Aktion Radsicherheit

Der Senat von Berlin gibt sich mit dem hereingebrochenen Herbst fahrradfreundlich. Seit Dienstag läuft die Melde-Aktion „Radsicherheit“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Online kann man Kreuzungs- und Einmündungsbereiche benennen, an denen es häufig zu Konflikten mit Autofahrern oder Lkws kommt. Die Aktion dauert bis zum 10. Dezember, und das Mitmachen ist ganz unbürokratisch einfach gestrickt: Mit zwei Klicks auf den Eintrag „Machen Sie mit“ auf der Startseite der Aktion landet man auf einem Formular mit einer Karte, in das man seine Beschwerde/Anregung/Kritik eintragen kann. Einfacher ist sogar noch ein Klick auf den Reiter „Kreuzungen benennen“ im Kopf der Seite.

Offenbar hat die Verwaltung in ein Wespennest gestochen: Nach dem ersten Tag gab es bereits 618 Vorschläge und über 54.000 Seitenaufrufe. Das ist aber eigentlich auch kein Wunder bei den Bedingungen fürs Fahrradfahren in Berlin. Schön wäre es, wenn die Aktion auch von Autofahrern wahrgenommen würde. Der Link zur Seite:

https://radsicherheit.berlin.de

VELOBerlin Film Award 2014

Logo des VELOBerlin Film Awards 2014  Foto: VELOBerlin

Logo des VELOBerlin Film Awards 2014                                                  Foto: VELOBerlin

Erfolge wiederholt man gerne – und so findet 2014 der zweite „VELOBerlin Film Award“ statt. Unter dem Motto „The Love Cycle“ können ab sofort wieder Kurzfilme eingereicht werden, die die Liebe zum Fahrrad und zur weltweit wachsenden Bewegung des Fahrradfahrens auf witzige, unterhaltsame Weise thematisieren.

Einsendungen bis 17. Januar 2014

Beiträge können bis zum 17. Januar 2014 eingereicht werden. Aus den Einsendungen werden in einem Online-Voting zwischen dem 14. Februar und dem 29. März 2014 die Sieger gewählt. Die Wettbewerbs-Filme werden auf Messen in München und Bremen und am 29. und 30. März 2014 auf der Fahrradmesse VELOBerlin vorgestellt. Am 30. März werden in Berlin die Sieger bekannt gegeben. Unterstützt wird der mit Preisen dotierte Wettbewerb vom Reifenhersteller Schwalbe. Filmpartner ist die Berliner Firma Interfilm. Mehr Informationen unter www.veloberlinfilmaward.com.

An der ersten Ausgabe des VELOBerlin Film Awards im Frühjahr 2013 hatten sich über 300 Einsender aus 60 Ländern beteiligt, aus denen 20 ins Rennen um die Preise geschickt wurden. Sieger wurde der Kanadier Guillaume Blanchet mit seinem Kurzfilm „The Man Who Lived On His Bike“ (http://www.veloberlinfilmaward.com/chronicle).

Das Rad muss passen

Nur ein passendes Fahrrad macht auch Spaß Foto: Pressedienst Fahrrad

Nur ein passendes Fahrrad macht auch Spaß                             Foto: Pressedienst Fahrrad

Nur ein passendes Fahrrad macht richtig Spaß – darauf weist der Pressedienst-Fahrrad in diesen Tagen hin. Nun sind fast alle Radler mit ihren Untersätzen vertraut, manchmal zwickt es aber doch hier und da, vor allem auf längeren Touren. Ich weiß, die stehen im Moment vielleicht nicht so an, der Herbst macht sich ja stark bemerkbar. Und die Dame auf unserem Foto dürfte dafür auch zu dünn bekleidet sein.

Aber: Vielleicht gibt die anbrechende dunkle Jahreszeit nicht nur Anlass, darüber zu klagen, dass die schöne Fahrrad-Saison zu Ende geht, sondern auch dazu, sich und das eigene Fahrrad einmal vermessen zu lassen. Als Vorbereitung auf die neue Saison, sozusagen. Immer mehr Radhändler sind dazu bereit und in der Lage.  Die Specialized-Läden sind zum Beispiel gut darin, auch ein Discounter, den wir schon einmal vorgestellt haben, macht das. Bei manchen muss man den Service bezahlen, andere vermessen den Kunden zumindest beim Kauf eines neuen Fahrrades kostenlos. Rückenschmerzen, Hexenschuss oder Bandscheibenvorfälle müssen beim Fahrradfahren jedenfalls nicht sein. Man kann vorbeugen.

http://bit.ly/18fe1uk

Herbst

Herbstzeit ist Apfelzeit Foto: Amelie

Herbstzeit ist Apfelzeit                                                                                      Foto: Amelie

Heute will ich ein paar Herbstaufnahmen zeigen, die in den vergangenen Tagen entstanden sind. Der Herbst hat auch seine schönen Seiten, auch wenn er uns Radler mit Wind, Regen und früher Dunkelheit ärgern will. Doch es gibt auch trockene, schöne Tage, und Radfahren ist sowieso keine Frage des Wetters, sondern der passenden Kleidung, oder?

Ein Kahn auf dem Hohennauener See Foto: Link

Ein Kahn auf dem Hohennauener See                                                         Foto: Link

Das Killerblech

Mehr Hindernis als Hilfe: eine Blechschwelle am Reichpietschufer   Foto: Link

Mehr Hindernis als Hilfe: eine Blechschwelle am Reichpietschufer Foto: Link

Sie sind wohl als Schutz von elektrischen Leitungen oder dünnen Wasserrohren gedacht, vielleicht auch als Fahrhilfen: kleine Blechbrücken mit gummierten Rampen, die man häufig da findet, wo Baustellen in der Nähe sind und Leitungen über Gehweg und Radweg gelegt wurden. Die Blechbrücken werden darüber gedeckt, um die Rohre zu schützen. So weit so gut. Aber an die Radfahrer hat dabei niemand wirklich gedacht: Denn meist ist die Auffahrrampe so kurz, der Winkel so steil, dass einem die Gabel des Rades beim Darüberfahren entgegenschlägt, als wäre man gegen eine Bordsteinkante gefahren. Von sanftem Hinübergleiten über das Hindernis kann keine Rede sein, im Gegenteil. Zuerst ein Schlag auf die Arme, dann einer auf den Po. Jede Bremsschwelle in einer Tempo-30-Zone hat sanftere Abflachungen als diese Bleche. Aber die sind ja auch für Autos gemacht.

Das Killerblech am Reichpietschufer

Auf dem Bürgersteig am Reichpietschufer, kurz hinter der Hiroshimastraße, liegt seit einigen Wochen so ein Killerblech. Die Leitung darunter kommt aus einem eingezäunten Baugrundstück, und nahe des Zaunes kann man auch über die Leitung fahren. Das ist sanfter als die Blechbrücke. Ich habe mal geschaut, wer über die Leitung fährt und wer dem Blech ausweicht. Nach meiner Schätzung halten sich die beiden Gruppen die Waage. Die Frage ist nun: Kann man die Dinge nicht auch so designen, dass sie für Radfahrer erträglich sind? Für die Autos hat man die kantigen Bremsschwellen ja auch abgeschafft.

Logenplatz im Hundekorb

Bester Aussichtsplatz im Hundekörbchen Foto: Link

Bester Aussichtsplatz im Hundekörbchen Foto: Link

Die Frage beim Anblick dieses Paares war natürlich sofort: Was wird hier eigentlich transportiert? Ein Hund? Oder hat der Radfahrer zwei neue Reifen gekauft und sein Hund war nur ein Begleiter? Oder gab es den Hund als Dreingabe für die Reifen? Als Rabattaktion der ausgefallenen Art? Fragen über Fragen, die sich dem Radler da auf dem Parkplatz vor einem großen Fahrradhändler stellten.

Die Antwort ist natürlich ganz schlicht: Der Hund war zuerst da, und zwar auf seinem angestammten Beifahrerplatz, dann kamen die Reifen dazu. Beim Betrachter stellte sich ein gewisser Neid: So einen schönen Logenplatz möchte man auf dem Fahrrad doch auch mal haben!

Achtung, Schmierseife!

Feuchte Herbstblätter bilden einen schmierigen Belag auf vielen Radwegen   Foto: Link

Feuchte Herbstblätter bilden einen schmierigen Belag auf vielen Radwegen Foto: Link

Radfahren kommt in diesen Herbst-Tagen einer Geschicklichkeitsprüfung gleich. Die Blätter fallen von den Bäumen und bleiben auf den Radwegen liegen. Feuchtigkeit legt sich darüber – fertig ist ein perfekter Schmierseifen-Belag. Darauf mit dem Rad zu fahren und nicht auszurutschen, das ist schon fast ein kleines Kunststück. Radwege in der Innenstadt sind davon weniger betroffen, in den Außenbezirken ist die „Blätter-Schmierseife“ aber eine echte Plage, ja, ein Sicherheitsrisiko.

Und die Sache wird mit der fortschreitenden Jahreszeit nicht besser. Die nassen Blätter bleiben auf den Radwegen liegen, der Wind trägt sie nicht weg, und Frost ist auch kein Trost: Auch gefrorene „Schmierseife“ ist glatt. Straßenkehrer könnten Abhilfe schaffen – aber wo sind sie? Dass Radwege vom Schnee nicht geräumt werden, daran mussten wir uns ja schon gewöhnen. Die Autofahrer haben es da leichter. Vor kurzem erblickten wir vom Radweg aus eine Straßenkehrmaschine, die beim allerschönsten Regen den Straßenrad mit einem Wasserstrahl säuberte. Und bei trockenem Wetter haben wir auch schon andere wunderbare kleine Kehrmaschinen in der Stadt bemerkt. Nur auf den Radwegen nicht. Dort wäre doch mal ein lohnender Einsatzort.

Mehr Licht, Freunde!

Gute Tarnung? Radfahrerin ohne Licht im Abendverkehr Link

Gute Tarnung? Radfahrerin ohne Licht im Abendverkehr            Foto: Link

Jetzt ist es wieder so weit, die Dunkelheit ergreift Besitz von unserem Alltag, längst brauchen wir beim Frühstück Licht, am Abend dämmert es immer früher. Als Hilfsmittel gegen diesen Dämmerzustand hat unsere Zivilisation das künstliche Licht erfunden. Echte Dunkelheit kennt der Großstädter kaum mehr, Autos beleuchten die Straßen, Straßenlampen sowieso, meist ist es irgendwie noch etwas hell, auch in der Dunkelheit. Mit diesem erworbenen Wissen retten sich offenbar auch viele Radfahrer durch die Nacht. Ohne Licht brausen sie durch den Verkehr und die Dunkelheit. „Ich sehe ja noch etwas, das reicht“, scheint die Devise zu sein.

Gesehen zu werden ist wichtig

Diese Haltung bürdet das eigene Schicksal anderen auf – das ist zutiefst kindisch. Sie setzt darauf, dass andere einen selbst schon sehen werden und lädt damit Autofahrern oder anderen Radfahrern die Verantwortung für die eigene Unversehrtheit auf. Das wundert mich immer wieder (siehe Foto oben). Es ist ja nicht nur so, dass man als Radler sagen könnte: „Was kümmert mich die Unvernunft der andern?“ Es ist ja auch so, dass einem auch als Radfahrer solche dunklen Gestalten ins Gehege kommen. Sie kommen plötzlich von rechts oder von vorne. Dass Hunde nachts ohne Licht herumlaufen dürfen, nehme ich ja notgedrungen hin. Aber Radfahrer? Also bitte: Mehr Licht, Freunde!

Pannensicherer Dauerläufer: der Continental Sport Contact

Leicht und pannensicher: der Continental Sport Contact        Foto: Link

Leicht und pannensicher: der Continental Sport Contact                           Foto: Link

Stadtradler-Reifen hat es nicht leicht. Rauher Asphalt, scharfe Bordsteinkanten, Steine, Rollsplitt und Scherben, wohin man schaut: Wer davon nicht platt werden will, muss ein dickes Fell haben. Deshalb fahren viele Radler Reifen mit dickem Profil. Sie sind meist pannensicher, zumal wenn sie Kevlareinlagen haben oder aus Compound-Gummi-Mischungen bestehen. Solche Reifen sind leider meist aber auch schwer – und das kommt allen Freunden schnellen Vorankommens auf sportlichen Reifen und Rädern nicht gelegen. Die Quadratur des Kreises für die Reifenhersteller heißt: Einen leichten Reifen zu bauen, der dennoch einigermaßen pannensicher ist.

Leicht und pannensicher

Einen solchen Reifen gibt es nach meiner Erfahrung, es ist der Continental Sport Contact. Der Sport Contact ist ein Slick, das heißt, er hat außer quer verlaufenden Furchen kein Profil. Er besteht aus einem kevlarverstärkten Nylongewebe. Der Reifen ist für 26-Zoll- und 28-Zoll-Felgen in verschiedenen Breiten erhältlich. Der 28-er wiegt 350 Gramm. Ich fahre mittlerweile den zweiten Satz auf meinem Alltagsrad und bin mit ihm restlos zufrieden. Plattfüße wie bei anderen Modellen habe ich nicht mehr. Hinten hält ein Reifen 6000 bis 7000 Kilometer, vorne etwas länger. Der Conti rollt leichter als Modelle mit dickem Profil und hält gut auf nassen Straßen. Ich bin auf steinigen Pisten in den Alpen gefahren und auf Feldwegen. Keine Panne, nichts. Einzig Sandpisten mag er nicht – hierfür sind Reifen mit 28 Millimetern Breite aber auch generell nicht geeignet. Für sportliche Räder oder Fitnessbikes kann ich den Conti Sport Contact wärmstens empfehlen – gerade dann, wenn mann täglich auf Berlins Straßen unterwegs ist.

Wenn sich die Autotür plötzlich öffnet

Gefährlich: Plötzlich öffnet sich eine Autotür  Foto: ADFC

Gefährlich: Plötzlich öffnet sich eine Autotür                                                  Foto: ADFC

Vor zwei Tagen hätte es mich beinahe erwischt: Plötzlich öffnet sich vor mir eine Autotür. Ich hatte gerade noch nach hinten geschaut, den Kopf wieder nach vorne gewendet und schreckte auf – zum Glück kam von hinten kein Auto, ich konnte ausweichen. Dieses Alltags-Übel ist wohl nicht klein zu kriegen. Auch bei größter Vorsicht tappt man immer wieder in diese Autofahrer-Falle.

Der ADFC hat auf seiner Seite nun Vorschläge veröffentlicht, wie man dieser Gefahr begegnen könnte. Heute schon könnten Autos technisch so ausgestattet sein, dass der Fahrer vor herannahenden Fahrrädern gewarnt wird. Das wäre doch eine echte Revolution!

http://www.adfc.de/ueberlebenstechnik/ueberlebenstechnik