchen genießen – oder auch weiterfahren. An der nächsten Kreuzung biegt man links Richtung Güterfelde ab. Auch hier gibt es parallel zur Straße wieder einen Radweg. Hier nimmt der Verkehr meist etwas zu. Wenn man Stahnsdorf erreicht hat und sich die Pause in Schenkenhorst verkniff, sollte man in Didier Canets Boulangerie „Aux Delices Normands“ am Dorfplatz unbedingt Halt machen. Bessere Torten findet man in weitem Umkreis nicht. Zudem liegt die Bäckerei in einem geschmackvoll restaurierten Altbau mit kleinem Garten, der ideale Ort für eine kleine Pause.

Vorbei am Restaurant Bäkemühle und dem Machnower See gelangt man nach Kleinmachnow und zurück Zehlendorf. Die wuselige Stadt hat uns wieder. Und der Frühling ist immer noch da. Die Schulter hat sich noch nicht gemeldet. Das kann eine schöne Saison werden.  Länge: ca. 45 Kilometer