Fahrradtour zur Meierei in Potsdam

Neue Meierei Potsdam

Blick auf die Neue Meierei in Potsdam von der Ostseite des Neuen Sees

Einen hübscheren Ort als Ziel einer kleineren Fahrradtour gibt es kaum: Die Meierei in Potsdam am Neuen See ist nicht nur wunderschön gelegen, sie bietet auch gastronomisch einiges, und das Panorama sucht seinesgleichen. An diesem Wochenende kommt hinzu: Die Meierei beteiligt sicher an der Berlin Beer Week vom 13. bis 20. Juni 2015. Am Sonntag (14. Juni) gibt es eine Wassertaxifahrt von der Braumanufaktur zur Meierei, um 16 Uhr findet ein moderierter Brauerstammtisch in der Meierei statt. Grund genug für einen kleinen Ausflug nach Potsdam.

Von Zehlendorf in die Meierei

Wir starten in Zehlendorf-Mitte und fahren über die Schützallee und die  Sven-Hedin-Straße zum Mexikoplatz. Dort biegen wir in die Matterhornstraße ein, gelangen auf die Spanische Allee und biegen auf der „Spinnerbrücke“, dem Zentraltreff aller Motorradverrückten östlich der Elbe, nach links Richtung Wannsee ab. Wer die kürzere Strecke nehmen will, radelt nun auf dem Radweg durch Wannsee hindurch Richtung Glienicker Brücke. Wer die schönere, aber etwas längere Strecke nehmen will, biegt in Wannsee-Mitte rechts in die Pfaueninselschaussee ein. Sie führt zunächst circa einen Kilometer bergan, dann kann man aber eine schöne Abfahrt genießen, die hinunter an die Havel führt. Vorbei am Gasthaus „Zur Pfaueninsel“ fahren wir am Wasser entlang, man muss sich den gut asphaltierten Weg aber mit zahlreichen Spaziergängern teilen – also: vorsichtig fahren.

Glienicker Brücke, Neuer Garten

Gleich hinter der Glienicker Brücke biegt man rechts ab und folgt dem Fahrradweg-Zeichen zum Neuen Garten. Nun ist die Wegoberfläche feiner Schotter. Man bleibt auf dem Weg, der parallel zum Ufer am Neuen See entlangführt und schließlich bei der  Meierei endet.

Von Zehlendorf zur Meierei am Neuen See in Potsdam   Google Maps

Von Zehlendorf zur Meierei am Neuen See in Potsdam Google Maps

Kurze Strecke: ca. 15 km

Längere Strecke 17,5 km

Dinos gucken in der Biosphäre Potsdam

Staunende Kinder in der Dinosaurier-Ausstellung Foto: Kraftstoff

Staunende Kinder in der Dinosaurier-Ausstellung Foto: Kraftstoff

Ob dieser Sommer wirklich noch ein Sommer wird, ist ja nicht so gewiss. Wenn man aber dennoch sommerliche Temperaturen erleben möchte, dann ist ein Besuch des Tropenhauses in der Biosphäre Potsdam gerade richtig. 28 Grad Celsius werden immerhin geboten – das muss die Natur erst einmal übertreffen. Wir starten unsere Familientour am S-Bahnhof Wannsee. Mit etwas Vorbereitung kann man sie zu einem Tagesausflug ausbauen. Die kürzere Variante (16 km) endet am Hauptbahnhof in Potsdam, die längere führt über Babelsberg und Klein Glienicke zurück an den Ausgangspunkt (28 km). Man kann Bälle oder ein Federballspiel mitnehmen und sich im Neuen Garten in Potsdam sportlich betätigen oder auch picknicken. Auf dem Rückweg kann man das Holländische Viertel besuchen und in dem schönen Biergarten des „Bürgershofs“ in Klein-Glienicke Rast machen.

Pfaueninsel und Wirtshaus Moorlake

Am S-Bahnhof Wannsee nehmen wir den Radweg an der Königstraße, fahren an der Schiffsanlegestelle am Wannsee vorbei und biegen nach circa einem Kilometer rechts in die Pfaueninselschaussee ein. Der asphaltierte Weg durch den Wald führt zunächst leicht bergauf. Zur Belohnung geht es wieder bergab, zum „Wirtshaus zur Pfaueninsel“ (Tel. 030 / 805 22 25, Mi–Mo 10–18 Uhr). Wer möchte, kann hier schon eine kleine Pause machen oder dem Fährbetrieb auf die Pfaueninsel zusehen.

Die Sacrower Heilandskirche

Die Sacrower Heilandskirche    Foto: Link

Der Radweg führt weiter am Wasser entlang, bald taucht die 1844 erbaute Sacrower Heilandskirche auf. Sie wurde in 90er-Jahren renoviert. Wie der Bug eines Schiffes ragt sie in Havel hinein – mitten durch sie hindurch verlief hier einst die Mauer. Seit 1990 gehört sie mit der Potsdamer Havellandschaft zum Weltkulturerbe der UNESCO. Vorbei am „Wirtshaus Moorlake“ mit seinem schönen Biergarten, das Preußens König Friedrich Wilhelm IV. 1840 in bayerischem Stil zu Ehren seiner Wittelsbacher Gemahlin Elisabeth errichten ließ, kommen wir zur „Agentenbrücke“, der Glienicker Brücke. Berühmt wurde sie durch Austauschaktionen im Kalten Krieg – etwa als am 12. Februar 1962 der über der UdSSR abgeschossene US-Pilot Francis G. Powers gegen den sowjetischen Top-Spion Rudolf Abel ausgetauscht wurde.

Neuer Garten und Schloss Cecilienhof

Kurz hinter der Brücke biegen wir rechts ab zum „Bugapark“. Am Jungfernsee entlang fahren wir durch den Neuen Garten. Hier können wir die mitgebrachten Spiele auspacken. Man sollte sich im Park an ausgeschilderten Weg halten, sonst drohen Verwarnungen mit Bußgeld. Bald kommen wir an der Rückseite des Cecililenhofes vorbei, dem letzten Schlossbau der Hohenzollern in Preußen und Ort der „Potsdamer Konferenz“ 1945. Am nördlichen Ausgang des Gartens befindet sich die 1791 von Carl Gotthard  Langhans erbaute Meierei.

Wir fahren über die Große Weinmeisterstraße zur Straße Am Pfingstberg und folgen weiter dem kleinen Wegweiser „Bugapark“. Auf der kurzen Kopftseinpflaster-Strecke bergauf steigen wir ab und schieben die Räder. Oben fahren wir geradeaus weiter (nicht nach links), zunächst etwas bergab und dann durch Kleingärten. Wir überqueren die Nedtlitzer Straße und haben die Esplanade vor uns, die uns zur Biosphäre führt.

Überlebensgroße Modelle von Dinosauriern sind in der Ausstellung zu sehen Foto: Kraftstoff

Überlebensgroße Modelle von Dinos Foto: Kraftstoff

Momentan ist die Show „Dinofieber! Als Saurierforscher auf Expedition“ der große Renner. Lebensgroße Modelle von Dinosauriern schauen in der Tropenwelt des Hauses hinter Gräsern hervor, furchterregend brüllen sie durch sie Dschungel und bewegen sich etwas. Das ist nichts für schwache Nerven! Zur Ausstellung gibt es auch aktuelle Mitmach-Angebote (Mo–Fr 9–18, Sa, So Feiertage 9–19 Uhr, Erw. 11,50 Euro, Kinder 4,50/7,80 Euro, http://www.biosphaere-potsdam.de). Der Rundgang mit vielen Stationen, an denen man selbst Beobachtungen anstellen kann, ist gerade für Kinder ein Erlebnis. Gut eine Stunde sollte man dafür einplanen.

Der Rückweg führt uns über die Georg-Hermann-Allee und die Straße An der russischen Kolonie ins Potsdamer Zentrum. Hier können wir uns Cafés oder Restaurants aussuchen, einen Abstecher durchs Holländerviertel machen oder einfach zum Hauptbahnhof weiterfahren und die S-Bahn zurück nach Wannsee nehmen. Wer noch 12 Kilometer dranhägen möchte, fährt links vor dem Bahnhof auf der Friedrich-List-Straße und Alt Nowawes nach Babelsberg. Die Allee nach Glienicke führt auf der Rückseite des Parks von Babelsberg vorbei. Man folgt ihr immer weiter, bis sie sich in einem S-Bogen zum Teltowkanal hin windet. Hinter der Brücke biegen wir nach links ab und fahren zum „Bürgershof“. Der Biergarten lädt zu einer Rast ein, für kleine Kinder gibt es eine große Spielfläche (Mo–Fr ab 12 Uhr, Sa, So, feiertags ab 11 Uhr, http://www.buergershof.de/bier.html).

Der Rückweg wird anfangs etwas unbequem, denn man muss über Kopfsteinpflaster fahren, und das auch noch bergauf. Über die Waldmüllerstraße, die Wannseestraße und Am Böttcherberg nähern wir uns dem Wald. Wer nach Wannsee hineinrollen will, fährt vor bis auf die Königstraße, muss aber meist viel Verkehr in Kauf nehmen. Ruhiger geht es zu, wenn wir über den Roedenbecksteig fahren. Wir fahren am Golf- und Landclub vorbei und gelangen über die Schäferstraße und die Chausseestraße zur Königstraße. Nun ist es nicht mehr weit bis zum S-Bahnhof Wannsee.

Länge: bis Hbf. Potsdam 16 km

Ganze Strecke 28 km

Tour zur Biosphäre nach Potsdam

Tour zur Biosphäre nach Potsdam

Von Potsdam nach Werder

Das Baumblütenfest in Werder ist nicht jedermanns Sache. Doch die Tour von Potsdam nach Werder ist ein schöner Ausflug mit dem Rad. Man kann ihn auch dann unternehmen, wenn sich die Alkoholfahnen in Werder wieder verzogen haben. Es ist eine Familientour, die auch Kindern  Spaß macht.

Schlosspark Sanssouci

Wir fahren mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof in Potsdam und wenden uns dort Richtung Filmmuseum und Breite Straße. Sie fahren wir lang bis zur Zeppelinstraße, dann geht es in die Feuerbachstraße und in den Park Sanssouci. Im Park ist das Radfahren auf den meisten Wegen untersagt. Wir gehen in Richtung des Neuen Palais.

Friedrich der Große ließ das Palais nach Ende des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) bauen. Der König wollte damit die gerade errungene Vormacht Preußens in Europa zum Ausdruck bringen. Bekannt wurde es für sein Rokoko-Theater, als Wohnort war das Palais aber eher unbeliebt. Lange stand es leer, erst Wilhelm II. nutzte es wieder. Das Haus mit drei Flügeln wird von 400 Sandsteinskulpturen gesäumt.

Direkt hinter dem Neuen Palais geht der Weg weiter, er führt dort über die Lindenallee auf einer Wiese und unter Bäumen entlang bis zum Kuhforter Damm. Wer eine Pause machen will: Die Gaststätte Lindenhof in Golm (Kaiser-Friedrich-Straße 104) hat einen schönen Biergarten. Dazu muss man auf dem Werderschen Damm nach rechts abbiegen. Wir fahren aber nach links weiter und kommen bald an der Henning-von-Tresckow-Kaserne vorbei, dem Führungskommando der Bundeswehr für Auslandseinsätze. Hier geht es rechts in den Fuchsweg. Vorbei an Villen und unter Kiefern gelangen wir zur Havelpromenade, die durch Wildpark West führt.

Über die Eisenbahnbrücke

Nun wird es etwas abenteuerlich. Denn der Weg führt Richtung „Werft“ und kurze Zeit später wird er an einem Holzzaun zu einem Pfad, der an der Bahntrasse entlang läuft. Hier muss man vielleicht sogar schieben. Nach einigen hundert Metern stoßen wir auf die Treppe zur Eisenbahnbrücke über die Havel. Man muss zuerst die Räder auf die Brücke hochschieben und geht dann neben den Gleisen über die Brücke. Das ist wenig radfahrerfreundlich. Jüngst wurde wieder ein Vorstoß gemacht, hier eine bessere Anbindung für Radfahrer zu schaffen. Potsdams Stadtpolitik soll ihm gewogen sein. Ob es Geld dafür gibt, ist eine ganz andere Frage.

Durch ein Gewerbegebiet gelangen wir nun ins Zentrum von Werder. Der Dorfkern ist hübsch saniert, es gibt eine Eisdiele, Gaststätten und Cafés am Marktplatz, auf der Havel-Wiese kann man ein Picknick machen oder spielen. Für den Rückweg nach Berlin nehmen wir die Regionalbahn. Sie braucht etwa 35 Minuten.

Länge: ca. 15 km

Karte-Werder