Scheibenbremsen am Rennrad sind gefährlich

Scheibenremse

Scheibenbremse an einem Rennrad

Scheibenbremsen sieht man immer häufiger an Stadträdern. Was vor zwei Jahren als Experiment begann, ist mittlerweile fast state of the art. Scheibenbremsen sind bei Regen Felgenbremsen deutlich überlegen, der Bremsweg ist erheblich kürzer. Die Systeme unterscheiden sich nicht viel, manche werden hydraulisch angesteuert, andere mechanisch per Seilzug. Was auf flachem Terrain bei mäßiger Beanspruchung, wie sie im Stadtverkehr vorkommt, ausreicht, kann aber zur Pleite werden, wenn der Brems-Stress groß ist: Die Zeitschrift TOUR hat in ihrer Ausgabe 6/2014 Icetech-Scheibenbremsen von Shimano an Rennrädern getestet und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis.

Scheibenbremsen lösen sich bei Bergabfahrten auf

Die Icetech-Scheiben von Shimano gibt es wie die meisten Scheibenbremsen mit 140 und 160 mm Durchmesser. Icetech hat zwischen zwei äußeren Scheiben einen Aluminiumkern. Er soll die Reibungswärme besser ableiten, die Scheibe ist insgesamt relativ leicht. Das Testrad hatte ein Gesamtgewicht von 104 Kilogramm, die Scheiben einen Durchmesser von 160 mm. Die Teststrecke war in den Bergen, auf einer Länge von zwei Kilometern ging es 250 Höhenmeter tief hinab. Auf der ersten Testfahrt wurde das Tempo mit Schleifbremsung auf unter 30 km/h gedrückt bis zum Ende der Teststrecke. Es trat leichtes Fading auf, aber die Bremse bremste noch. Auf der zweiten Testfahrt wurden die Kurven scharf angefahren, dann wurde abgebremst. Am Ende wurde auf einem gerade verlaufenden Stück mit 20% Gefälle auf 60 km/h beschleunigt und gebremst – der Aluminiumkern schmolz wie Sonne im Frühjahrsschnee. Flüssiges Metall wurde aus der Bremsscheibe gedrückt, das Rad war unfahrbar.

Die Felgenbremse hält

Unter den gleichen Bedingungen hielt eine traditionelle Felgenbremse problemlos.

Fazit

Die Icetech-Scheiben mögen in flachem Terrain für Stadtradler oder auch Rennradler eine Lösung sein, sobald man ins Gebirge fährt und hartes Abbremsen nötig wird, sollte man lieber auf konventionelle Lösungen vertrauen, empfiehlt TOUR. Dass Bremsen beim Einsatz hinwegschmelzen, finden nicht nur die Tester unmöglich. Jeder Laie wird es genauso sehen. Alleine 160 mm-Stahlscheiben scheinen den Testern eine angemessene Lösung – die sind aber für Rennräder nicht vorgesehen. Für Fahrten in der Stadt oder auf nur leicht welligem Gelände reichen geprüften Bremsen zwar aus – aber will schon seine Bremsen wechseln, wenn er in die Berge fährt?

Hier ist der Link zu dem Testvideo von TOUR: http://bit.ly/1qffavL

Rennrad-Regenjacke von Mavic

Regenjacke "Espoir", Modell 2012

Regenjacke „Espoir“, Modell 2012

Passend zum nassen Tag ein Tipp zum Tage: die Regenjacke Sprint von Mavic. Sie ist fürs Rennrad zugeschnitten. Daher rührt vielleicht auch der Name Sprint. Das Material besteht außen zu 100% aus Nylon, innen aus Polyester (93%) und Elasten (7%) und ist atmungsaktiv. Die Arme sind recht lang, was der Haltung auf dem Rennrad entgegenkommt, die Bundweite ist mit Kreppverschlüssen einstellbar, sie hat vorne links eine kleine Handytasche – was ich sehr komfortabel finde – und auf der Rückseite eine breite Tasche, die fast über den ganzen Rücken verläuft. Die Reißverschlüsse sind alle mit Material hinterlegt, und kleine reflektierende Einsätze sorgen für etwas Auffälligkeit in der Dunkelheit.

Leicht und wasserdicht

Die Jacke ist leicht, sie wiegt 340 Gramm, und sie kann gut zusammengefaltet werden. Sie  hat mir bislang für Regenfahrten immer gereicht. Auch längerer, leichter Dauerregen konnten ihr nichts anhaben, allerdings habe ich sie noch nicht bei mächtigen Landregen getragen. Auch die Atmungsaktivität reicht aus, obwohl es in dieser Disziplin sicher bessere Jacken gibt. Wer eine leichte, dichte Regenjacke sucht, dürfte mit dem Mavic-Modell gut fahren. Und zumindest am Oberkörper trocken bleiben.

Herbst-Check des ADFC

Im Herbst und Winter wird ein funktionierendes Licht am Fahrrad wieder wichtiger. Die Bremsen sollte ja eh das ganze Jahr über funktionieren. Beides kann man beim ADFC-Check nun wieder überprüfen lasen. Mitarbeiter des Clubs geben zudem Tipps fürs richtige Verhalten im Verkehr während der dunklen Jahreszeit und auf regennassen oder von Laub übersäten Straßen. Zudem will die Polizei wieder kostenlos Fahrräder kodieren. Dafür muss man den Personalausweis und einen Kaufbeleg dabei haben.

Die Termine sind jeweils von 10 bis 17 Uhr an folgenden Orten:

  • 27. Sept., Rathaus Tiergarten, Mathilde-Jacob-Platz
  • 11. Okt., Gropiuspassagen, Neukölln
  • 25. Oktober, Veteranenstraße/Brunnenstr., Mitte

Eurobike Award 2014 für das GT Grade

Gravelbike GT Grade

Allrounder mit Cross-Genen: Das GT Grade Foto: Cannondale

Vor kurzem habe ich hier den Trend zu den „Gravel-Racern“ angesprochen, der amerikanischen Version unserer europäischen Cross-Bikes, also Rennrädern, die fürs Gelände tauglich sind: breitere Reifen, bequemere Sitzhaltung zeichnen sie aus. Jetzt hat eines dieser Modelle bei der Eurobike einen Award gewonnen: das Grade der amerikanischen Firma GT.

Eurobike für das Grade GT

Zur Begründung sagte die Jury: „Das GT zielt stark auf Komfort und trifft damit den neuen Zeitgeist im Rennradsegment. Die Optik spielt gekonnt mit dem Kontrast aus Volumen und filigranen Elementen“. Die Zeitschrift Roadbike hat das Grade in der Ausgabe 9/2014 kurz getestet und ist voll des Lobes. Das Grade verleugne nie seinen Charakter als Rennrad, bietet aber mit einem 205 Millimeter langen Steuerrohr und einem langen Radstand von 1037 Millimetern eine entspannte Sitzposition und einen  satten Geradeauslauf. „Bei der Sitzposition fühlen sich alle Rennradler sofort heimisch, die schon bisher gern auf etwas komfortableren Dauerläufern saßen“, heißt es da. Das GT federt gut, auch an der Gabel, es bremst mit 160-mm-Scheiben. Das Modell gibt es als Carbonrahmen mit Ultegra-Ausstattung (ca. 3199 Euro), aber auch als Alumodell mit Shimano-105er-Ausstattung (2199 Euro). Ein Haken fanden des Tester: Die Maschine wiegt 9 Kilogramm. Das Rad scheint aber echter Allrounder für Commuter und Langstrecken-Rennradler zugleich zu sein.

 

Eurobike 2014: die Trends

Das kleinste Bügelschloss von Abus passt an die Jeans pd-f / Mathias Kutt

Das kleinste Bügelschloss von Abus passt an die Jeans pd-f / Mathias Kutt

Vom 27. bis 30. August werden auf der Eurobike in Friedrichshafen wieder die Fahrrad-Highlights der kommenden Saison, Neuerungen und Trends präsentiert (Publikumstag ist der 30. August von 9–18 Uhr). Eine Auswahl präsentierte jetzt der“ Pressedienst Fahrrad“, aber auch Magazine wie „Roadbike“ und „Bike-Magazin“ und andere blicken voraus. Zwei Trends zeichnen sich ab: Zum einen steht das urbane Radfahren mit schicken Rädern und Accesoires im Mittelpunkt, zum anderen wächst der Anteil der E-Bikes in Zukunft. Mittlerweile gibt es gar Mountainbikes mit dem elektrischen Hilfsantrieb.

Rennräder: Komfort, Leichtgewicht und Scheibenbremsem

Bei den Rennrädern dominieren Komfort, geringes Gewicht und Scheibenbremsem. So hat „Trek“ schon vor der Eurobike seine Modellreihe „Émonda“ mit 19 Varianten vorgestellt. Die leichteste Version soll gerade einmal 4,65 Kilogramm auf die Waage bringen – sie kostet allerdings auch 12 999 Euro. Die einfachste Version mit einer Tiagra-Ausstattung und Alurahmen ist immerhin schon für 1499 Euro zu haben. Den Trend zu Komfortrahmen mit längerem Steuerrohr für eine aufrechtere Sitzhaltung, breiteren Reifen (meist 25 mm) und federnden Carbonrahmen machen nahezu alle Hersteller mit, „Canyon“ ist zum Beispiel mit dem „Endurance CF“ dabei. Mindestens ein Modell dieser Art haben alle großen Hersteller im Programm. Dazu bietet unter anderem DT Swiss breitere Felgen an. Die Scheibenbremsen werden meist hyraulisch betätigt.

Gravel Racer aus den USA

Auch die amerikanische Tradition der „Gravel Racer“ schwappt nach Europa herüber: Rennräder mit Komfortgeometrie, breiten (28 mm) Reifen und längerem Radstand als klassische Renräder. Einsatzzwecke sind On- und Offroad-Touren und die tägliche Fahrt zu Arbeit. Dafür sind meist auch Schutzblechösen am Rahmen. Ein Besipiel ist das „Grade“ der US-Marke „GT“. Die US-Modelle sind Rennrädern vielleicht einen Tick ähnlicher als europäische Cross-Rennräder für ähnliche Einsatzzwecke.

Schicke Helme, kleine Schlösser und E-Bikes

Helme werden schicker und sind besser belüftet   pd-f

Helme werden schicker und sind besser belüftet pd-f

Beim Zubehör spielt der Schick eine zunehmende Rolle. Abus stellt zum Beispiel sein kleines Schloss „Granit Plus 640“ vor. Es misst gerade einmal 150 mal 83 Millimeter, der 12 Millimeter Rundbügel soll Dieben ihr Vorhaben zuverlässig vermiesen (großes Foto oben, 69,95 Euro). Das Schloss kann cool am Gürtel der Jeans befestigt werden. Helme für den Alltagsgebrauch werden modischer und sind besser belüftet, und die E-Bikes machen sich jetzt sogar in einem Sektor breit, der bislang den Ruf hatte, letztes Refugium der Muskelkraft-Vertreter beim Radfahrern zu sein – bei den Mountainbikern. Ob sich das durchsetzt ist fraglich – mir erscheint das genauso absurd wie Elektro-Kraft am Rennrad.

Fatbikes sind im Kommen

Dicker Brummer: ein Fatbike  pd-f

Dicker Brummer: ein Fatbike pd-f

Auf der Berliner Fahrradschau im Frühjahr waren Fatbikes auch schon zu sehen: Modelle mit Reifen, die vier bzw. 4,8 Zoll breit sind und mit maximal einem Atü gefahren werden. Damit sind auch Brandenburger Sandpisten keine echten Hindernisse fürs Fortkommen mit dem Rad mehr. Die Hersteller versprechen, dass die dicken Brummer relativ leicht rollen und einen ziemlich guten Federungskomfort haben.

 

ADFC kritisiert Zustand des Radwege-Netzes

Der ADFC kritisierte indes zum Auftakt der Messe den Zustand vieler Fahrradwege in Deutschland. In Zeiten, in denen die Fahrradnutzung erheblich zugenommen habe, sei der Ausbau der Radwege auf dem Stand der 80er-Jahre stehengeblieben: „Die deutschen Städte sind zu sehr auf den Autoverkehrs ausgerichtet. Die Radinfrastruktur wird dem zunehmenden Radverkehr nicht mehr gerecht“, sagte Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork. Er forderte, der vorhandene Raum müsse neu verteilt werden.

Shimano Ultegra Dauertest

Ultegra-Kompaktkurbel mit 50/34 Zähnen Link

Ultegra-Kompaktkurbel mit 50/34 Zähnen Link

Es wird viel über Schaltsysteme und so genannte „Gruppen“ bei Rennrädern geschrieben. Manche schwören auf die ästhetische Eleganz von Campagnolo, andere auf das knackige Schaltverhalten der SRAM, wieder andere lassen nichts über Shimano kommen. Zu ihnen gehöre mittlerweile auch ich, wobei ich aber einschränkend sagen muss: Aus eigener Erfahrung kenne ich Campagnolo und SRAM nicht. Aber ich habe jetzt rund 10 000 Kilometer mit einer Shimano Ultegra abgespult und bin von der Schaltgenauigkeit tief beeindruckt. Irgendwie erinnert mich das japanische Teil an ein Schweizer Uhrwerk.

Die Ultegra schaltet wie am ersten Tag

Es ist fast so, als gelten die Gesetze der Physik nicht, wonach sich Material, das unter Zug steht, mit der Zeit längt: Die Ultegra schaltet fast so präzise und genau wie am ersten Tag. Ein einziges Mal habe ich den Schaltzug um zwei, drei Umdrehungen an dem Justier-Rädchen nachgestellt, um ein kleines Rattern beim Schalten abzustellen. Das war’s dann aber auch mit Service-Arbeiten an der Schaltung. Das große Kettenblatt sieht aus, als würde es auch die nächsten 10 000 Kilometer klaglos überstehen. Die erste Kette hielt übrigens rund 6000 Kilometer.

Die Schalt-Bremsgriffe sind top

Liegt gut in der Hand: der Brems- und Schaltgriff

Liegt gut in der Hand: der Brems- und Schaltgriff

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was die Schalt-Bremsgriffe anbelangt, muss ich sagen: Ich finde sie top. Sie sind gut zu greifen, die Schaltvorgänge beherrscht man sofort im Schlaf, sie werden präzise umgesetzt. Ein Freund hat eine Campagnolo-Schaltung, mit dem kleinen Daumenhäkchen für Rauf- oder Runterschalten konnte ich mich nicht anfreunden. Es ist mir zu hakelig. Dass man mit der Ultegra durch festen Drücken auch zwei Gänge auf einmal raufschalten kann, habe ich neulich erst kennengelernt. Das ist vielleicht am Berg wichtig, getestet habe ich es aber nie.

Bissige Bremsen

In Zeiten, in denen Scheibenbremsen am Rennrad fast zum Standard werden, sind Felgenbremsen ja schon out. Tests, unter anderem im Tour-Magazine, haben mich aber nicht überzeugt: Dort ist manche Scheibenbremse im Härtetest geschmolzen wie Schnee in der Frühlingssonne. Das habe ich bei den Ultegra-Bremsen noch nicht erlebt. Mein Härtetest war die Abfahrt vom Stilfser Joch vergangenes Jahr. Die alten Gummis brachten den Renner auch mit 65 km/h fast schneller zum Stehen, als mir lieb war. Mehr braucht es eigentlich nicht. Ich bremse übrigens immer noch mit den ersten Gummis.

Der passende Dachträger

Klemmt die Vorderachse fest: der Dachträger von... Link

Klemmt die Vorderachse fest: der Dachträger von Sanremo   Foto: Link

Wer sein Rad mit auf Tour nimmt, steht bald vor der Frage: Wie soll das Rad transportiert werden? An Alternativen stehen klassische Dachträger, Heckträger und Träger auf Anhängerkupplungen zur Wahl.

Tests haben ergeben, dass die Systeme jeweils Vor- und Nachteile haben. So werden die Räder bei Heckträgern geschützter transportiert, bei Auffahrunfällen allerdings sind sie mitten drin im Crash-Geschehen. Das ist bei Dachträgern eher weniger der Fall, dafür kann es aber vorkommen, dass sie bei Auffahrunfällen mitsamt dem Grundträger vom Dach gerissen werden.Die Stiftung Warentest hat beim „Elchtest“ ermittelt ( Heft 6/2011), dass sich bei schnellen Ausweichmanövern das Rad von einem Dachträger sogar löste. Die Tester empfahlen als Kupplungsträger den Euroway G 2 920 von Thule und als Dachträger den Thule Proride 591. Da Unfälle kein empfehlenswertes Verkehrsgeschehen darstellen, egal ob mit oder ohne Fahrrad am Auto, konzentrieren wir uns hier mal auf die praktische Seite.

Dachträger mit Schnellspann-System an der Vorderachse

Und da will ich mal eine Lanze brechen für eine ganz simple Lösung: ein Dachträger, bei dem die Vorderachse mit einer Schnellspannachse befestigt wird. Das Hinterrad steht auf einer Plastikschiene und wird mit einem Riemen angeschnallt. Die Vorderradgabel wird mit dem Schnellspanner ausreichend fest gehalten, die meisten Modelle kann man auch mit einem Schloss sichern. Ich habe dem System von Elite Sanremo zuerst nicht viel zugetraut, muss  nach rund 2800 Kilometern aber sagen: Das System hält. Es ist einfach auf einem Dachträger zu befestigen. Es hat keine Halterungen, die sich um das Unterrohr klammert – was bei empfindlichen Carbon- oder Aluminiumrahmen ein Problem ist -, es wiegt wenig, und das Rad kann schnell befestigt und schnell abgenommen werden. Nun habe ich keine Slalomfahrten unternommen, aber im normalen Verkehrsgeschehen habe ich keine Wackler bemerkt. Man muss allerdings im Innenraum des Fahrzeuges noch Platz für das ausgebaute Vorderrad haben und darf es nicht zuhause vergessen. Sonst macht auch die Vorderachs-Schnellspannlösung keine Freude.

Wie gut schmieren Öko-Öle?

Gibt es auch als Bio-Schmierstoff: Kettenöl von Dynamic

Gibt es auch als Bio-Schmierstoff: Kettenöl von Dynamic

Radfahren ist ja an sich eine umweltverträgliche Fortbewegungsart. Man gibt keine Abgase an die Umwelt ab, Energie, auch die fürs Licht, wird mit Muskelkraft erzeugt, einzig auf der Kette hängen synthetische Schmierstoffe, die vom Regen in den Boden gewaschen können. Die Zeitschrift TOUR klärt in ihrer aktuellen Ausgabe (8/2014) nun die Frage, ob Bio-Öle auch zum Schmieren von Ketten taugen.

Was sind Bio-Öle?

Als Bio-Öle gelten alle Schmierstoffe, die nach einer OECD-Norm den Abbau von mehr als 60 Prozent aller Prüfstoffe innerhalb von 28 Tagen zulassen. Ein zweites Verfahren misst, wieviel Prozent der Stoffe nach 21 Tagen noch vorhanden sind. Wenn eines der beiden Kriterien erfüllt ist, dürfen die Hersteller das Etikett „biologisch abbaubar“ auf die Flasche kleben. Von den insgesamt zehn Testkandidaten erfüllten alle eine der beiden Voraussetzungen. Einzig die „Chain Lube“ von Biotech darf allerdings auch das Umweltsiegel des „Blauen Engels“ tragen.

Drei Empfehlungen

Als gute Bio-Öle ermittelten die Tester von TOUR Schmierstoffe von Rohloff (50 ml für 5,70 Euro)m den Bio-Kettenschmierstoff von Dynamic (100 ml 11,90 Euro) und Wet-Lube von der Firma Muc-Off (50 ml 9,98 Euro). Die drei waren im Kriterium „Schmierfähigkeit“ die besten. Anders sieht es bei der Kriechfähigkeit aus. Auch hier ist Dynamic vorne dabei, gut bewertet wurden aber auch zwei Fabrikate von Pedro’s („Chainj“ und „Go!“).

Wachsprodukte sind schmutzresistent

Produkte auf Wachsbasis wie das Trockenwachs „Squirt“ sind ein Tipp für Mountainbiker – sie weisen den Schmutz von der Kette ganz gut ab. Darin sind die Öle mit großer Schmierfähigkeit nicht so gut. Beim Korrosionsschutz wiederum sind andere Produkte wie Atlantic oder Muc-Off Wet Lube ganz vorne.

Trockenschmierstoffe unerreicht

Das Fazit der Tester lautet: Die Testsieger kommen an den Dynamic-Ketten-Trockenschmierstoff nicht ganz heran, der bei TOUR Testsieger war (12/2009). Wer aber sein Öko-Gewissen noch etwas reiner halten will, ist mit diesen Bio-Schmierstoffen gut bedient.

Ultegra-Schaltung mit 30er Ritzel

Ultegra RD 6700 Schaltwerk und 30er Ritzel    Link

Ultegra RD 6700 Schaltwerk und 30er Ritzel Link

Ein Bekannter hat mich vor kurzem erstaunt gefragt: „Was du hast da hinten 30 Zähne drauf? Geht das mit einer Ultegra überhaupt?“ Auch in den Rennrad-Foren wird viel darüber gesprochen, wie viele Zähne eine normal Ultegra-Schaltung am Rennrad verkraftet. Es geht hier nicht um das Schaltwerk mit dem längeren Käfig, sondern um den kurzen Käfig, um die Ultegra RD 6700.

30 Zähne sind eine echte Bergübersetzung

Üblich ist es ja nicht gerade, dass man in der flachen Umgebung von Berlin am Rennrad hinten ein Ritzel mit 30 Zähnen fährt. Zumal bei einer Kompaktkurbel mit 50/34 Zähnen auf den Kettenblättern vorne. Mit 12-25 oder 12-27 Zähnen ist man da bestens gerüstet. Aber es gibt Berge, die so eine Übersetzung doch sinnvoll machen. Vergangenen Sommer bin ich das Stilfser Joch hochgefahren. Berge zu fahren, ist nur eine Frage der passenden Übersetzung, hatte ich gedachte, und packte hinten eine Kassette mit 12 bis 30 Zähnen drauf. Vorne ist eine Kompaktkurbel montiert.

Das Ultegra-Schaltwerk verkraftet 30 Zähne klaglos

Was soll ich sagen? Das Ultegra Schaltwerk RD 6700 hat die 30 Zähne völlig klaglos verdaut. Kein Rattern oder Knattern oder Rasseln oder was auch immer. Völlig unauffällig versah das Paar seinen Dienst. Und ich war heilfroh über die 30 Zähne. Eine durchschnittliche Steigung von acht Prozent, nicht selten 12 Prozent ließen mich kurz vor dem Gipfel gar von einem 32er Ritzel träumen. Das 30er funktionierte mit der Ultegra RD 6700 jedenfalls bestens. Auch wenn ich es in Berlin nicht brauche, ich habe es immer noch drauf. Denn der nächste Berg kommt bestimmt.

Start-up BikeCityGuide mit Crowdfunding erfolgreich

Die Fahrrad-Navigations-App von BikeCityBike

Die Fahrrad-Navigations-App von BikeCityBike

Das österreichische Start-up-Unternehmen BikeCityGuide – über dessen Smartphone-Halterung wir hier berichteten – ist offenbar mit Crowdfunding erfolgreich. Das anvisierte Investitionsvolumen von 50 000 Euro sei innerhalb weniger Tage eingesammelt worden, sagt Mitbegründer Andreas Stück, übrigens ein Friedrichshainer. Man habe mittlerweile die Marke von 70 000 Euro überschritten und wolle in Großbritannien, Polen und Italien expandieren. Die Aktion läuft auf www.greenrocket.com, einer österreichischen Plattform für Crowdfunding nachhaltiger Produkte.

Jeder dritte Haushalt in Großstädten setzt auf Fahrräder

Eine Sprecherin der BikeCityApp betreuenden Agentur IHM führt den Funding-Erfolg auf die anhaltende Nachfrage nach Fahrrädern zurück. So besitze nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes jeder dritte Haushalt in deutschen Großstädten kein Auto mehr, sondern nur noch Fahrräder. Vor zehn Jahren sei es nur jeder fünfte Haushalt gewesen. Der Stadtradler meint: Da im gleichen Zeitraum das Durchschnitts-Nettoeinkommen der Familien mit zwei Kindern nicht im gleichen Maße sank, kann das offenbar nur ein bewusster Verzicht auf die Auto-Mobilität sein und dürfte kein Zeichen von „Prekarisierung“ der Großstadtbewohner sein.