Soli für bessere Radwege-West!

Radweg an der Mollstraße - vorbildlich

Radweg an der Mollstraße – vorbildlich

So geht es nicht weiter, meine Geduld ist am Ende: Die Radwege im Westteil der Stadt spotten jeder Beschreibung. Ich bin es leid, so durchgerüttelt zu werden, dass ich jeden Knochen meines Körpers einzeln spüre. Ich fordere eine Soli für die bessere Radwege im Westteil der Stadt! Die sechs Millionen Euro, die der Senat vor kurzem für den Radwege-Ausbau bewilligt, sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie reichen hinten und vorne nicht!

Beispiel Karl-Marx-Allee, Landsberger Allee

Warum ich das jetzt fordere? Ich bin nach längerer Zeit einmal wieder durch den Ostteil der Stadt gefahren. Ich bin begeistert von dem guten Asphalt entlang der Kar-Marx-Allee, ich bin gerne entlang der Storkower Straße gefahren, ich habe den Radweg an der Landsberger Allee genossen, und ich war platt über die tolle Piste an der Mollstraße. So müssen Radwege sein, dann fährt man darauf auch gerne! Sicher stehen diese Strecken nicht stellvertretend für das komplette Radwegenetz im Ostteil der Stadt. Aber im  Westen ist seit Kriegsende und einem kurzen Grünen-Intermezzo anfangs der 90er-Jahren nichts Entscheidendes hinzugekommen. Ist mal jemand hinter dem Botanischen Garten von Steglitz nach Zehlendorf gefahren? Fährt jemand mit Freude am Reichpietschufer entlang oder auf der Martin-Luther-Straße? Ich kann es keinem übel nehmen, wenn er die Rüttelstrecken, wie sie auf den meisten Strecken im Westteil Berlin  üblich sind, meidet und auf der Straße fährt. Action, Senat von Berlin, angepackt, ihr Bezirke!

Der Park am Gleisdreieck

Park am Gleisdreieck nahe des Technikmuseums   Link

Park am Gleisdreieck nahe des Technikmuseums Link

Der Park am Gleisdreieck ist wirklich eine gelungene Sache – das muss ich jetzt einmal als Stadtradler loswerden. Wer von Kreuzberg nach Schöneberg fährt, hat eigentlich keine bessre Verbindung, als den Park entlang der Bahntrasse. Und der im Frühjahr eröffnete Bereich entlang der Möckernstraße macht ihn zu einer idealen Fahrradstrecke vom Anhalter Bahnhof runter nach Schöneberg, bis hin zur Monumentenstraße. Die asphaltierte Trasse ist angenehm zu fahren, der Weg ist meist für Radfahrer, Skater, Kinderwagenschieber, Fußgänger und verträumte Pärchen breit genug. Und dass die Planer über die Yorckstraße auch noch eine Fahrradbrücke bauten, nachdem die beinahe vergessen worden wäre, setzt dem Fahrvergnügen die Krone auf.

Vom Anhalter Bahnhof zur Monumentenstraße

An der Monumentenstraße hört der Fahrspaß leider schon auf, dort muss man derzeit noch absteigen und das Rad über eine Treppe rauftragen auf die Brücke über die S-Bahn. Schön wäre es, wenn man über diesen so genannten „Flaschenhalspark“ hinaus noch weiter nach Süden fahren könnte, etwa bis zur Kolonnenstraße. Denn erst, wenn man einmal zehn Minuten ohne Halten am Stück radeln kann, merkt man, wie nervig es meist ist, in der Stadt alle 200 Meter an einer Ampel halten zu müssen. Der Park am Gleisdreieck  ist da für zehn, fünfzehn Minuten ein kleines Paradies.

 

 

 

Radfahrer bewusstlos geschlagen

Die Sitten auf den Straßen Berlins sind ja schon rau, es gib aber offenbar noch Steigerungsmöglichkeiten in den Keller. Wie Berliner Tageszeitungen berichten, soll ein Autofahrer einen Radfahrer in Mitte bewusstlos geschlagen haben, weil der Radler angeblich seinen Außenspiegel berührte. Der Berliner Morgenpost zufolge ereignete sich der Vorfall auf der Leipziger Straße in Mitte. Am Mittwochabend, gegen 17.30 Uhr, hab ein Autofahrer den Radfahrer mit geringem Abstand überholt, wobei, wie der Tagesspiegel berichtet, möglicherweise der Außenspiegel touchiert oder leicht beschädigt wurde. Daraufhin habe der Autofahrer die Scheibe geöffnet und auf den Radfahrer mit einem Schlagstock eingeschlagen.

An der Ampel krankenhausreif geschlagen

An der Ampel an der Mauerstraße sei der Mann ausgestiegen und habe den Radfahrer dann mit dem Schlagstock krankenhausreif geschlagen. Der Autofahrer stieg ein und fuhr davon, am Boden lag der bewusstlose Radfahrer. Die Feuerwehr brachte das Oper in das Bundeswehrkrankenhaus. Derzeit fahndet die Polizei nach dem Fahrer eines braunen Hyundai.

Radfahrer aus Klinik entlassen

Der Radfahrer, der am Mittwoch von einem Autofahrer auf der Leipziger Straße niedergeschlagen wurde, ist aus dem Krankenhaus entlassen worden. Das berichtet der „Tagesspiegel“. Nach dem Schläger werde weiter gefahndet. Möglicherweise waren auch zwei Täter beteiligt, darauf ließen Augenzeugenberichte schließen, so die Zeitung. Der Autofahrer hatte nach Zeugenaussagen auch Fußgänger auf dem Gehweg gefährdet, den er mit dem Auto befuhr. Offenbar war hier ein Wahnsinniger unterwegs.

Fahrradtour am Teltowkanal: Im Dschungel von Lichterfelde

Blick von der Brücke über den Stichkanal auf den Teltowkanal

Blick von der Brücke über den Stichkanal auf den Teltowkanal

Eine hübsche Tour, die auch für Familien geeignet ist, führt am Teltowkanal entlang. Man kann praktisch am gesamten Verlauf des Kanals von Tempelhof bis zum Griebnitzsee entlang fahren, mal besser, mal etwas weniger gut, aber es geht. Auch ohne geländegängige Räder. Ich bin in Lichterfelde, an der Wismarer Straße, eingestiegen. Hier befand sich übrigens ein Außenlager eines KZs – ein Gedenkstein erinnert daran. Man fährt zunächst auf einem asphaltierten Weg zwischen dem Kanal und Kleingärten, später wird der Weg enger und hinter dem Zehlendorfer Stichkanal verengt er sich für eine kurze Strecke gar zu einem Pfad.

Im Dschungel von Lichterfelde

An manchen Passagen sieht es hier aus, als wäre man in einem Dschungel unterwegs. Bäume und Büsche wachsen enge an den Weg heran, es ist still, gelegentlich begegnet einem ein Jogger, Fischreiher sitzen auf alten Holzpfählen und halten nach Beute Ausschau. Von der schönen Holzbrücke über den Stichkanal blickt man auf Wasser, Bäume und Gebüsch – mit etwas Phantasie kann man sich fast am Amazonas wähnen.

Die Holzbrücke über den Zehlendorfer  Stichkanal

Die Holzbrücke über den Zehlendorfer Stichkanal

 

 

 

 

 

 

 

An der Knesebeckbrücke muss man die Fahrräder auf den Zehlendorfer Damm hochtragen, auf der westlichen Brückenseite geht die Fahrt am Kanal entlang dann weiter. Hier ist die Strecke schön asphaltiert, man fährt an Pferdekoppeln und Wiesen vorbei. Bald biegt der Weg vom Wasser ab und man muss sich um das Collegium Augustinum herumschlängeln bis man auf den Thomas-Müntzer-Damm kommt. Man überquert ihn und biegt dahinter in die Fontanestraße ein, um um das Schwimmbad Kleinmachnow herumzufahren. Man fährt dann auf der Karl-Marx-Straße ein Stück nach Süden bis zur Hakeburg. Hier geht die Strecke durch das Gelände um  die Hakeburg weiter, über die Straße Am Hochwald geht es zum Stahndsdorfer Damm und der Stahnsdorfer Schleuse.

Unter der Autobahn durch den Wald

Nun fährt man auf wechselndem Belag am Wasser weiter, unter der Autobahnbrücke hindurch, dahinter wird es ein bisschen unübersichtlich. Ein Anhaltspunkt ist die Straße am Bäkehang, von ihr aus wendet man sich durch den Wald nach Süden Richtung Teltowkanal und bald kommt ein Weg, auf dem man weiterfährt. Am Wasser fährt man weiter nach Kohlhasenbrück und dort bis zur Neuen Kreisstraße. Hier geht es zum S-Bahnhof Griebnitzsee. Am Ziel locken ein Café und ein Biergarten – und die angenehme Aussicht, mit der S-Bahn wieder nach Berlin zurückkehren zu können.

Länge ca. 17 km

Anfang eines Fahrradweges

Was will uns dieses Zeichen sagen?          Link

Was will uns dieses Zeichen sagen? Link

Dieser Tage bin ich mal wieder auf ein paradoxes Zeichen im Berliner Schilderwald gestoßen. Das Zeichen gibt es schon lange, man könnte fast annehmen, es stehe unter Artenschutz, das macht die Sache aber nicht besser. Es steht am Schöneberger Ufer, kurz vor der Kreuzung mit der Potsdamer Straße und es soll – ja, was nun? Den Anfang eines Radweges kennzeichnen? Es versperrt ihn allerdings. Das Ende eines Radweges anzeigen? Auch das nicht, vor diesem Schild war kein Radweg.

Das Schild steht fürs nichts und kann auch nichts außer Hindernis sein

Ärgerlich an dieser rote-weißen Blechbarke ist, dass sie genau da im Weg steht, wo der Radfahrer auf dem Schöneberger Ufer wirklich mal einen Radweg bräuchte. Das Schild hindert einen aber daran, von der Straße nach rechts auf diesen kurzen Radweg zu schwenken, der über die Kreuzung mit der Potsdamer Straße führt (dass er dahinter nicht weitergeht, ist das nächste Ärgernis an dieser Stelle). Will man den abbiegenden Autos vor der Kreuzung ausweichen, wäre hier eine Radspur sehr schön. Die versperrt das Blech aber. Seine Funktion erschließt sich einem nicht. Wahrscheinlich markiert es die Schneehöhe im kalten Winter 1946/1947.

Mit Bait Bikes gegen Fahrrad-Diebe

Einfallsreich zeigt sich die Polizei von San Francisco seit kurzem bei der Bekämpfung von Fahrrad-Diebstählen. In der Stadt hat sich die Zahl der Fahrradfahrer zwischen 2006 und 2013 nahezu verdoppelt – und entsprechend ist auch die Anzahl der Fahrraddiebstähle gestiegen. Eine Welle, der die Polizei nun mit einer neuen Methode einen Riegel vorschieben will. Es sind „Bait Bikes“, Köder-Fahrräder, die mit einem GPS-Chip bestückt sind und so jederzeit aufgefunden werden können.

Bait-Bikes – Köder-Fahrräder

An den „Bait-Bikes“ sind GPS-Snesoren versteckt, die den Aufenthaltsort des Rades preisgeben. So ist es für die Polizei auffindbar. In einem Demo-Video, das die New York Times dazu veröffentlichte, sieht man so ein solches „Köder-Fahrrad“, das kurz nach dem Abstellen von einem Passanten mitgenommen wird. In der folgenden Video-Sequenz wird er von zwei Personen überwältigt. Die Botschaft ist klar: Dieb, wir kriegen dich! In der Abschreckung liegt denn wohl auch das größte Potenzial dieser Methode – jedem möglichen Dieb muss klar sein, dass das Fahrrad registriert sein könnte und samt Dieb wiedergefunden werden kann.

Täter werden per Twitter gepostet

Für europäische Verhältnisse und unser Verständnis von Persönlichkeitsschutz und Diebstahl-Prävention ist die Sache schon. Auch der zweite Teil dieser „Bait-Bikes-Aktion“ ist befremdlich: Die Polizei twittert Fotos der gestellten Fahrraddiebe. Auch das, um vor ihnen zu warnen. Das erinnert denn doch etwas fatal an die „Wanted – Dead or Alive“-Fahndungsplakate und die umstrittene Wegelagerer-App in Berlin. Die GPS-Chip-Ausstattung erscheint dagegen ein sinnvoller Ansatz – vorausgesetzt, die Polizei hat auch genügend Personal, die Chips zu überwachen bzw. Diebstahlmeldungen nachzugehen.

Fahrradtour nach Sacrow

Schloss-Sacrow

Schloss Sacrow Link

Diese Fahrradtour vom Südwesten Berlins über Potsdam nach Sacrow und zurück über Spandau führt zu idyllischen Orten, die man so nah an Berlin nicht unbedingt erwarten kann. Sacrow inmitten der Buchwälder ist eine kleine Perle an der Havel mit einem schönen Herrenhaus, dass sie hier stolz Schloss nennen. Wir starten in Zehlendorf, fahren durch Wannsee und auf der Königstraße Richtung Glienicker Brücke. Trotz des Autoverkehrs ist das wegen des meist auch benutzbaren Fahrradweges eine entspannte Sache.

An der Glienicker Brücke Richtung Neufahrland

Hinter der Glienicker Brücke weist ein Wegweiser nach rechts Richtung Neu-Fahrland. Ihm kann man folgen, wenn man mit Trekking-Rädern unterwegs ist – ich war mit dem Rennrad da und traute dem steinigen Weg nicht, nahm deshalb die Straße durch Potsdam. Wenn man der Radweg-Empfehlung folgt, kommt man in die Nauener Vorstadt von Potsdam, wo man auch landet, wenn man auf der Straße fährt. Auf der Nedlitzer Straße fährt man Richtung Norden (nicht Richtung Nauen). Parallel zu der Straße gibt es einen schönen, glatten Radweg, auf den man als Berliner nur neidisch sein kann, dem Verehr auf der B 2 kann man so gut ausweichen.

In Krampitz wird die Route idyllisch – und bergig

In Neufahrland biegt man Richtung Krampitz ab, und jetzt wird die Route richtig idyllisch. Man fährt am See und Einfamilienhäusern mit Seegrundstücken entlang, und dann muss man ein paar Gänge herunterschalten: Es geht bergauf. Für Berliner Verhältnisse tun sich hier Berge auf! Bald weist ein Wegweiser den Weg nach rechts nach Sacrow. Durch den Wald rollt man entspann dahin, bald hat man Sacrow erreicht.

Sacrower Heilandskirche

Gleich am Ortseingang ist ein Parkplatz, über den man einen kleine Park erreicht, der die Sacrower Heilandskirche umschließt. Man muss sein Rad hier irgendwo anschließen, man darf es nicht durch den Park schieben. Die 1844 von Architekt Ludwig Persius erbaute Kirche bezaubert mit ihrem leichten, luftigen Stil, der an Renaissance-Gebäude angelehnt ist.

Die Sacrower Heilandskirche

Die Sacrower Heilandskirche

Die Kirche lag bis 1989 im Grenzgebiet und verfiel. Sie ist hübsch restauriert worden, ein Freskengemälde an der Decke zeigt Jesus umgeben von den Evangelisten in dem ansonsten schlicht gehaltenen Innenraum. An den Park schließt sich der Friedhof der Heilandskirche an. Das prominenteste Grab ist das des kürzlich im Alter von 54 Jahren verstorbenen Mitherausgebers der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Frank Schirrmacher Wer nun eine Pause machen möchte, kann das im Restaurant zum Sacrower See tun (Weinmeisterweg 1, Tel. 0331 / 50 38 55, http://www.rittersaal-sacrow.de) oder in dem schönen Biergarten Meedehorn. Man erreicht ihn vom Park über einen Weg vorbei an Laubenkolonien. Wer Zeit hat, legt am Sacrower noch ein Bad ein – das Wasser gilt als sehr sauber.

Von Gatow nach Spandau oder mit der Fähre nach Wannsee

Man fährt durch die Dorfstraße weiter Richtung Gatow, es herrscht kaum Verkehr, und wenn die Straße schlecht wird, ist man wieder auf Berliner Gebiet. Durch das dörfliche Kladow geht es nach Gatow – es sei denn, man nimmt die Fähre nach Wannsee, um die Strecke abzukürzen. Sie fährt stündlich, letzte Überfahrt ist um 19.31 Uhr http://www.bvg.de/Kladow-Wannsee. Wer weiterfährt erreicht nach ca. 20 Minuten Spandau. Dort fährt man Richtung Berlin oder, wenn die Beine schon müde sind, in die Altstadt Spandau zum Bahnhof. Mit der S-Bahn ist man in 15 Minuten am Bahnhof Zoo.

Über Havelchaussee nach Zehlendorf

Ich bin weitergefahren über die Havelchaussee, habe zum Grunewaldturm eine kleine Bergetappe eingelegt, dort im Biergarten eine Pause gemacht und bin über die Spinnerbrücke, die Straße am Schlachtensee und die Sven-Hedin-Straße zurückgefahren nach Zehlendorf-Mitte. Die Gesamtlänge beträgt 60 Kilometer.

 

Fahrradtour Berlin-Sacrow

Von Zehlendorf nach Sacrow und über Spandau zurück

Start-up BikeCityGuide mit Crowdfunding erfolgreich

Die Fahrrad-Navigations-App von BikeCityBike

Die Fahrrad-Navigations-App von BikeCityBike

Das österreichische Start-up-Unternehmen BikeCityGuide – über dessen Smartphone-Halterung wir hier berichteten – ist offenbar mit Crowdfunding erfolgreich. Das anvisierte Investitionsvolumen von 50 000 Euro sei innerhalb weniger Tage eingesammelt worden, sagt Mitbegründer Andreas Stück, übrigens ein Friedrichshainer. Man habe mittlerweile die Marke von 70 000 Euro überschritten und wolle in Großbritannien, Polen und Italien expandieren. Die Aktion läuft auf www.greenrocket.com, einer österreichischen Plattform für Crowdfunding nachhaltiger Produkte.

Jeder dritte Haushalt in Großstädten setzt auf Fahrräder

Eine Sprecherin der BikeCityApp betreuenden Agentur IHM führt den Funding-Erfolg auf die anhaltende Nachfrage nach Fahrrädern zurück. So besitze nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes jeder dritte Haushalt in deutschen Großstädten kein Auto mehr, sondern nur noch Fahrräder. Vor zehn Jahren sei es nur jeder fünfte Haushalt gewesen. Der Stadtradler meint: Da im gleichen Zeitraum das Durchschnitts-Nettoeinkommen der Familien mit zwei Kindern nicht im gleichen Maße sank, kann das offenbar nur ein bewusster Verzicht auf die Auto-Mobilität sein und dürfte kein Zeichen von „Prekarisierung“ der Großstadtbewohner sein.

Radfahren auf dem Flughafen BER

Eine attraktive Nutzung des Flughafen-Modells BER probieren dessen Betreiber seit Mai aus: Radfahren auf dem Flughafengelände. Eine „abwechslungsreiche Tour mit dem eigenen Rad über den neuen Flughafen“ bietet die Flughafengesellschaft an, vom Info Tower durch die Airpor City zur Service Area South geht die Tour. Man könne dort „zahlreiche Betriebgebäude“ inspizieren, heißt es (in welchem Zustand?), man radelt übers Vorfeld, vorbei am Turm der Flugsicherung, und quasi als Höhepunkt, könne man einen Teil der südlichen Start- und Landebahn „erfahren“ – vielleicht zum Abheben?

Ungewohnt ökologischer Ansatz

Es scheint, als komme nun die eigentliche Nutzungsabsicht für den BER zum Vorschein: Er ist eine ökologische Muster-Anlage. Spötter vermuten ja schon lange, dass hier gar kein Flughafen entstehen soll, dass hier nur zum Schein gebaut werde, um der Politik ein Betätigungsfeld zu geben, dass in Wahrheit eine Exerzierwiese für das Management-Seminar „Erfolgsvermeidung durch Kompetenzwirrwarr“ entstanden ist. Nun aber die Enthüllung: Wir bekommen eine Ausflugsstadt vor der Stadt! Besichtigung von Investitionsruinen per Rad! Familienausflüge zur Entrauchungsanlage! Zeitfahren für Anfänger und Fortgeschrittene auf der Startbahn! Anfängerkurse auf dem Vorfeld! Wer hätte sich eine solch ökologische Nutzung des Großbauvorhabens ausmalen können? Niemand. Andere Metropolen werden uns darum beneiden. Und so wunderbare Radwege gibt es andernorts in Berlin auch nicht. Also: Nichts wie hin, zum neuen Radlerparadies BER.

Termine

  • Samstags und sonntags um 14 Uh.
  • Dauer: zwei Stunden
  • Preis 15 Euro inkl. eines Lunchpaketes, eigenes Rad erforderlich
  • Treffpunkt: Infotower
  • Mindestalter 14 Jahr
  • Kontakt: 030 / 60 91 777 70, http://www.berlin-airport.de