Fahrradtour nach Stücken

Gasthaus Fliederhof in Stücken

Der Fliederhof in Stücken

In Stücken gibt es ein hübsches Restaurant, es ist der Fliederhof. Dorthin führt eine rund 33 Kilometer lange Tour von Zehlendorf aus. Man fährt auf dem Zehlendorfer Damm nach Stahnsdorf, von dort nach Güterfelde, vorbei am Güterfelder Haussee und nimmt den Radweg links der Straße nach Schenkenhorst. Dort geht es rechts ab durch das Dorf bis zum nächsten Kreisverkehr. Hier nimmt man den Weg Richtung Ahrensdorf. In Ahrensdorf geht es rechts ab Richtung Gröben, dort nach Jütchendorf, Schiass und Blankensee. Von hier sind es noch vier Kilometer nach Stücken.

Störche beobachten

Die Route verläuft meist auf Straßen, sie sind aber auch am Wochenende nur mäßig befahren. An einigen Stellen gibt es Radwege. Man sollte Zeit für die Beobachtung von Störchen mitbringen. Auf einem Kamin im Innenhof des Fliederhofs in Stücken nistet derzeit ein Paar.

Café und Restaurant Fliederhof

Der Fliederhof in Stücken liegt gleich rechts, wenn man von Blankensee nach Stücken hinein rollt. Es ist ein rustikales Restaurant in einem ehemaligen Gehöft. Es hat zurzeit allerdings nur freitags bis sonntags geöffnet. Wir waren an Pfingsten zufällig zum Brunch da und fühlten uns gut verköstigt. Auf der Karte steht zum Beispiel Tafelspitz zu 15,50 Euro, Steak vom Roastbeef (19,50 Euro) oder Maispoulardenbrust (17,20 Euro). Die Forelle Müllerin Art gibt es für 15,20 Euro. Auch Kaffee und der selbst gemachte Kuchen sind zu empfehlen. Zurück fährt man über Fresdorf, Tremsdorf, Saarmund, Pilippsthal, Stahnsdorf und Klein-Machnow.

Gesamtstrecke: ca. 60 km

Karte zum fliederhof in Stücken

 

Fahrradtour am Berlin–Spandauer Schifffahrtskanal

Radtour am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal

Blick auf den Radweg Kurz hinter der Fennbrücke                  Foto: Link

Eine der schönsten Strecken für eine bequeme Fahrradtour in Berlin führt entlang des Berlin – Spandauer Schifffahrtskanals von Tiergarten nach Spandau. Der größte Teil der Tour verläuft entlang des Kanals auf einem bestens asphaltierten Weg, nur auf einigen kurzen Abschnitten geht es über einen mit Platten ausgelegten Wirtschaftsweg. Man fährt unbehelligt von Autoverkehr am Wasser entlang, unterwegs gibt es an einigen Stellen auch Bänke für diejenigen, die sich mal ausruhen wollen.

Start an der Invalidenstraße

Man beginnt die Tour an der Invalidenstraße hinter dem Hauptbahnhof. Links vom Hamburger Bahnhof führt ein unscheinbarerer Weg auf der Ostseite des Kanals nach Norden. Hier fährt man auf Kopfsteinpflaster. Bald geht der Weg über den Invalidenfriedhof, der wegen seiner Gräber preußischer Offiziere aber auch Zivilpersonen einen Besuch wert ist. Früher zerriss die Berliner Mauer den Friedhof. Eine Erklärungstafel gibt einen kleinen historischen Überblick. Man kann den Friedhof auch über die Scharnhorststraße und die Kieler Straße umfahren, wenn das Tor geschlossen ist. Am Nordhafen vorbei gelangt man zur Perleberger Brücke und der Fennstraße – hier biegt man rechts ein, um kurz darauf gleich wieder links in die Tegeler Straße abzubiegen. Man fährt ein kurzes Stück auf Kopfsteinpflaster, unter der S-Bahnbrücke hindurch und biegt dahinter links in die Lynarstraße ein auf die Straße Nordufer.

 Immer am Wasser entlang

Nun geht es eigentlich immer am Wasser entlang bis nach Haselhorst/Spandau. Man muss nur einmal noch die Seestraße in Wedding überqueren. Jenseits der Seestraße fährt man am Freibad Plötzensee vorbei. Der gut asphaltierte Weg führt nun zwischen dem Kanal und der Rückseite von Kleingärten nach Westen. Bald hört man die Flugzeuge, die in Tegel starten. Der Radweg kreuzt nach einiger Zeit Straßen, die durch Haselhorst und nach Spandau reinführen – etwa die Gartenfelder Straße oder die Bernauer Straße. Wir folgten dem Radwegzeichen „Spandau“ weiter und überquerten auf einer kleinen Brücke dann schließlich den Kanal, bis wir in der Straße Am Havelgarten ankamen. Hier endet die Idylle nun leider – es geht auf Radwegen entlang von Straßen weiter.

Radweg am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal

Der Weg ist gut ausgeschildert

U-Bahnhof Zitadelle oder Altstadt Spandau

Am Havelgarten kann man sich nun entscheiden, ob man weiter dem Radweg nach rechts Richtung Spandau folgt – er führt über Hakenfelde in die Altstadt Spandau – oder  sich nach links wendet bis zur Rhenaniastraße, dort nach rechts abbiegt bis zur Daumstraße und auf ihr bis zur Straße Am Juliusturm weiter rollt. Dort wartet dann auch schon eine U-Bahnstation, die einen nach Berlin zurück bringt. Man kann allerdings auch bis zur Altstadt Spandau weiter fahren und einem der Cafés einen Besuch abstatten. Zurück geht es von dort ebenfalls mit der U-Bahn.

Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal

Der Weg verläuft ruhig im Grünen

Die Strecke bis in die Altstadt Spandau ist ca.16 Kilometer lang und auch für einen Familienausflug geeignet.

P.S. Rennradler verlängern die Tour über die Havelchaussee durch den Grunewald und haben dann in Zehlendorf-Mitte ca. 50 Kilometer auf dem Tacho stehen.

Fahrradtour am Teltowkanal: Im Dschungel von Lichterfelde

Blick von der Brücke über den Stichkanal auf den Teltowkanal

Blick von der Brücke über den Stichkanal auf den Teltowkanal

Eine hübsche Tour, die auch für Familien geeignet ist, führt am Teltowkanal entlang. Man kann praktisch am gesamten Verlauf des Kanals von Tempelhof bis zum Griebnitzsee entlang fahren, mal besser, mal etwas weniger gut, aber es geht. Auch ohne geländegängige Räder. Ich bin in Lichterfelde, an der Wismarer Straße, eingestiegen. Hier befand sich übrigens ein Außenlager eines KZs – ein Gedenkstein erinnert daran. Man fährt zunächst auf einem asphaltierten Weg zwischen dem Kanal und Kleingärten, später wird der Weg enger und hinter dem Zehlendorfer Stichkanal verengt er sich für eine kurze Strecke gar zu einem Pfad.

Im Dschungel von Lichterfelde

An manchen Passagen sieht es hier aus, als wäre man in einem Dschungel unterwegs. Bäume und Büsche wachsen enge an den Weg heran, es ist still, gelegentlich begegnet einem ein Jogger, Fischreiher sitzen auf alten Holzpfählen und halten nach Beute Ausschau. Von der schönen Holzbrücke über den Stichkanal blickt man auf Wasser, Bäume und Gebüsch – mit etwas Phantasie kann man sich fast am Amazonas wähnen.

Die Holzbrücke über den Zehlendorfer  Stichkanal

Die Holzbrücke über den Zehlendorfer Stichkanal

 

 

 

 

 

 

 

An der Knesebeckbrücke muss man die Fahrräder auf den Zehlendorfer Damm hochtragen, auf der westlichen Brückenseite geht die Fahrt am Kanal entlang dann weiter. Hier ist die Strecke schön asphaltiert, man fährt an Pferdekoppeln und Wiesen vorbei. Bald biegt der Weg vom Wasser ab und man muss sich um das Collegium Augustinum herumschlängeln bis man auf den Thomas-Müntzer-Damm kommt. Man überquert ihn und biegt dahinter in die Fontanestraße ein, um um das Schwimmbad Kleinmachnow herumzufahren. Man fährt dann auf der Karl-Marx-Straße ein Stück nach Süden bis zur Hakeburg. Hier geht die Strecke durch das Gelände um  die Hakeburg weiter, über die Straße Am Hochwald geht es zum Stahndsdorfer Damm und der Stahnsdorfer Schleuse.

Unter der Autobahn durch den Wald

Nun fährt man auf wechselndem Belag am Wasser weiter, unter der Autobahnbrücke hindurch, dahinter wird es ein bisschen unübersichtlich. Ein Anhaltspunkt ist die Straße am Bäkehang, von ihr aus wendet man sich durch den Wald nach Süden Richtung Teltowkanal und bald kommt ein Weg, auf dem man weiterfährt. Am Wasser fährt man weiter nach Kohlhasenbrück und dort bis zur Neuen Kreisstraße. Hier geht es zum S-Bahnhof Griebnitzsee. Am Ziel locken ein Café und ein Biergarten – und die angenehme Aussicht, mit der S-Bahn wieder nach Berlin zurückkehren zu können.

Länge ca. 17 km

Radfahren auf dem Flughafen BER

Eine attraktive Nutzung des Flughafen-Modells BER probieren dessen Betreiber seit Mai aus: Radfahren auf dem Flughafengelände. Eine „abwechslungsreiche Tour mit dem eigenen Rad über den neuen Flughafen“ bietet die Flughafengesellschaft an, vom Info Tower durch die Airpor City zur Service Area South geht die Tour. Man könne dort „zahlreiche Betriebgebäude“ inspizieren, heißt es (in welchem Zustand?), man radelt übers Vorfeld, vorbei am Turm der Flugsicherung, und quasi als Höhepunkt, könne man einen Teil der südlichen Start- und Landebahn „erfahren“ – vielleicht zum Abheben?

Ungewohnt ökologischer Ansatz

Es scheint, als komme nun die eigentliche Nutzungsabsicht für den BER zum Vorschein: Er ist eine ökologische Muster-Anlage. Spötter vermuten ja schon lange, dass hier gar kein Flughafen entstehen soll, dass hier nur zum Schein gebaut werde, um der Politik ein Betätigungsfeld zu geben, dass in Wahrheit eine Exerzierwiese für das Management-Seminar „Erfolgsvermeidung durch Kompetenzwirrwarr“ entstanden ist. Nun aber die Enthüllung: Wir bekommen eine Ausflugsstadt vor der Stadt! Besichtigung von Investitionsruinen per Rad! Familienausflüge zur Entrauchungsanlage! Zeitfahren für Anfänger und Fortgeschrittene auf der Startbahn! Anfängerkurse auf dem Vorfeld! Wer hätte sich eine solch ökologische Nutzung des Großbauvorhabens ausmalen können? Niemand. Andere Metropolen werden uns darum beneiden. Und so wunderbare Radwege gibt es andernorts in Berlin auch nicht. Also: Nichts wie hin, zum neuen Radlerparadies BER.

Termine

  • Samstags und sonntags um 14 Uh.
  • Dauer: zwei Stunden
  • Preis 15 Euro inkl. eines Lunchpaketes, eigenes Rad erforderlich
  • Treffpunkt: Infotower
  • Mindestalter 14 Jahr
  • Kontakt: 030 / 60 91 777 70, http://www.berlin-airport.de

Von Zehlendorf zur Murellenschlucht am Olympiastadion

Gedenktafel für die Hingerichteten in der Murellenschlucht    Link

Gedenktafel für die Hingerichteten in der Murellenschlucht Link

Wer an einem Sonntag eine ruhige Radtour sucht, dem sei eine Tour von Zehlendorf-Mitte über den Hüttenweg und den Kronprinzessinnenweg zum Olympiastadion und zur Murellenschlucht empfohlen. Wichtig ist nur, dass man früh genug losfährt. Ich bin um neun Uhr in Zehlendorf gestartet und habe mich gewundert, dass es auf der Strecke so ruhig war, auch entlang der Avus. Es ist eine Tour, die man auch mit Kindern machen kann. Länge: ca 13 Kilometer.

Krinprinzessinnenweg

Frühmorgens herrscht auf dem Kronprinzessinnenweg wenig Betrieb

Man fährt entlang der Clayallee auf dem Radweg, biegt in den Hüttenweg ein und kann da, wo er in den Wald übergeht, wieder den Radweg benutzen. Man unterquert die Avus und fährt dann auf dem Kronprinzessinnenweg zur Siedlung Eichkamp. Über die Waldschulallee kommt man zur Heerstraße – dort kann man wieder auf einer ruhigen Parallelstraße zur Heerstraße fahren. An der Flatowallee geht es rechts ab Richtung Olympiastadion. Einen Besuch wert ist der Glockenturm. Man erreicht ihn über die Passenheimer Straße. Im Erdgeschoss informiert eine gute Ausstellung über die Instrumentalisierung der Olympischen Spiele 1936 durch die Nazis, vom Glockenturm (Aufzug) hat man eine schöne Aussicht über das Olympiastadion, das Maifeld und Berlin.

Die Murellenschlucht

Wer einen Abstecher zur Murellenschlucht machen möchte, fährt auf der Glockenturmstraße bis zur Eisporthalle weiter. Dort stellt man am besten das Fahrrad ab und geht gleich hinter der Eissporthalle rechts in den Wald. Man folgt dem Weg, der nach ca. 150 Meter in einen Pfad übergeht, geradeaus. Der Pfad senkt sich bald abwärts in die Schlucht. Nach kurzer Zeit sieht man am Hang gegenüber auch schon einen der ersten Gedenkspiegel, die hier zur Erinnerung an Unrechtstaten der Wehrmacht errichtet wurden. Zwischen August 1944 und April 1945 wurden in der Murellenschlucht über 200 Soldaten hingerichtet, weil sie angeblich Fahnenflüchtige oder Deserteure waren. Darunter war am 18. April 1945 auch ein 18-Jähriger, der erschossen wurde, weil er angeblich seinen Urlaub überzogen hatte. im Oktober 1998 hob der Deutsche Bundestag die damaligen Urteil des NS-Justiz auf.

Den Rückweg kann man auf der gleichen Strecke fahren oder man nimmt die S-Bahn am S-Bahnhof Olympiastadion (Flatowallee/Jesse-Owens-Allee).

 

FollowMe – Perfekte Verbindung mit dem Kinderrad

FollowMe an einem Kinderrad auf einer Fahrt nach Usedom    Link

FollowMe an einem Kinderrad auf einer Fahrt nach Usedom Link

Wenn die Tage wieder schöner werden, steht auch Familientouren auf dem Rad nichts im Wege. Die Frage ist allerdings manchmal: Wohin mit den Kleinen? Für den Kindersitz sind sie zu groß, und auf ihren kleinen Kinderräder oft eher ein Fortbewegungshindernis als eine -hilfe. Von der notwendigen Beaufsichtigung will erst gar nicht sprechen. Um Kinder auf eine kleine oder größere Tour mitzunehmen, gibt es verschiedene Anhänger-Verbindungen.  Das Schweizer Modell FollowMe ist mein heißer Tipp.

FollowMe ist praktisch, sicher und haltbar

Die stabile Rohrverbindung wird mit einer mitgelieferten Steckachse am größeren Fahrrad befestigt, eine zweite Verbindung wird am Unterrohr des Kinderrades befestigt. Die ist zugegebenermaßen etwas fummelig anzubringen, es gelingt aber auch minderbegabten Schraubern. Das Kinderrad wird dann in einen Bügel gehängt, der an der Befestigung des Unterrohres einrastet. Fertig. Die Konstruktion passt für Radgrößen von 12 bis 20 Zoll und bleibt dauerhaft am Zugrad. Mann kann sie einklappen, wenn sie nicht gebraucht wird, und mit einem Gummizug am Sitzrohr oder dem Gepäckträger befestigen. Der Wermutstrofen ist das Gewicht: das FollowMe wiegt vier Kilogramm.

Vorteil: Wackelfrei und abnehmbar

Der Vorteil der Konstruktion ist, dass sie fast völlig wackelfrei ist. Seitwärtsbewegungen vom Zugrad werden nicht wie bei Stangenkonstruktionen, die am Sitzrohr befestigt sind, an das Kinderrad weitergegeben. Es fährt sich sehr angenehm mit dem FollowMe. Zudem kann es abgenommen werden, wenn das Kind zum Beispiel auf freier Strecke alleine fahren will, ohne dass man dann eine störende Stange hinter sich herziehen muss: Man klappt das Follow am Zugrad einfach ein. Auch Gepäck auf dem Zugrad kann mitgeführt werden, keine Stange ist im Weg. Mittreten und bremsen können Kinder auf dem FollowMe auch. Ich habe allerdings auf einer Tour geachtet, dass das Kinderrad keine Rücktrittbremse, sondern Felgenbremsen hatte, die von Hand bedient wurden. Damit haben die Beine mehr Bewegungsfreiheit. Und dass die Kleine hinter mir ständig mit dem Fuß auf der Rücktrittbremse stehen würde, um die Fitness von Papa zu testen – das wollte ich dann doch nicht.

http://FollowMe

Eine Pilztour

Amelie und Martin fahren zum Pilze sammeln  Foto: Meunier

Amelie und Martin fahren zum Pilzesammeln                      Foto: Meunier

Kürbisse sind doch etwas zu groß, um sie mit dem Fahrrad nach Hause zu transportieren, das haben wir vergangenen Sonntag festgestellt. Bei Pilzen sieht das aber schon anders aus. Die kann man bequem in die Tasche oder den Rucksack packen. Eine Radtour zum Pilzesammeln kann man in diesen Herbsttagen eigentlich überall um Berlin herum unternehmen, der feuchte Waldboden ist voller Pilze. Wir haben auf den Straßen südlich von Berlin Dutzende von Pilzesammlern gesehen, je weiter man aus dem Umland rausfährt, desto weniger Konkurrenten sind unterwegs.

Semlin am Hohennauener See

Die hier vorgeschlagene Tour ist ein Rennrad-Ausflug für Familienväter, die nur schwer den familiären Banden entkommen können. Die Idee: Vater fährt mit dem Rad, die Familie mit dem Auto, auf dem Rückweg kommt das Rennrad aufs Auto-Dach. Am Zielort können alle Pilze sammeln. Die Strecke führt von Spandau nach Semlin am Hohennauener See. Man fährt nach Falkensee und über Brieselang auf der B 5 nach Nauen. Bis Nauen ist der Verkehr meist etwas lebhaft, dahinter wird es ruhiger. Von Nauen geht es Richtung Rathenow weiter. Unbedingt einen kurzen Abstecher Wert ist Ribbeck – die Familie von Ribbeck pflegt auf ihrem Gut die Erinnerung an Theodor Fontanes Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland…“ mit liebenswürdigem Engagement. In Stechow biegt man nach Ferchesar ab, dann geht es erst rechts, dann links und am See entlang Richtung Semlin. Am Golfressort: Kopf einziehen, hier wird mit Golfbällen scharf geschossen.

Das Pilzrevier Semlin

Wir sind keine Pilzkundigen, fanden aber mit Hilfe des Berliner Wochenend-Semliners Martin Keune die richtigen Stellen. Mit Tandem und Rad ging es auf einem schmalen Pfad direkt am See entlang, vorbei an weidenden Pferden und über schmale Holzbrücken. Zur Not geht das auch mit dem Rennrad. Scharf rechts führt der Weg in den Wald. Hier heißt es dann: Augen auf! Wir suchten Maronen und hofften auf Steinpilze, sahen aber erst einmal nichts. Pilzsammler Martin erklärte uns, dass Maronen aussehen wie Kastanien und einen gelblichen Stängel haben. Außerdem haben sie keine Lamellen, sondern Schwämme. Nach 20 Metern fanden wir den ersten Pilz. Hat man einen, hat man bald viele, und wirklich, schnell war das Körbchen voll. Es hätten leicht auch mehrere werden können. In einem Farnenhain sahen wir übrigens die giftigen Knollenblätterpilze. Die Steinplize waren aber wohl schon abgeerntet.

Oma Gisela und Amelie freuen sich über die Pilze  Foto: Meunier

Oma Gisela und Amelie freuen sich über die Pilze Foto: Meunier

Pause im Landgasthof

Nach dem Pilzesammeln kann man sich in Semlin in Guthan’s Gasthof an der Dorfstraße  oder in der Gaststätte Fischerhütte stärken. Beide bieten gediegene bürgerliche Küche. Wer es mondäner liebt, der kehrt im Golf-Ressort Semlin ein.

Länge: ca 60 km

Link zur Karte: http://goo.gl/maps/Y1mTf

Maronenrezept

Die Maronen nur mit dem Messer säubern, nicht waschen. Dann mit Butter, etwas Pfeffer und Salz anbraten, bis sie leicht braun und knusprig sind.

Gaststätten

Guthan’s Gasthof, Dorfstr. 5, 14712 Rathenow/OT. Semlin, Tel. 033 85 / 50 78 51, Di–Do 11–14.30 Uhr und 17–22 Uhr,  Fr, So, Feiertage 11–22Uhr

Fischerhütte Semlin,14712 Rathenow/OT. Semlin,  033 85 / 50 99 03, Mo-Fr 11–23 Uhr, Sa+So ab 8 Uhr

Fahrradtour zum Köthener See

Badestelle mit kleinem Steg am Köthener See

Badestelle mit kleinem Steg am Köthener See                                  Fotos: Link

„Papa, ich will mal mit dir zelten.“ Die Bitte unserer zehnjährigen Tochter klang mir seit Monaten in den Ohren, und jetzt, in den Ferien, war es Zeit, sie zu erfüllen, wenn ich mir nicht alle Sympathien verscherzen wollte. Wir packten unsere Räder mit Zelt und Iso-Matten, nahmen Kleider und Kocher mit, meine Frau brachte uns mit dem Auto in den Rand des Spreewaldes. Groß Köris sollte der Startpunkt der kleinen Tour sein. Die Jugendherberge am Köthener See hatte ich als erstes Ziel ausgewählt. Sie hat einen Campingplatz.

Circa 20 Kilometer lang ist diese Etappe. Sie ist flach, führt meist auf guten Asphaltwegen parallel zur Straße unter Bäumen entlang und war auch an einem ganz heißen Tag zu ertragen. In Halbe badeten wir an einem See, wir saßen unter Bäumen am Wegesrand und picknickten oder tranken Wasser, und wir freuten uns über die sehr geringe Verkehrsdichte. Fahrrad fahren ist im Spreewald auch mit Kindern eine weitgehend entspannte Sache.

Ein Bauernhaus, das als Verwaltungsgebäude und Gästehaus genutzt wird

Ein ehemaliges Bauernhaus, das als Verwaltungsgebäude und Gästehaus genutzt wird

„Papa, hier ist es schön“, sagte meine junge Begleiterin, als wir Köthen erreicht hatten. Ein 80-Einwohner-Dörfchen, abgeschieden und mit einem See und einem Campingplatz, wie wir ihn brauchten. Wir haben in der Jugendherberge gefrühstückt und in der kleinen Gaststätte nebenan gegessen, wir nutzten die überdachten Sitzbänke, wenn wir selbst kochten, wir schauten den Schwänen zu und bewunderten den Sternenhimmel, wir sahen einen Seeadler und Störche in ihrem Nest, wir haben gebadet und dabei die Zeit vergessen. Und nachts trommelte der Regen auf unser kleines Haus. 65 Kilometer südöstlich von Berlin liegt der Köthener See. Weiterfahren wollten wir nicht. Wer gibt schon gern ein kleines Paradies auf?

 

Der Campingplatz an der Jugendherberge am Köthener See Fotos: Link

Der Campingplatz an der Jugendherberge am Köthener See Fotos: Link

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück fuhren wir mit den Zug ab Halbe. Nach neunzig Minuten hatte uns das Großstadt-Gewusel wieder eingefangen. Vor dem Einschlafen ist uns aber seither, als hörten wir die Störche mit ihren Schnäbeln klappern und den Seeadler rufen.

Jugendherberge Köthener See
Dorfstr. 20
15 748 Märkisch-Buchholz
Tel. 033765 80 555
http://www.jh-koethener-see.de

Fahrradtour nach Köthen

Fahrradtour von Groß Köris nach Köthen

 

Dinos gucken in der Biosphäre Potsdam

Staunende Kinder in der Dinosaurier-Ausstellung Foto: Kraftstoff

Staunende Kinder in der Dinosaurier-Ausstellung Foto: Kraftstoff

Ob dieser Sommer wirklich noch ein Sommer wird, ist ja nicht so gewiss. Wenn man aber dennoch sommerliche Temperaturen erleben möchte, dann ist ein Besuch des Tropenhauses in der Biosphäre Potsdam gerade richtig. 28 Grad Celsius werden immerhin geboten – das muss die Natur erst einmal übertreffen. Wir starten unsere Familientour am S-Bahnhof Wannsee. Mit etwas Vorbereitung kann man sie zu einem Tagesausflug ausbauen. Die kürzere Variante (16 km) endet am Hauptbahnhof in Potsdam, die längere führt über Babelsberg und Klein Glienicke zurück an den Ausgangspunkt (28 km). Man kann Bälle oder ein Federballspiel mitnehmen und sich im Neuen Garten in Potsdam sportlich betätigen oder auch picknicken. Auf dem Rückweg kann man das Holländische Viertel besuchen und in dem schönen Biergarten des „Bürgershofs“ in Klein-Glienicke Rast machen.

Pfaueninsel und Wirtshaus Moorlake

Am S-Bahnhof Wannsee nehmen wir den Radweg an der Königstraße, fahren an der Schiffsanlegestelle am Wannsee vorbei und biegen nach circa einem Kilometer rechts in die Pfaueninselschaussee ein. Der asphaltierte Weg durch den Wald führt zunächst leicht bergauf. Zur Belohnung geht es wieder bergab, zum „Wirtshaus zur Pfaueninsel“ (Tel. 030 / 805 22 25, Mi–Mo 10–18 Uhr). Wer möchte, kann hier schon eine kleine Pause machen oder dem Fährbetrieb auf die Pfaueninsel zusehen.

Die Sacrower Heilandskirche

Die Sacrower Heilandskirche    Foto: Link

Der Radweg führt weiter am Wasser entlang, bald taucht die 1844 erbaute Sacrower Heilandskirche auf. Sie wurde in 90er-Jahren renoviert. Wie der Bug eines Schiffes ragt sie in Havel hinein – mitten durch sie hindurch verlief hier einst die Mauer. Seit 1990 gehört sie mit der Potsdamer Havellandschaft zum Weltkulturerbe der UNESCO. Vorbei am „Wirtshaus Moorlake“ mit seinem schönen Biergarten, das Preußens König Friedrich Wilhelm IV. 1840 in bayerischem Stil zu Ehren seiner Wittelsbacher Gemahlin Elisabeth errichten ließ, kommen wir zur „Agentenbrücke“, der Glienicker Brücke. Berühmt wurde sie durch Austauschaktionen im Kalten Krieg – etwa als am 12. Februar 1962 der über der UdSSR abgeschossene US-Pilot Francis G. Powers gegen den sowjetischen Top-Spion Rudolf Abel ausgetauscht wurde.

Neuer Garten und Schloss Cecilienhof

Kurz hinter der Brücke biegen wir rechts ab zum „Bugapark“. Am Jungfernsee entlang fahren wir durch den Neuen Garten. Hier können wir die mitgebrachten Spiele auspacken. Man sollte sich im Park an ausgeschilderten Weg halten, sonst drohen Verwarnungen mit Bußgeld. Bald kommen wir an der Rückseite des Cecililenhofes vorbei, dem letzten Schlossbau der Hohenzollern in Preußen und Ort der „Potsdamer Konferenz“ 1945. Am nördlichen Ausgang des Gartens befindet sich die 1791 von Carl Gotthard  Langhans erbaute Meierei.

Wir fahren über die Große Weinmeisterstraße zur Straße Am Pfingstberg und folgen weiter dem kleinen Wegweiser „Bugapark“. Auf der kurzen Kopftseinpflaster-Strecke bergauf steigen wir ab und schieben die Räder. Oben fahren wir geradeaus weiter (nicht nach links), zunächst etwas bergab und dann durch Kleingärten. Wir überqueren die Nedtlitzer Straße und haben die Esplanade vor uns, die uns zur Biosphäre führt.

Überlebensgroße Modelle von Dinosauriern sind in der Ausstellung zu sehen Foto: Kraftstoff

Überlebensgroße Modelle von Dinos Foto: Kraftstoff

Momentan ist die Show „Dinofieber! Als Saurierforscher auf Expedition“ der große Renner. Lebensgroße Modelle von Dinosauriern schauen in der Tropenwelt des Hauses hinter Gräsern hervor, furchterregend brüllen sie durch sie Dschungel und bewegen sich etwas. Das ist nichts für schwache Nerven! Zur Ausstellung gibt es auch aktuelle Mitmach-Angebote (Mo–Fr 9–18, Sa, So Feiertage 9–19 Uhr, Erw. 11,50 Euro, Kinder 4,50/7,80 Euro, http://www.biosphaere-potsdam.de). Der Rundgang mit vielen Stationen, an denen man selbst Beobachtungen anstellen kann, ist gerade für Kinder ein Erlebnis. Gut eine Stunde sollte man dafür einplanen.

Der Rückweg führt uns über die Georg-Hermann-Allee und die Straße An der russischen Kolonie ins Potsdamer Zentrum. Hier können wir uns Cafés oder Restaurants aussuchen, einen Abstecher durchs Holländerviertel machen oder einfach zum Hauptbahnhof weiterfahren und die S-Bahn zurück nach Wannsee nehmen. Wer noch 12 Kilometer dranhägen möchte, fährt links vor dem Bahnhof auf der Friedrich-List-Straße und Alt Nowawes nach Babelsberg. Die Allee nach Glienicke führt auf der Rückseite des Parks von Babelsberg vorbei. Man folgt ihr immer weiter, bis sie sich in einem S-Bogen zum Teltowkanal hin windet. Hinter der Brücke biegen wir nach links ab und fahren zum „Bürgershof“. Der Biergarten lädt zu einer Rast ein, für kleine Kinder gibt es eine große Spielfläche (Mo–Fr ab 12 Uhr, Sa, So, feiertags ab 11 Uhr, http://www.buergershof.de/bier.html).

Der Rückweg wird anfangs etwas unbequem, denn man muss über Kopfsteinpflaster fahren, und das auch noch bergauf. Über die Waldmüllerstraße, die Wannseestraße und Am Böttcherberg nähern wir uns dem Wald. Wer nach Wannsee hineinrollen will, fährt vor bis auf die Königstraße, muss aber meist viel Verkehr in Kauf nehmen. Ruhiger geht es zu, wenn wir über den Roedenbecksteig fahren. Wir fahren am Golf- und Landclub vorbei und gelangen über die Schäferstraße und die Chausseestraße zur Königstraße. Nun ist es nicht mehr weit bis zum S-Bahnhof Wannsee.

Länge: bis Hbf. Potsdam 16 km

Ganze Strecke 28 km

Tour zur Biosphäre nach Potsdam

Tour zur Biosphäre nach Potsdam

Fahrradtour zum Teltowkanal und Buschgraben

Blick auf den Teltowkanal an der Knesebeckbrücke Foto: Link

Blick auf den Teltowkanal an der Knesebeckbrücke                                      Foto: Link

Heute empfehlen wir eine Radtour, die man gut mit Kindern unternehmen kann. Sie führt vom S-Bahnhof Zehlendorf zum Teltowkanal und durch das einstige Grenzgebiet am Buschgraben wieder zum Ausgangspunkt. Unterwegs kann man Pferde beobachten, man kommt an einem Spielplatz vorbei und kann Schafen und Ziegen zusehen. Am Ende der Tour liegt ein Grillplatzi – es schadet also nicht, Würstchen, Brötchen und Grillkohle einzupacken.

Wir starten am S-Bahnhof Zehlendorf und fahren den Teltower Damm auf dem Radweg entlang. Bald taucht links die John-F.-Kennedy-Schule auf. Die zweisprachige Schule wurde 1960 gegründet, sie hat einen Grundschulzweig und eine Oberschule. Man kann hier sowohl das Abitur als auch einen amerikanischen High-School-Abschluss erwerben. An das Schulgelände schließt sich südlich der Leo-Baeck-Straße der Heinrich-Laehr-Park an, ein grünes Zehlendorfer Kleinod.  Der Park wurde 1906 von dem Nervenheilarzt Bernhard Heinrich Laehr auf dem Gelände der damaligen Nervenheilanstalt „Schweizer Hof“ gegründet. Wer lieber hier fahren möchte, wechselt die Straßenseite und nimmt den Weg durch den Park. Am Ende der Parks kehrt man über die Straße Am Rehwechsel auf den Teltower Damm zurück.

Enten in der Morgensonne Foto: Link

Enten in der Morgensonne               Foto: Link

Wir fahren über die Kreuzung Teltower Damm/Beeskowdamm und biegen kurz vor der Knesebeckbrücke über den Teltowkanal nach rechts auf einen asphaltieren Weg ein. Er führt direkt am Kanal entlang. Man kann hier gut Lastschiffe beobachten, muss aber auch auf Skater und Fußgänger achten, die am Kanal entlang spazieren gehen. Rechts stehen meist Pferde auf einer Koppel. Nach geraumer Zeit zweigt der Weg nach rechts zu einer kleinen Anhöhe ab. Er führt auf das Gelände der Firma Kloft. Hier folgt man der Ausschilderung „Berliner Mauerweg“, der auf der Rückseite des Geländes herumführt. Zunächst ist der Weg noch asphaltiert, später wird er zu einem Erdweg und schmalen Pfad. Wir sind nun im Buschgraben, einer feuchten Grünfläche zwischen Berlin und Brandenburg. Die Landesgrenze läuft mitten hindurch, hier war früher das Grenzgebiet zwischen der DDR und West-Berlin. Darauf deuten aber keine Anzeichen mehr hin. Bald kommen wir an der Rückseite des Freilandlabors Zehlendorf vorbei. Es existiert seit 1984 und ist mit viere Hektar Fläche das größte Freilandlabor Berlins. Schwerpunkt der Naturbeobachtung sind Frösche, Molche, Reptilien und Amphibien, eine spezielle Schafsrasse, die „Skudden“, hält das Gras kurz. Es ist das kleinste deutsche Schaf, stammt ursprünglich aus dem Baltikum und ist besonders anspruchslos. Das Freilandlabor kann man auch besuchen, es bietet Führungen an (Tel.  030 / 81 83 612).

Von hier aus geht es etwas holprig weiter. Wir folgen dem Wegweiser „Buschgrabensee“. Auf mancher Wiese picknicken Spaziergänger. Bald stoßen wir auf die Machnower Straße, an der Kreuzung mit dem Buschgrabenweg befindet sich der eingangs erwähnte öffentliche Grillplatz. Hier können wir unseren mitgebrachten Proviant verzehren. Über die Ludwigsfelder Straße kommen wir zurück zum Ausgangspunkt. Und wer sich nun keine Würstchen mitgenommen hat, der sollte das Café „Alte Backstube“ am Sredotplatz zwischen Königstraße und Potsdamer Straße besuchen. Das Eis ist wirklich empfehlenswert.

Länge: ca 10 km

Zum Machnower Busch und zurück nach Zehlendorf

Zum Machnower Busch und zurück nach Zehlendorf