Smartphone-Halterung fürs Fahrrad

FINN, die Smartphone-Halterung von BikeCityGuide

FINN, die Smartphone-Halterung von BikeCityGuide

Mit der Zahl der Apps für die Fahrradnavigation nimmt die Notwendigkeit zu, sich nach einer Halterung für das Smartphone am Fahrrad umzusehen. Sprachnavigation vom Lenker aus – was ist bequemer in einer unbekannten Umgebung? Wenig. Eine preiswerte Befestigung bietet die österreichische Firma BikeCityGuide an. „FINN“ nennt sich der Silikonstreifen für 12 Euro, den man um den Lenker schlingt. In die dann überstehenden Enden steck man das Telefon. Es wird durch den elastischen Zug gehalten, den der Silikonstreifen ausübt.

Schnelle Montage, aber wackelig in der Praxis

Die Halterung aus Silikon

Die Halterung aus Silikon

Die Konstruktion hat den Charme des Praktischen. FINN muss nicht am Fahrrad bleiben, man kann den Streifen nach Benutzung abnehmen und in die Hosentasche stecken, die Halterung kommt ohne Befestigungsschrauben oder Klemmen aus. Sie ist aber auch wackelig – das ist ihr größter Nachteil. Ich hatte während der Probefahrt dauernd Angst, dass mein iPhone herunterfällt. Was nicht eintrat: Material ist erstaunlich elastisch. Ein weiterer Nachteil scheint mir zu sein, dass das Telefon im Falle eines Sturzes nicht geschützt ist. Das Silikon-Band ist stylish und schnell angebracht, aber weniger für rustikale Ourdoor-Einsätze gedacht.

Für Rennradlenker weniger geeignet

Der Hersteller verspricht zwar, dass das Silikonband für alle Räder und alle Smartphones geeignet ist. Für Rennradlenker finde ich das Silikonband aber zu kurz. Sie haben einen größeren Durchmesser als Räder an Stadt- oder Fitnessrädern. Das Band wird dann doch erheblich gespannt, wie lange es dem starken Zug standhält, ist schwer zu sagen. Ausprobiert habe ich es mit einem iPhone 4. Das ist 11,5 cm lang. Bei größeren Bildschirmen würde ich Zweifel anmelden, ob es auf Dauer hält. Wer nur gelegentlich eine Halterung braucht oder einen Dauer-Installation zu hässlich findet, der hat mit FINN  aber eine schnell montierbare Smartphone-Halterung.

 

 

Fahrrad reparieren: Das Reparaturhandbuch der Stiftung Warentest

Fahrradreparaturen

Cover des Buches Fahrradreparaturen                                      Foto: Link

Für alle, die ihr Fahrrad selbst reparieren wollen, gibt es jetzt ein Buch, das genau erklärt, wie das funktioniert. Es ist das Buch „Fahrradreparaturen“ der Stiftung Warentest. Auf 323 Seiten wird so ziemliche jede Reparatur erklärt, die dem Laien unterkommen kann. Das Spektrum reicht vom Rahmen über die Laufräder und Bremsen, über Antriebe und Schaltungen bis hin zu Licht, Pannenhilfen und einem Exkurs zur Grundfunktion von Pedelecs. Was ein Laie selbst reparieren kann – und das ist im Prinzip das komplette Fahrrad bis auf Schweißarbeiten, die hier nicht erwähnt sind – ist in diesem Buch erklärt. Es ist kein Buch für den Experten am Mountainbike oder am Rennrad, sondern richtet sich an den Nutzer von Alltagsrädern. Gleichwohl sind die verschiedensten Ausstattungsvarianten abgedeckt.

Verständliche Texte

Ein Vorzug des Buches „Fahrradreparaturen“, sind die verständlichen Texte. Sie sind nicht von Experten für Kenner geschrieben, sondern von Experten für Laien. Man versteht, was gemeint ist, erhält ausführliche Erklärungen, die Beschreibungen sind deutlich und unmissverständlich. Das findet man in all der Ratgeberflut nicht immer. Die einzelnen Kapitel beginnen mit allgemeinen Erklärungen der Funktionsweise der beschriebenen Teile, möglichen Varianten und Besonderheiten, sodass auch der Laie versteht, worum es dabei geht. Das Buch ist aktuell. So werden zum Beispiel auch die unterschiedlichen Typen von Scheibenbremsen und ihre Besonderheiten erläutert.

Gute Fotos

Zudem sind die Anleitungen mit guten Fotos illustriert. Wie man zum Beispiel die Lager der Laufräder austauscht, kann man alleine anhand der Fotos nachvollziehen, der Austausch von Bremsarmen oder Seilzügen ist genauso gut abgebildet wie das Öffnen einer Kette oder die Justierung eines Ahead-Sets. Detailfotos zeigen, wie manche Kleinigkeiten zusammengehören – zum Beispiel, in welcher Reihenfolge man die Unterlagscheiben von Bremsschuhen wieder zusammensetzen sollte.

Innenseite mit Reparaturanleitung

Innenseite mit Reparaturanleitung

Baum zur Fehlersuche

Zur Fehlersuche hat sich Autor Ulf Hoffmann einen „Fehlerbaum“ ausgedacht. Was ist zum Beispiel los, wenn die Hinterraddämpfung Geräusche macht? Ist das Geräusch schmatzend? Dann ist wahrscheinlich das Öl verbraucht. Ist es reibend? Dann sind wohl die Dichtungen hinüber.

Zeitaufwand, Material, Werkzeug und Kosten

Zu jeder Reparaturarbeit sind in einem farblich abgesetzten Kasten der zeitliche Aufwand, der Schwierigkeitsgrad, das nötige Werkzeug, Ersatzmaterial und Kosten angegeben. Eine Übersicht über das erforderliche Werkzeug hilft bei der Planung der Arbeit.

  • Fahrradreparaturen, Stiftung Warentest, Berlin 2014, 336 Seiten, 24,90 Euro

Komoot Routenplaner

Die Komoot-App wird offenbar von anderen auch geschätzt (siehe Kommentar). Und wer sich für einen Vergleich mit anderen Navigations-Apps interessiert, der sehe sich mal den Beitrag an, der unter folgendem Link zu finden ist. Auch da schneidet Komoot sehr gut ab:

http://bit.ly/1kg1m3n

Fahrradroutenplaner Komoot

Desktop-Ansicht von Komoot

Desktop-Ansicht von Komoot

Navigationslösungen für das Fahrrad unterscheiden sich von denen für Autos in einem Punkt: Radfahrer wollen auch auf Seitenstraßen, auf Radwege oder asphaltierte Feldwege hingewiesen werden. Die Naviagtionslösungen für Autos sind in der Regel nicht so detailgenau. Doch Fahrrad-Navigationsgeräte sollten genau das leisten: den Radfahrer in unbekanntem Terrain über Seitenstraßen und Nebenwege ans Ziel bringen. Denn: Wer will schon bei längeren Touren überall auf verkehrsreichen Hauptstraßen fahren? Auch Rennradler sind gut befahrbaren Radwegen abseits der Autostraßen nicht abgeneigt – etwa auf Touren.

Komoot ist ein heißer Tipp für die Fahrrad-Navigation

Über Ostern habe ich die Fahrrad-Navigation Komoot auf einer Tour nach Semlin am Hohennauener See ausprobiert und bin sehr angetan von der Lösung. Die App gibt es kostenlos im App-Store für das iPhone und im Playstore von Google für das Android-System. Auf der schwarzen Startseite findet man die Einträge „Tour planen“, „Karte“, „Tourenvorschlag“, „Mein Komoot“ sowie „Regionen“. Eine Region erhält man beim Download gratis, weitere Regionen in Deutschland muss man  dazukaufen. Die Regionen kosten unterschiedlich viel, die Kölner Bucht ist zum Beispiel für 8,99 Euro erhältlich, Rhein-Pfalz für 3,59 Euro, das Komplettpaket Europa kostet 29,99 Euro.

Navigieren mit Komoot

Komoot schlägt einerseits Touren vom jeweiligen Standort des Nutzers aus vor, berechnet aber auch Routen und bietet dazu eine Navigation an – entweder stumm oder per Sprache. Bei der Routenauswahl hat man die Wahl zwischen Tourenrad, Mountainbike und Rennrad (ein Routenvorschlag für Wanderer wird auch geboten, den lassen wir hier aber einmal außer Acht). Zudem kann man seine Form angeben. Sie darf von „untrainiert“ über „durchschnittlich“, „gut in Form“ bis „sehr sportlich“ und „Profi“ reichen. Komoot teilt die Entfernung und die voraussichtliche Fahrzeit abhängig von der eigenen Form mit. In der Laptop-Version wird zudem noch der genaue Untergrund beschrieben, man kann die Tour umplanen, es gibt ein Höhenprofil.

Zuverlässiger Streckenvorschlag

Ich fand die Route sehr zuverlässig und stimmig. Die Strecke war für eine Rennradtour passend gewählt, ich wurde an keiner Stelle auf einen steinigen Feldweg gelockt, das Gerät schlug im Havelland gut asphaltierte Radwege abseits der Straßen und die kürzeste Strecke vor – so soll es sein. Im Vergleich dazu bot die Fahrrad-Navigation von Google Maps eine Strecke an, die sich überwiegend am Autoverkehr orientierte. Komoot gibt die zurückgelegte Strecke an und wie weit es noch bis zum Ziel ist.

Hofladen in Ribbeck

Der kleine Hofladen auf Gut Ribbeck    

Genaue Karte

Die Komoot-Karte ist sehr genau. Sie kann vergrößert werden und auch für die Detailsuche benutzt werden. Wenn man eine Karte gekauft hat, kann man sie aufs Handy herunterladen. Mobile Kosten fallen dann für die Navigation nicht mehr an.  Oberhalb der Navigationsansicht ist ein kleine Lupe eingeblendet. Wenn man sie antippt, wird man auf Sehenswürdigkeiten hingewiesen – ein hübscher Extra-Service. Man kann die Route unter „Mein Komoot“ speichern, sie in soziale Netze hochladen und anderen mitteilen.

Ausdruck ohne Ortsangaben

Was mich irritierte, war die Printversion des Streckenverlaufs. Um den Akku des iPhones nicht zu strapazieren, druckte ich mir den Streckenverlauf aus, musste aber feststellen, dass das nur die zweitbeste Lösung war: Der Ausdruck enthält keine Ortstangaben, sondern nur Straßennamen. Das ist in der Brandenburger Provinz nicht hilfreich, denn  Straßenschilder hängen nicht überall. Hier wären Ortsangaben sinnvoll. Ansonsten kann ich Komoot aber uneingeschränkt empfehlen. Die Navigation ist zuverlässig, das System klar strukturiert und benutzerfreundlich.

Das passende Rad zum richtigen Preis

Das neue Rad - wie soll es denn sein? pd-f/rem'

Das neue Rad – wie soll es denn sein? pd-f/rem‘

Mit dem Fahrrad ist da so eine Sache: Welches darf es denn sein? Und vor allem: Was darf es denn kosten? So lauten nicht selten die Fragen, wenn man kein Fahrrad-Experte ist. Die wissen natürlich meist, welche Ausstattung der neue Edelrenner haben muss (Scheibenbremse, 160er-Durchmesser, Carbonrahmen).

Für alle, die das aber nicht so genau wissen und einfach nur zwei Räder wollen, um von A nach B zu kommen, hat der Pressedienst Fahrrad eine brauchbare Entscheidungshilfe zusammengestellt. Er schlägt folgende Markierungspunkte für die Entscheidung vor:

Stadträder (ab 499 Euro)

 

Citybike mit tiefen Einstieg Pressedienst Fahrrad

Citybike mit tiefen Einstieg Pressedienst Fahrrad

 

 

 

 

 

 

Die Einstiegsdroge. Taugt für die Fahrt zum Bäcker und Schuster, in die Schule und ins Büro, wenn der Weg nicht zu lang ist.

Trekkingräder (ab 999 Euro)

Trekkingbike mit Starrgabel Pressedienst Fahrrad

Trekkingbike mit Starrgabel Pressedienst Fahrrad

 

 

 

 

 

 

Es taugt für längere Ausfahrten auch mit Gepäck, ist robust, hat eine bergtaugliche Gangschaltung, und der Gepäckträger verkraftet auch eine Kiste Bier für das abendliche Lagerfeuer. Wenn es etwas edler sein soll, hat das Trekkingbike eine gefederte Gabel. Eine starre Front tut es aber auch.

Mountainbike und Rennrad (ab 999 Euro)

Rennrad pd-f.de/Focus

Rennrad                                   pd-f.de/Focus

 

 

 

 

 

 

Hier wird es schon fast professionell. Vor allem bei den Rennrädern gibt es Modelle, die teureren Rennern kaum nachstehen. Das Material ist Aluminium, die Schaltgruppen sind Shimanos 105, es gibt Carbongabeln und ordentliche Laufräder. Bei den Mountainbikes sind Luftfedergabeln und Scheibenbremsen Standard.

Elektrobikes (ab 1999 Euro)

Ein Elektrobike – der Akku sitzt auf dem Gepäcktzräger /p-df/Staiger

Ein Elektrobike – der Akku sitzt auf dem Gepäckträger                   p-df/Staiger

 

 

 

 

 

Die 2000-Mark-Grenze scheint sich in der Industrie als Preismarke für ordentlich verarbeitete Elektro-Räder zu etablieren.  Die Motoren sind hier robust, Rahmen und Zubehör ebenfalls, das Design sehr unterschiedlich. Und nach oben sind die Grenzen preislich auch offen.

Den kompletten Artikel findet man unter: http://www.pd-f.de/2014/03/13/7844_schwellenraeder-fahrraeder-zum-eckpreis

FollowMe – Perfekte Verbindung mit dem Kinderrad

FollowMe an einem Kinderrad auf einer Fahrt nach Usedom    Link

FollowMe an einem Kinderrad auf einer Fahrt nach Usedom Link

Wenn die Tage wieder schöner werden, steht auch Familientouren auf dem Rad nichts im Wege. Die Frage ist allerdings manchmal: Wohin mit den Kleinen? Für den Kindersitz sind sie zu groß, und auf ihren kleinen Kinderräder oft eher ein Fortbewegungshindernis als eine -hilfe. Von der notwendigen Beaufsichtigung will erst gar nicht sprechen. Um Kinder auf eine kleine oder größere Tour mitzunehmen, gibt es verschiedene Anhänger-Verbindungen.  Das Schweizer Modell FollowMe ist mein heißer Tipp.

FollowMe ist praktisch, sicher und haltbar

Die stabile Rohrverbindung wird mit einer mitgelieferten Steckachse am größeren Fahrrad befestigt, eine zweite Verbindung wird am Unterrohr des Kinderrades befestigt. Die ist zugegebenermaßen etwas fummelig anzubringen, es gelingt aber auch minderbegabten Schraubern. Das Kinderrad wird dann in einen Bügel gehängt, der an der Befestigung des Unterrohres einrastet. Fertig. Die Konstruktion passt für Radgrößen von 12 bis 20 Zoll und bleibt dauerhaft am Zugrad. Mann kann sie einklappen, wenn sie nicht gebraucht wird, und mit einem Gummizug am Sitzrohr oder dem Gepäckträger befestigen. Der Wermutstrofen ist das Gewicht: das FollowMe wiegt vier Kilogramm.

Vorteil: Wackelfrei und abnehmbar

Der Vorteil der Konstruktion ist, dass sie fast völlig wackelfrei ist. Seitwärtsbewegungen vom Zugrad werden nicht wie bei Stangenkonstruktionen, die am Sitzrohr befestigt sind, an das Kinderrad weitergegeben. Es fährt sich sehr angenehm mit dem FollowMe. Zudem kann es abgenommen werden, wenn das Kind zum Beispiel auf freier Strecke alleine fahren will, ohne dass man dann eine störende Stange hinter sich herziehen muss: Man klappt das Follow am Zugrad einfach ein. Auch Gepäck auf dem Zugrad kann mitgeführt werden, keine Stange ist im Weg. Mittreten und bremsen können Kinder auf dem FollowMe auch. Ich habe allerdings auf einer Tour geachtet, dass das Kinderrad keine Rücktrittbremse, sondern Felgenbremsen hatte, die von Hand bedient wurden. Damit haben die Beine mehr Bewegungsfreiheit. Und dass die Kleine hinter mir ständig mit dem Fuß auf der Rücktrittbremse stehen würde, um die Fitness von Papa zu testen – das wollte ich dann doch nicht.

http://FollowMe

Berliner Fahrradschau: Lauter Schönheiten im alten Bahnhof

 

Die Fahrradschau im Dresdner Bahnhof war gut besucht Link

Die Fahrradschau im Dresdner Bahnhof war gut besucht                                Link

Das Fahrrad ist ein Trend-Vehikel, sein bestes Verkaufsargument ist das schicke Design, und ein urbanes Publikum goutiert das. So könnte das Fazit der zweitägigen Fahrradschau im ehemaligen Dresdner Bahnhof an den Luckenwalder Straße lauten. Denn die Berliner Fahrradschau war ein Auftritt ungezählter Schönheiten. Sie ist ein Beweis dafür, dass das Fahrrad längst zu einem Lifestyle-Objekt geworden ist, einem Fortbewegungsmittel, das den Geschmacks- und Design-Trends einer jungen Bevölkerung in den Großstädten folgt. Auf der Fahrradschau stellte sich die Szene mit ihren Rädern zu Schau. Vieles davon ist handgefertigt.

Design geht über alles

Gebrauchsfahrräder zur schnöden Erledigung alltäglicher Besorgungen fand man auf der Fahrradschau nicht. Stattdessen: Rennräder und Fixies, Street Bikes, Randonneuere, Trekking Bikes und Stadträder in allen Formen und Materialien. Auffallend war die Wiederkehr des Materials Stahl. Man könnte fast von einem Retro-Trend sprechen. Die finnische Firma Pelago mag beispielhaft dafür stehen. Die Produktpalette, angefangen beim Rennrad Sibbo mit Scheibenbremsen über den Randonneur Stavanger, das leichte Stadtrad Capril bis hin zum Hanko, einem All-Wetter-Bike mit Schutzblechen, besteht komplett aus Stahl. Und sie hat einen leichten „antiken Touch“, der an puristische Fahrrad-Designs der 50er-Jahre erinnert. Die Firma „Veloheld“ aus Dresden schwört genauso auf Stahl, die italienische Desgn-Schmiede UCY aus Rom hatte einen leichten und schicken Renner aus Stahl am Stand.

Hang zum Purismus

Vielen Modellen ist ein Hang zum Purismus eigen. Kaum Schutzbleche, Kettschützer oder sonstiger Zierrat, es dominiert die nackte Form. Und dabei werden alle Werkstoffe benutzt, die es derzeit gibt: Stahl, Aluminium, Carbon, Titan. Ja, es gab auch Holzmodelle und Bambusfahrräder zu bestaunen. Zumindest die Rahmen waren daraus gefertigt. Wie etwa die der Berliner Firma „Ozon“, deren Räder aus Bambusrrohren sind. 

Lastenräder

Dem Trend zum schicken Auftritt gehorchten auch die Lastenräder. Vielen davon sah man geradezu die Verbreitung guter Laune ansah. „Ich strahle Spaß aus, bei mir muss treten nicht wehtun“, schienen die Modelle zu verkünden. Die französische Firma „Douze“ hatte zum Beispiel ihr Modell „Messenger“ dabei, das man in zwei Teile zerlegen kann – der vordere Teil ist austauschbar. Ein Mitarbeiter erklärte, dass man darüber nachdenke, das Modell für Rollstühle kompatibel zu machen – die Nachfrage dafür sei da. Auch die Firma „Elan“ präsentierte ihre Lastenräder, die seit dem Erscheinen 2011 für ihre ruhige Straßenlage gelobt werden.

Elektroräder

Auch Elektroräder sah man, allerdings galt auch hier: Schicksein geht über alles. Der Motor ist in den Rahmen integriert, er sitzt in der Nabe oder im Sitzrohr. Die Schweizer Firma Stromer mag hier beispielhaft sein.

Man zeigt, wer man ist

Eins soll das Fahrrad in der urbanen Welt nicht sein: ein hausbackenes Fortbewegungsmittel für arme Leute wie zu Großvaters Zeiten. Man zeigt heute, wer man ist und was man hat – mit dem Fahrrad. Dazu gehören auch die passenden Accessoires wie Taschen, Business-Radkleidung, Mützen – oder die Mützen der Schweizer Firma Ribcap, ein Zwitter aus Wollmütze und Kopfschutz.

SRAM ruft hydraulische Scheiben- und Felgenbremsen zurück

Scheibenbremsen sind im vergangenen Jahr immer beliebter geworden – sei es am Cross-Rad, sei es am Rennrad. Und natürlich auch im Alltagsbereich. Ohne Probleme sind sie aber nicht: Wie Tests der Zeitschrift „Tour“ ergaben, muss man Scheibenbremsen aus organischen Verbundstoffen am Rennrad einbremsen, damit sie nicht durch „Fading“ ihre Bremskraft verlieren – das heißt heißt warm werden und dann nicht mehr funktionieren (Tour 11/2013). Im normalen Alltagsgebrauch scheint das Problem nicht aufzutreten. Die Hersteller testen die unterschiedlichsten Materialien aus, um die Bremswärme abzuleiten.

Jetzt ruft der amerikanische Hersteller SRAM seine gesamte Kollektion hydraulischer Scheibenremsen und hydraulischer Felgenbremsen zurück. Das berichtet die US-Zeitschrift „Bycicle Times“ in ihrer jüngsten Online-Ausgabe. In einigen Fällen hielt offenbar der Verschluss des Bremsflüssigkeitsbehälters bei Temperaturen unter Null Grad nicht dicht, der Bremsdruck kam nicht an der Scheibe an, die Bremse fiel aus. Entdeckt wurde laut SRAM wenige solcher Ausfälle bei Crossrennen in den USA.  Zu Schaden kam niemand. Vorsichtshalber, so SRAM, habe man nun die komplette Auslieferung von hydraulischen Scheiben- und Felgenbremsen zurückgerufen.

Bereits am 4. November hatte SRAM eine beschränkte Produktionscharge von hydraulischen Road Disc-Brakes der Serien SRAM Red 22 und S-700 zurückgerufen. Ausfälle waren damals nicht bekannt geworden. SRAM hat bislang rund 19.000 hydraulische Scheiben- und Felgenbremsen ausgeliefert.

Spikes, die 2.

Winterreifen mit Spikes  – lohnt sich die Anschaffung?   dpa

Winterreifen mit Spikes – lohnt sich die Anschaffung? dpa

Also, ich habe mich erkundigt wegen der Spikes-Reifen. Wie Kollege Christoph Herrmann schon vermutete (Danke sehr!), gibt es Spikes-Reifen in 28 Millimeter Breite nicht. Die Pickel aus Wolfram sind dann doch wohl eher für Trekking-Reifen und -Räder als für Speed- oder Fitness-Bikes gedacht. Das macht vom Konzept auch Sinn: Sportliche Reifen und Winterprofil schließen sich ja eigentlich per definitionem gegenseitig aus.

Die kleinste Reifenbreite mit Spikes ist nach meinen Erkundungen 30 Millimeter breit. Schwalbe hat so ein Modell im Programm, „Winter“ heißt es sinnigerweise. Um die 35 Euro kostet ein Reifen. Es hat mich ja schon in den Fingern gejuckt, eine Bestellung abzugeben – aber dann wurde es wieder wärmer. Und: Mit meinen Schutzblechen würde ich Probleme bekommen. Die dünnen Dinger hängen so knapp überm Reifen, da haben Spikes keinen Platz mehr.

„Kauf die andere Schutzbleche“, könnte man ja einwenden. Auch das noch, nur wegen ein paar Eistagen? Ich weiß nicht. Wohin führt das noch alles? Hinzu kommt: Wenn es in Berlin Eis hat, versaut einem die BSR mit ihrem Salz doch jeden Weg, und auf Salz fahre ich nicht. Spikes hin oder her. Das Problem ist also noch nicht gelöst. Meine Sturz-Hüfte tut auch nicht mehr so richtig weh. Ich denke noch nach.

Reflektoren helfen gegen einfache Ausreden

Die Dame denken wir uns mal weg – die Reflektoren nicht Foto: dpa

Die Dame denken wir uns mal weg – die Reflektoren nicht                Foto: dpa

Dem Motto „Wer mit Licht fährt, ist feige“ habe ich schon seit einigen Jahren abgeschworen. Das lag am Motorrad. Über 40 Jahre lang bin ich auch Motorrad gefahren, und ich glaube, ich habe nur überlebt, weil ich immer mit Licht fuhr und mit der Ignoranz der anderen Verkehrsteilnehmer rechnete. Dabei meine ich nicht nur jene Bauern, die mit dem Trecker stundenlang übers Feld pflügen, aber just in dem Moment mal eben kurz über die Landstraße schwenken, in dem sich ein Motorrad nähert. Ich meine auch die Autofahrer in den Städten. Ohne Licht auch am Tage wäre ich mehr als einmal in Berlin zu Boden gegangen.

Womit wir beim Fahrrad wären. Ich habe mir jetzt Reflektoren in die Speichen gesteckt. Zweimal kamen mir Anfang der Woche Autos aus Seitenstraßen bedrohlich nahe, und ich glaube nicht, dass sie mir mutwillig die Vorfahrt nehmen wollten. Ich glaube, die haben mich einfach nicht gesehen. Ich vermute, ich gab das gleiche Bild ab wie der Kollege in dunkler Kleidung oben auf dem Foto. Ob die Reflektoren etwas nützen? Gegen Ignoranz helfen sie wahrscheinlich nicht. Aber die Ausreden der Autofahrer dürften komplizierter werden.