VELO Berlin 2015

Logo der VELO 2015

Logo der VELO 2015

Die VELO Berlin 2015 wirft ihre Schatten voraus: Die fünfte Ausgabe der Fahrradmesse findet am 21. und 22. März in den Messehallen unterm Funkturm statt. An zweit Tagen wird von 10 bis 18 Uhr das Neueste zum Fahrrad aus den Bereichen Technik, Zubehör und Fahrräder aller Art präsentiert. 250 Aussteller wollen sich in sieben Hallen aktuelle Trends vorstellen. Dazu gehört die Elektro-Mobilität, Navigationssysteme spielen eine große Rolle, die Frage der Verknüpfung verschiedener Mobilitätsangebote in Großstädten ist ein zentrales Thema genauso wie Transportfahrräder oder Radreisen. Eine Sonderschau „Kunst ums Fahrrad“, der VELO Film Award für den besten Kurzfilm zum Thema Fahrrad  zahlreiche Workshops, Vorstellungen von ausgefallenen Rädern und Experten-Foren zu Sonderthemen erweitern das Programm. Dazu gibt es abgesteckte Parcours und Geschicklichkeits-Strecken.

  • VELO Berlin 2015, Messehallen untern Funkturm, Messedamm 2, 14 057 Berlin, am 21. und 22. März 2015, 10–18 Uhr
  • U-Bahn: U2 bis U-Bhf. Kaiserdamm oder Theodor-Heuss-Platz
  • Bus: X34, X49, M49, 104, 139, 218, 349
  • S-Bahn: S41, S42, S46 bis S-Bhf. Messe Nord/ICC, S5, S7, S41, S42, S46, S75 bis S-Bhf. Westkreuz

Changers – Punkte sammeln für die Umwelt

Changers-App

Die CO2-Spar-App von Changers

Radfahren ist ja eigentlich eine „grüne“ Sache. Wer Rad fährt, verbraucht kein Benzin und trägt nicht zur Erderwärmung bei. Und das kann man eigentlich belohnen – jeder Radler vor sich selbst und seinem grünen Ego oder auch mit einer App – wir sind ja schließlich im digitalen Zeitalter. Dafür gibt es jetzt eine App von  „Changers“.

Strom selbst erzeugen und CO2-Ausstoß reduzieren

Changers ist ein in Potsdam ansässiges Start-up. Es kam 2011 mit einem Solarmodul auf den Markt, das die stromhungrige Smartphone-Generation mit ihrem grünen Gewissen versöhnen will. Das Modul sammelt Strom und speichert ihn in einem angeschlossenen Lithium-Ionen-Akku. Damit kann man ein Smartphone zweimal aufladen, auch andere Geräte passen dran. Die Ladedauer für den Akku beträgt bei guter Sonneneinstrahlung vier bis fünf Stunden. Damit sich diese Stromerzeugung noch weiter verbreitet, gibt es jetzt die App.

Die App verteilt Bonuspunkte für vermiedenen CO2-Ausstoß

Die App läuft bei verschiedenen Arten der Fortbewegung im Hintergrund mit und berechnet dann den vermiedenen CO2-Ausstoß. Dafür gibt es Pluspunkte, so genannte „Recoins“. Der Berechnung liegt ein durchschnittlicher CO2-Ausstoß von 142 g pro Kilometer zugrunde. Ein Radfahrer spart zum Beispiel soviel CO2 pro Kilometer und bekommt dafür einen „Recoin“. Wer mit dem Bus oder der Bahn fährt, spart 57 g CO2 pro Kilometer – für fünf Kilometer gibt es einen „Recoin“. Autofahrer und Flugzeugbenutzer erhalten keine Recoins. Die App gibt es App-Store und im Google Play Store.

Eigene Umweltbilanz erstellen

Nun muss man die Vermessung nicht ins Endlose treiben – was mir als Radler aber eine gewisse Sympathie abnötigte, ist, dass man seine CO2-Einsparung addieren kann. Wenn man so will: Man kann seine eigene Umweltbilanz erstellen. Hinzu kommt, dass man seine Recoins mit anderen vergleichen kann. Changers hat nämlich auch eine Community, man sieht stets, an welcher Stelle der CO2-Einsparung man in der Community liegt, und, wichtiger, man merkt: Man ist nicht allein auf der Welt und seinem Wunsch, den CO2-Ausstoß zu senken. Das Ganze lässt sich auch noch mit Klimazertifikaten ausbauen, aber so weit will ich gar nicht gehen.

 Solar-Panel und Akku

Solar-Panel und Akku

Solar-Panel und Akku

Das Solar-Panel von Changers ist 35 mal 20 Zentimeter groß, auf einer elastischen Grundfläche aufgebracht und mit zwei Saugnäpfen versehen. Damit kann man es zum Aufladen am Fenster festkleben, man kann es aber auch auf den Rucksack schnallen und während der Fahrt aufladen lassen. Das Panel kann mit einem etwa 1,20 Meter langen Kabel mit dem Akku verbunden werden. Ein Ladezyklus dauert vier bis fünf Stunden. Das Handy (oder ein anderes Gerät) kann während des Ladens des Akkus schon angeschlossen werden. Mitgeliefert werden erfreulich viele Handy-Anschlüsse, auch für ältere Nokia oder Sony-Modelle. Der Akku fast ca. 4400 Miiliampere. Ich habe das Panel auf einer Radtour ausprobiert und war sehr angetan. Sowohl Stromgewinnung als auch Handy-Aufladung funktionieren bestens – vorausgesetzt natürlich, man hat Sonne. Und Eindruck schindet man damit auch: Wer hat schon sein eigenes Solarkraftwerk auf dem Fahrrad dabei?

Rennradtour nach Königs Wusterhausen

Blick auf die mit Plastikfolie abgedeckten Spargelfelder bei Mahlow Link

Blick auf die mit Plastikfolie abgedeckten Spargelfelder bei Mahlow Link

Man muss die wenigen sonnigen Tage in diesem grauen Winter-Januar nutzen. Am Sonntag war so ein Tag: Es war kalt, aber sonnig und trocken. Also, nichts wie rauf aufs Rad. Ich machte eine Tour nach Königs Wusterhausen. Tochter Amelie (12) spielte dort Hockey.

Über den Teltower Damm verließ ich Zehlendorf. In Teltow fuhr ich Richtung Mahlow weiter. Richtig romantisch ist es auf der Ortsdurchfahrt nicht, immer wieder wird man von Autos überholt. Da, wo die Straße auf die B 101 trifft, nimmt man den Radweg auf der linken Straßenseite und fährt unter der B 101 hindurch bis zur nächsten großen Kreuzung. Hier muss man die Schnellstraße überqueren, weil der Radweg zu Ende ist. Auf der gegenüber liegenden Seite nimmt man zunächst den Radweg (gut asphaltiert), der sich dann von der Schnellstraße entfernt. Man fährt an einem Baumbestand vorbei und kommt auf eine Landstraße – hier fährt man links. Das nun folgende Stück ist richtig schön: Man fährt auf einer Landstraße, die kaum benutzt wird, blickt auf weite Felder, bis man in Mahlow einrollt.

Glasow und Rangsdorf – Wohnt hier noch einer?

In Mahlow geht die Fahrt weiter auf der Mahlower Straße und dem Glasower Damm Richtung Rangsdorf. An diesem Sonntag habe ich mich manchmal gefragt, ob hier überhaupt noch einer lebt. Es ist jedenfalls sehr ruhig gewesen. In Rangsdorf biegt man links Richtung Brusendorf. Nicht wundern: Die Straße über die B 96 ist die richtige. Von Brusendorf kommt man nach Ragow (auch sehr still), und dann ist die Gegend plötzlich doch wieder belebt: Auf den endlos langen Chausseestraße rollt man nach Königs Wusterhausen rein. Ganz Bequeme steigen in die S 46 und fahren zurück nach Berlin. Wem die 40 Kilometer bis hierher nicht reichen, der hängt noch einen Schlag dran und fährt über Mittenwalde und den Rangsdorfer See zurück. Das mach‘ ich dann im Sommer. An jenem Sonntag war ich nach den 40 km schon genügend abgekühlt.

Karte

Die Strecke Zehlendorf – Königs Wusterhausen

Polizeigewerkschaft fordert Warnweste für Radfahrer

Es ist Winter, es ist dunkel, man sieht schlechter, auch unbeleuchtete Fahrräder sind schlechter zu erkennen. Da kommt nun die Deutsche Polizeigewerkschaft in Berlin auf die Idee, Warnwesten für Radfahrer zur Pflicht zu machen. „Mit Warnwesten sind Radfahrer in der Dunkelheit besser zu erkennen“, zitiert die Berliner Morgenpost den Landesvorsitzenden Bodo Pfalzgraf. In der „Dämmerung und nachts“ sollte es eine Pflicht zum Tragen von Warnwesten geben.

Warnwesten erhöhen die Sichtbarkeit

Nun ist es keine Frage: Warnwesten erhöhen die Sichtbarkeit von Radfahrern. Die Streifen reflektieren das Licht, man wird früher erkannt. Gegen die Inflation von Lichtreflexen in der abendlichen Stadt können Fahrradlichter oft nicht anleuchten. Doch eine Pflicht? Das ist Unsinn. Ich habe mir nach vielen Jahren das Tragen eines Helmes angewöhnt, aus Selbstschutz gegen die Berliner Rowdys in ihren Autos. Lieber würde ich ohne Helm fahren. Mir war zum Schluss das Motorradfahren wegen der dicken Schutzkleidung verleidet. Soll ich jetzt bei Fahrten in der Dunkelheit schon wieder ein Korsett tragen? Auf dem Fahrrad? Und muss jeder Leihrad-Mieter eine Weste für alle Fälle immer dabei haben? Wer freiwillig eine Weste trägt, soll es tun. Aber ein Pflicht? Ich würde mir wünschen, die Berliner Autofahrer würden uns Radfahrer als Verkehrsteilnehmer einfach ernst nehmen. Das würde mir für mein subjektives Sicherheitsgefühl völlig reichen.

Berliner Sechstagerennen: Dieter Stein, sportlicher Leiter

Am 22. Januar startet die 104. Ausgabe des Berliner Sechstagerennens. Das Ereignis hat fast mystischen Charakter in Berlin, die Pfiffe des „Sportpalast Walzers“ gehören zu Berlin wie die Spree. Einer brennt in diesen Tagen auf den Startschuss. Es ist Dieter Stein (59), vielfacher DDR-Meister auf der Bahn und seit 2006 sportlicher Leiter des Sechstagerennens. Zu den Favoriten 2015 zählt er David Muntaner und Kenny de Ketele, Andreas Müller und Andreas Graf könnten gute Chancen haben, Leif Lampater ist stark. Und und dann hofft Stein natürlich auch, dass Lokalmatador Marcel Kalz seinen Berlin-Bonus ausnutzen kann und ganz vorne dabei ist.

Warum das Sechstagerennen für Dieter Stein eine Herzensangelegenheit ist, kann man hier lesen: http://bit.ly/1u9gyCt

Schöneberger Ufer: Was will uns das Schild sagen?

Schild

Ein Schild sagt mehr als tausden Worte: Stimmt das wirklich?

Wieder einmal haben wir ein schönes Verkehrszeichen am Schöneberger Ufer entdeckt. Hübsch reiht es sich ein in die kleine Baustelle, die auf allerniedlichste Weise die Busspur und den Radweg versperrt. Doch was will es uns sagen? „Radfahrer kreuzen“, wie seine offizielle Bezeichnung lautet? Aber: Woher soll hier ein Radfahrer kreuzend kommen? Von der Hauswand rechts? Von der Straße links? Von oben? Soll es vielleicht gar den Radfahrer vor sich selbst warnen? Oder will es sagen, dass man hier mit dem Rad auf dem Bürgersteig fahren darf, der kurz hinter dem Schild allerdings schon wieder versperrt ist?

Schöneberger Ufer auf dem Weg zum Schilderwald

Fragen über Fragen und keine Antwort. Meine Vermutung ist, dass das Schöneberger Ufer langsam, still und leise zum Schilderlabyrinth ausgebaut werden soll. Als so eine Art Piktorgramm-Dschungel Berlins, Zielgruppe: Fahrradtouristen. Dafür spricht auch ein Methusalem aus dem Absurditäten-Museum der Verkehrszeichen, der ein paar hundert Meter hinter obiger Stelle seit langem ein einsames, aber heldenhaftes Dasein fristet. Ich durfte ihn hier schon einmal erwähnen: http://stadtradler.berlin1.de/2014/07/04/anfang-eines-fahrradweges

Doch hier ist allerdings noch Luft nach oben. Der passionierten Verkehrsverwaltung sei etwa folgendes Beispiel empfohlen:

Denksportaufgabe: Was will uns das Schild sagen?

Denksportaufgabe: Was will uns das Schild sagen?

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch hier gibt es wunderbare Vorbilder für den Ausbau eines Schilderwaldes der Absurdidäten: http://bit.ly/1A2lStn. Ich wünsche frohes Schaffen!

Fundstück

Ein Fahrrad als Werbeträger

Ein Fahrrad als Werbeträger

Auch so kann man ein ausrangiertes Fahrrad einsetzen: als Werbeträger. Es macht auf ein Café aufmerksam, Adresse und Speisekarte sind angeheftet, irgendwie sieht es wie abgestellt aus und ist doch Marketingmittel. Mal sehen,wie lange noch. Meist fehlen ja irgendwann die Räder, auch dem Korb darf man wohl kein allzu langes Leben am Rad vorhersagen.

Der Fahrradsheriff von London

Eine schöne Geschichte hat SPIEGEL online (Link unten) am Sonnabend. Es ist die Geschichte des selbsternannten Fahrradsheriffs Lewis Dediare in London. Er fährt täglich zwei Stunden auf seinem Rennrad durch die Metropole und konfrontiert Verkehrsrowdys im Auto mit ihrem Tun. Ausgerüstet ist er mit Helmkamera, Metermaß und einer roten Karte. Lewis – ein Vorbild für Berlin?

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/london-fahrrad-sheriff-lewis-dediare-kaempft-gegen-autofahrer-a-1011084.html