Wer eine Fahrradtour unternimmt, will ja eigentlich vor allem fahren. Doch es kommt vor, dass das plötzlich nicht mehr geht – vor Pannen ist man nie sicher. Meist treten sie ja dann auf, wenn man sie gar nicht brauchen kann, man also mit viel Gepäck beladen, hungrig/durstig, müde und weit weg von einer Werkstatt ist. Ich habe mir angewöhnt, auf Touren, auch kürzere Touren, etwa folgende kleine Helferlein mitzunehmen.
Fahrradtour: Werkzeug und Ersatzteile
Flickzeug darf in keinem Fall fehlen, auch wenn dank pannensicherer Reifen die Plattfüße relativ selten geworden sind. Schmale Rennradreifen sind davon häufiger betroffen als breitere Tourenreifen. Es gibt aber auf den Fitnessbikes, die viele gerne fahren, doch relativ schmale Reifen mit 28 oder 32 Millimetern Breite, die zudem kaum Profil haben – und da setzt sich schon mal gerne eine Steinchen fest und reibt sich durch die Decke. Auch Scherben sind den dünneren Reifen gefährlich. Also: Flickzeug ist ein Essential.
Luftpumpe
Wo Flickzeug ist, darf eine Luftpumpe nicht weit sein. Für die Fahrradtour muss das nicht die große Standpumpe mit Druckmessgerät sein – hier tut es eine kleine, handliche Pumpe auch. Topeak hat viele Modelle im Angebot, andere Hersteller auch. Man sollte nur drauf achten, dass man einen Mindestdruck von fünf, besser sechs Bar damit erzeugen kann. Weniger Druck kann gerade bei beladenen Rädern dazu führen, dass man an der nächsten Borsteinkante schon wieder einen Platten hat. Und die Pumpe muss natürlich auf die Ventile am Rad passen. Die meisten Pumpen passen mehrere Ventilarten – vorher ausprobieren ist aber zu empfehlen.
Werkzeug
An Werkzeug haben sich die Mini-Tools in den vergangenen Jahren etabliert. Die meisten Modelle haben Imbus-Schlüssel in den üblichen Größen von zwei bis acht Millimetern, manche mit Aufsatz auch mit zehn oder 12 Millimetern dabei.Damit kann man auch lose gewordene Sattel-Klemmschrauben älterer Bauart festziehen. Dann variieren die Angebote in Details. Manche Mini-Tools haben klassische Schraubenzieher, andere Kreuzschlitz-Schraubenzieher, in jüngster Zeit kommen auch Torx-Schraubendreher hinzu. Am besten ist es, man checkt vorher die Schrauben an seinem Fahrrad und wählt sich entsprechend ein Werkzeug aus. Es gibt auch etwas größere Modelle mit Ketten-Nieter – für den (seltenen) fall der Fälle, dass die Kette reißt und man ein Kettenschloss einsetzen muss. Wer länger unterwegs ist, packt vielleicht noch eine Zange ein – man kann ja nie wissen…
Ersatzteile
Ich nehme gerne einen Schlauch mit, um einen Plattfuße erst gar nicht flicken zu müssen. Das Loch zu finden dauert ja manchmal länger als die Reparatur. Pessimisten kann man noch Brems- oder Schaltzüge empfehlen, mancher nimmt auch Ersatzspeichen mit (dazu zähle auch ich, auf einer Familientour nach Usedom), und ein Ketteschloss kann nie schaden. Falls die Kette wirklich mal reißen sollte, kann man es ziemlich einfach an Stelle des gerissenen Kettengliedes einsetzen.
Was man nicht braucht
Ich hatte einmal auf einer Motorradtour ein Ersatzgetriebe dabei. Das war denn doch zuviel der Vorsorge – das Teil brauchte ich nicht. Stattdessen war dickes Klebeband dann unersätzlich, als der Rahmen brach und geschient werden musste. Klebeband würde ich auch jedem Radler empfehlen. Was man aber nicht braucht, sind Ersatzreifen – es sei denn, es geht ins Karakorum. Wer nur durch Brandenburg radelt, braucht die aber nicht. Bremsklötze sollte man gegebenenfalls vor der Tour erneuern, Schrauben kann man ebenfalls nachziehen.