Rennrad fahren im Bayerischen Wald

Kirche, Rennrad, Bayerischer Wald

Ein Herrgottswinkel im Bayerischen Wald

In diesem Urlaub war ich im Bayerischen Wald. Ja, ich weiß, das klingt nicht besonders exotisch oder ambitioniert. Aber ich finde, man sollte die Heimat nicht unterschätzen. Vor allem, wenn sie so schön ist, wie das Gebiet zwischen der Donau und der tschechischen Grenze. Ich kann eigentlich nicht sagen, dass ich die Gegend für mich entdeckt hätte. Es ist eher so, dass sie sich mir offenbarte und jeden Tag eine neue hübsche Überraschung präsentierte.

Wo die Feldwege besser sind als Berliner Radwege

Nehmen wir nur mal die so genannte Wirtschaftswege in dieser doch eher verlassenen Gegend. Jeder einzelne stellte noch selbst gute Berliner Radwege in den Schatten. Es war eine Freude, mit dem Rennrad darüber zu sausen – sie waren asphaltiert, gut in Schuss und meist gut ausgeschildert. Schlaglöcher wie auf den Berliner Teststrecken für Zweiräder habe ich keine angetroffen. Eine Freude! Dazu passte auch ein zivilisierteres Verhalten der Autofahrer, wenn ich auf Landstraßen fuhr. Das aggressive Berliner Gehupe, diese elende Rechthaberei auf vier Rädern habe ich keinen Tag vermisst.

Rennrad fahren im Bayerischen Wald

Die Strecken sind natürlich hügelig – es heißt nicht „Bayerisches Flachland“. Meist sind die Anstiege aber nicht länger als zwei, drei Kilometer, und man darf sich sicher sein, dass es oben jedes Mal bergab geht. Dieses Auf und Ab zeiht sich durch eine liebliche Landschaft, die einem einfach gefallen muss. Da gibt es stille Herrgottswinkel und sanft geschwungene Wiesen mit einem See mittendrin, man fährt durch Wald und über kleine Seitenstraßen, auf denen einem nur selten ein Auto begegnet. Ich habe Rehe gesehen, Heu gerochen und die Vögel sangen für mich, und wenn es gar zu heiß wurde, war mit Sicherheit ein Biergarten oder zumindest ein Lokal nicht weit.

Landschaft bei Spiegelau

Landschaft bei Spiegelau

 

 

 

 

 

 

 

Gute Karten und Komoot

Einen Haken hat der Bayerische Wald für Rennradfahrer: Die von den Tourismusverbänden ausgewiesenen Radwegen sind meist eher etwas für Mountainbiker als für Rennradfahrer. Ich habe daher „Kompass“-Karten und der besten Fahrrad-App vertraut, die es meines Erachtens gibt: Komoot. Mit beiden Hilfsmitteln kam ich immer auf befahrbaren Wegen ans Ziel. Auch wenn ich einmal absteigen musste, um einen kleinen Bach auf einer Holzbrücke zu überqueren. Die Streckenlängen waren moderat – 50 bis 60 Kilometer am Tag.

Hier musste ich eine kleine Brücke nehmen

Hier musste ich eine kleine Brücke nehmen

 

 

 

 

 

 

 

Das Revier um Spiegelau im Bayerischen Wald

Das Revier um Spiegelau im Bayerischen Wald

Havelchaussee morgens um fünf Uhr: Fast wie Italien

Morgenstimmung an der Havel Foto: Link

Morgenstimmung an der Havelchaussee                                                   Foto: Link

Frühaufstehern möchte an diesen herrlichen Sommertagen eine Fahrt entlang der Havel empfehlen. Ich war am vergangenen Sonnabend um fünf Uhr morgen dort unterwegs – die Vögel pfiffen um vier Uhr schon von den Bäumen, so dass ich aufwachte – und kann sagen: So schön entspannt wie an diesem Morgen habe ich Berlin selten erlebt. Nur vereinzelt waren Berliner auf der Havelchaussee unterwegs, die Nachtschwärmer schwärmten offenbar noch, hin und wieder sah man einen Radfahrer.

Havelchaussee morgens um fünf Uhr

Still lag die Stadt da, die Sonne warf ihr frühes grelles Licht auf die Havel, ein Fuchs sprang über die Straße, ein anderer schaute aufmerksam dem Radler zu, der da seinen Weg kreuzte. Das Licht war so hell und die Luft so lau als befände man sich irgendwo am Mittelmeer. Es fehlte eigentlich nur noch der Duft von Pinien. Den können märkische Kiefern nicht ganz ersetzen, aber mit etwa Phantasie kann man sich im mediterranen Raum unterwegs wähnen. Also, liebe Leute: Früh aufstehen, so schnell kommt ihr nicht mehr ans Mittelmeer wie bei einer Fahrt auf der Havelchaussee in aller Herrgottsfrühe.

Das Restaurantschiff "Alte Liebe"

Das Restaurantschiff  „Alte Liebe“ auf der Havel

Radtour von Berlin nach Lübben

Sönnenaufgang, Herbst, Lübben/Spreewald

Sonnenaufgang über einer Herbstwiese bei Lübben                                                Link

Dass der Spreewald nicht so weit vor den Toren Berlins  liegt, habe ich ja schon gesagt. Hier folgt nun die Tour mit dem Rennrad dorthin. Vom Süden Berlins bis nach Lübben (dort gibt es einen Bahnhof) sind es knapp 100 Kilometer – eine schöne Strecke für einen Tagesauflug. Zurück geht es mit der Bahn (13 Euro inkl. Fahrrad). Ich fuhr von Zehlendorf über Teltow und Blankenfelde nach Mitttenwalde. Man kann weitgehend asphaltierte Radwege parallel zur Straße benutzen, von Rangsdorf nach Mittenwalde geht es gar über die Felder auf einem Wirtschaftsweg. Von Mittenwalde ging meine Route nach Bestensee und dort über die B 179 nach Märkisch Buchholz. Das war ein Fehler, die Bundesstraße ist doch recht befahren, besser ist die Strecke über Groß Köris, wie sie auch die Karte zeigt.

 

Pause am Köthener See

Von Groß Köris geht es über Märkisch Buchholz zum Köthener See. Hier habe ich eine kleine Pause eingelegt. Die Gaststätte „Zum Köthener See“ ist mittwochs bis sonntags von 12 bis 21 Uhr geöffnet (Tel. 033765/80520). Das Zanderfilet ist zu empfehlen. Von hier bis Lübben sind es dann noch 27 Kilometer. Man fährt im Ortszentrum Richtung Groß Wasserburg, die Straße verläuft durch einen Kiefernwald. In Groß Wasserburg hält man sich in Richtung Krausnick und dort Richtung Schönwalde. Man sollte sich in Groß Wasserburg nicht an die Angabe „Lübben/Schlepzig“ halten – die Route verläuft von Schlepzig aus auf einer hässlichen Bundesstraße bzw. ist für Rennräder ungeeignet. Wer der Richtung Schönwalde folgt, sieht kurz hinter dem Ortsende von Krausnick auf der linken Seite ein kleines Zeichen „Lübben“. Es führt zu einem wunderbaren asphaltierten Weg durch den Wald nach Lübben. Vom Bahnhof in Lübben gehen zweimal stündlich Regionalbahnen nach Berlin. Die Fahrzeit beträgt eine Stunde und 20 Minuten.

Köthener See

Spätsommer am Köthener See            Link

Radwege fürs Rennrad nicht zu empfehlen

Es gibt auch viele schöne Radwege in und durch den Spreewald abseits der Landstraßen.  Etwa den Hofjagdweg von Königs Wusterhausen in den Spreewald,  den Spreeradweg, der bis nach Bautzen führt, oder den Dahme-Radweg von Königs Wusterhausen bis Märkisch Buchholz. Für das Rennrad kann man sie allerdings nicht wirklich empfehlen, weil Teile davon Schotterwege sind oder aus alten Plattenwegen bestehen. Hier ist man mit dem Mountainbike besser unterwegs. Ich bin um die Krausnicker Berge herum auf einem Waldweg gefahren, es geht zur Not, ist aber keine Freude.

Länge: knapp 95 km

Fahrradtour Berlin-Lübben

Rennradtour Berlin-Lübben

Eine Fahrradtour nach Ribbeck zum alten Birnbaum

Hochzeitspaar vor dem Schlosshotel in Ribbeck

Hochzeitspaar vor dem Schlosshotel in Ribbeck                                             Foto: Link

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland / Ein Birnbaum in seinem Garten stand…Das Gedicht von Theodor Fontane über den kinderfreundlichen Gutsbesitzer dürfte fast jedes Schulkind kennen. Vielleicht ist das ein Grund, einmal eine Fahrradtour in den Ort circa 50 Kilometer westlich von Berlin zu unternehmen. Ribbeck hat sich richtig herausgeputzt. Es gibt ein hübsches Schloss, eine kleine Kirche (in der gerne Hochzeiten gefeiert werden), Cafés, einen Hofladen und auf dem ehemaligen Gut des Herrn von Ribbeck sind liebevoll Einrichtungen von damals wiederhergestellt worden: die Malschule, ein Klassenzimmer, das Theater, die Ribbecksche Brennerei. Zudem gibt es einen Kinderbauernhof. Also: Gründe genug für einen Familienausflug.

Von Spandau (38 km) oder Nauen nach Ribbeck

Leute mit guter Kondition starten am Bahnhof Spandau und fahren die 38 Kilometer nach Ribbeck, wer es gemütllicher angehen will oder Kinder im Tross hat, fährt mit dem Regionalzug nach Nauen und nimmt von dort die rund 12 Kilometer unter die Räder. In Spandau hält man sich auf der Seegefelder Straße, biegt rechts in die Zeppelinstraße und nach circa 400 Meter links in den Spekteweg. Durch den Grünzug fährt man knapp fünf Kilometer Richtung Falkensee, bis man auf die Spandauer Straße stößt. Hier biegt man links ein und folgt der Straße. Sie ist leider viel befahren, das wird aber besser, wenn man Falkensee hinter sich gelassen hat. Über die Landstraße 201/202 fährt man nach Nauen weiter. Ich war an einem Samstag unterwegs, der Verkehr hielt sich sehr in Grenzen.

Hofladen in Ribbeck

Der kleine Hofladen auf Gut Ribbeck   Foto: Link

Radweg ab Nauen (12 km)

Ab Nauen gibt es dann einen schönen Fahrradweg parallel zur Landstraße über die Dörfer Lietzow und Berge nach Ribbeck. Er ist durchgehend asphaltiert und verläuft durch Felder, zum Teil fährt man sogar im Schatten hoher Bäume. Der Weg endet in Ribbeck, man biegt links ab und ist im Nu auf dem Dorfanger.

Das Dorf Ribbeck

Das Dorf hat sich für seine Besucher in den vergangenen Jahr schön gemacht. Gleich am Dorfanger wartet das kleine Café in der Alten Schule auf den Radler. Bei schönem Wetter sitzt man unter Bäumen im Freien. Im Café Theodor nebenan gibt es neben Kaffee und Kuchen einen Spielplatz, und im ehemaligen Waschhaus ist ein hübscher Hofladen. Ribbecker Birnentorte ist eine Spezialität, neben alten Alltagsgegenständen findet man alle möglichen Produkte rund um die Birne. Einen Besuch wert ist die kleine Dorfkirche. Sie ist bei Hochzeiten sehr beliebt. Schön ist auch der Park rund um das Schloss Ribbeck, dessen Sanierung mit öffentlichen Mitteln im Jahr 2009 abgeschlossen wurde. Im Innern befindet sich ein kleines Museum (3 Euro, tgl. 10–17 Uhr), das an die Geschichte des Hauses im Spiegel der Werke Theodor Fontanes erinnert. Zurück nach Nauen nimmt man den gleichen Weg. Züge nach Berlin verkehren im 30-Minuten-Takt.

Von Spandau nach Ribbeck

Von Spandau nach Ribbeck

Fahrradtour: Havelchaussee und Kronprinzessinenweg

Gipfel der Anstrengung: der Grunewaldturm an der Havelchaussee

Gipfel der Anstrengung: der Grunewaldturm an der Havelchaussee

Das Gute liegt meist näher als man denkt. Das fiel mir dieser Tage bei einer Fahrt über die Havelchaussee auf. Es ist nahezu die einzige „Bergstrecke“, die Berlin bietet (na ja, manche führen da noch den Weinbergsweg in Mitte an), und wenn man nicht ausgerechnet an einem Sonntag fährt, ist es dort auch ziemlich ruhig. Wer also einmal wieder seine Waden spüren will beim Spurt hoch zum „Willi“ – wie in Rennradlerkreisen der Grunewaldturm genannt wird –, der ist hier genau richtig. Wenn man von der Spinnerbrücke aus die Havelchaussee hochfährt, kommt hinter der Liper Bucht eine längere Steigung, die für besagte Muskeltraining geeignet ist. Für „Alpinisten“ ist das zwar keine Herausforderung, für Flachland-Berliner aber vielleicht schon. Und ich habe da auch schon Familien gesehen. Also: Nur tapfer ran!

Biergarten am Grunewaldturm

Man kann die Strecke aber auch ganz entspannt angehen und sich den schönen Biergarten  am Grunewaldturm als Ziel aussuchen. Oder dort eine Pause machen und abkühlen von der schweißtreibenden Auffahrt auf den Berg an der Havel. Will sagen: Die Straße  ist einfach schön, der Biergarten auch, zur Belohnung geht es auf beiden Seiten von dort oben dann bergab – was will man mehr?

Rückweg über Havelchaussee zum  das Olympiastadion

Um aus der Stecke eine Rundttour zu machen, kann man über Glockenturmstraße, Olympiastadion, die Siedlung Eichkamp und den Kronprinzessinnenweg wieder zum Ausgangspunkt an der Spinnerbrücke zurückfahren. An der Glockenturmstraße wird es noch einmal etwas hügelig, aber das kennen wir ja schon. Oder man steigt am S-Bahnhof Heerstraße in ein öffentliches Verkehrsmittel (wenn eine Familie unterwegs war und sich Erschöpfungszustände bemerkbar machen sollten).

Die Tour über die Havelchaussee und den Kronprinzessinnenweg

Die Tour über die Havelchaussee und den Kronprinzessinnenweg

Länge: ca. 30 km

Fahrradtour nach Caputh

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Auf der Fähre über den Templiner See in Caputh

Caputh am Templiner See ist an diesen heißen Tagen ein schönes Ausflugsziel. Zum einen fährt man einen Großteil der Strecke unter Schatten spendenden Bäumen. Zum anderen kann man in Caputh oder entlang des Sees einen Badestopp einlegen. Und das Strandbad Caputh weckt definitiv Südseeträume!

Start in Wannsee

Wir starten in Wannsee und fahren zur Glienicker Brücke. Wer seine Muskeln trainieren will, der fährt in Wannsee-Mitte rechts in die Pfaueninselchaussee rein und erklimmt den kleinen Hügel. Der weitere Weg führt dann sehr hübsch am Wasser entlang zur Glienicker Brücke. Je früher man unterwegs ist, umso weniger muss man mit Fußgängern rechnen. In Potsdam fährt man zunächst geradeaus und orientiert sich an der Richtung Brandenburg und Werder/H. Falsch machen kann man da eigentlich wenig. Hinter dem Ortsausgang von Potsdam führt ein guter Radweg weiter nach Geltow. Dort folgt man dem Verkehrshinweis nach links Richtung Caputh. Nach circa zwei Kilometern hat man die Fährstelle in Caputh erreicht.

Caputh: Campingplatz, Fährhaus und Seebad

Wer hier ins Wasser springen will, der fährt kurz vor der Fähre nach links Richtung Campingplatz „Himmelreich“.  Dort gibt es einen Zugang zum Wasser. Eigentlich müssen Gäste auf dem Campingplatz Eintritt bezahlen, mit Charme kann man aber auch einen kostenloses Badestopp aushandeln. Wer einen der schönsten Sandstrände um Berlin herum kennenlernen will, der fährt die paar Meter weiter zum Seebad Caputh (Mai-Sept. tgl. 9–18.30 Uhr, Fr+Sa+So 10–20 Uhr). Die Überfahrt mit dem Fahrrad über den Templiner See kostet einen Euro. Dort angekommen, lädt das Fährhaus zu einem Aufenthalt ein (ab 1. März täglich geöffnet). Die Küche ist eher deftig, der Fisch meistens frisch.

Einsteins Sommerhaus und Potsdam

Auf dem Rückweg kommt man am Sommerhaus von Albert Einstein vorbei (April-Okt. Sa/So(Feiertag 10–18 Uhr, Eintritt fünf Euro). Die Rückfahrt Richtung Potsdam führt dann auf einem schönen Radweg am Templiner See entlang, wo es an der einen oder anderen Stelle Wasserzugänge gibt – ideal für eine Erfrischung im See. In Potsdam fährt man auf die Lange Brücke, biegt nach links ab und wendet sich gleich hinter dem Bahnhof nach rechts in die Rudolf-Breitscheid-Straße. Ihr folgt man bis zur Kreuzung, biegt dort nach links ein und fährt unter der Nuhte-Schnellstraße weiter nach Babelsberg. Der Wegweiser „Zehlendorf“ ist hilfreich. Im Babelsberger Zentrum folgt man der Rudolf-Breitscheid-Straße. Bald taucht links der Griebnitzsee auf. Wer nun müde Beine hat, kann hier in die S-Bahn steigen. Alle anderen radeln weiter nach Wannsee, vorbei an der Söhnel Werft, die man links unten am Teltowkanal sieht.

Mutter Fourage in Wannsee

Nach einer kurzen Fahrt durch den Wald kommt man nach Wannsee. Wenn man auf der Schäferstraße und dann der Chausseestraße bleibt – der Hauptweg durch den Ort –, kommt bald auf der linken Seite das sehr schöne Café Mutter Fourage (Mai-Sept. 9–19 Uhr, Okt.-April 10–18 Uhr). Der gepflasterte, blumengeschmückte Innenhof und die angeschlossene Galerie sind einen Besuch wert.  Über die Königstraße sind es dann noch etwa drei Kilometer bis zu unserem Ausgangspunkt.

Länge: ca. 55 km

 

 

Fahrradtour nach Fresdorf

Weinschmiede in Fresdorf

Die Weinschmiede in Fresdorf – ein idyllischer Ort mit kleiner Küche

Heute will ich eine Fahrradtour im Südwesten Berlins empfehlen, sie führt nach Fresdorf. Das eigentlich Schöne daran ist aber nicht die Strecke, obwohl die auch nicht schlecht ist, sondern ein Zwischenstopp in der Weinschmiede in Fresdorf. Also ein Tipp für alle Radler, für die nicht nur der Weg das Ziel ist, sondern denen auch ein Ziel wichtig ist. Es dürfte eher die Gruppe der Genussradler sein.

Weinschmiede Fresdorf

Hinterm Zaun geht es weiter – zum Garten der Gaststätte 

 

Die Weinschmiede in Fresdorf

Die Weinschmiede ist ein kleines Lokal in einem sanierten Wirtschaftsgebäude. Sie ist vor allem bei schönem Wetter zu empfehlen wegen des wunderschönen kleinen Gartens. Er wurde sehr „naturnah“ gestaltet, man sitzt an Holztischen neben Pflanzen und unter Weinranken. Es gibt für kühlere Tage auch innen einen Gastraum. Die Speisekarte ist klein, sie reicht aber für die Stärkung zwischendurch völlig aus und sie ist preiswert. Ein Flammkuchen kostet acht Euro, der Schmalztiegel mit Brot 2,50 Euro, die Latte Macciato 2,50 Euro. Dazu gibt es eine kleine, aber erlesene Weinkarte und diverse Biere.

  • Weinschmiede Fresdorf, Luckenwalder Straße 222, 14552 Fresdorf, geöffnet Fr, Sa, So ab 14 Uhr, Tel. 033205/46795

Der Weg nach Fresdorf

Nach Fresdorf fährt man von Zehlendorf aus Richtung Kleinmachnow, dann nach Stahnsdorf, Güterfelde, Philipsthal, dann Richtung Saarmund und Tremsdorf. In Tremsdorf biegt man nach Fresdorf ab. Hinter einem Schweinemastbetrieb stößt die kleine Verbindungsstraße auf die Hauptstraße in Fresdorf – hier biegt man nach rechts ab und fährt in das Dorf hinein. Nach circa 500 Metern liegt die Weinschmiede kurz vor einer Rechtskurve auf der linken Seite.

Dir Route nach Fresdorf

Dir Route nach Fresdorf

Einfache Strecke: knapp 30 Kilometer. Der Rückweg ist per Bahn ab Michendorf möglich.

Rennradtour nach Königs Wusterhausen

Blick auf die mit Plastikfolie abgedeckten Spargelfelder bei Mahlow Link

Blick auf die mit Plastikfolie abgedeckten Spargelfelder bei Mahlow Link

Man muss die wenigen sonnigen Tage in diesem grauen Winter-Januar nutzen. Am Sonntag war so ein Tag: Es war kalt, aber sonnig und trocken. Also, nichts wie rauf aufs Rad. Ich machte eine Tour nach Königs Wusterhausen. Tochter Amelie (12) spielte dort Hockey.

Über den Teltower Damm verließ ich Zehlendorf. In Teltow fuhr ich Richtung Mahlow weiter. Richtig romantisch ist es auf der Ortsdurchfahrt nicht, immer wieder wird man von Autos überholt. Da, wo die Straße auf die B 101 trifft, nimmt man den Radweg auf der linken Straßenseite und fährt unter der B 101 hindurch bis zur nächsten großen Kreuzung. Hier muss man die Schnellstraße überqueren, weil der Radweg zu Ende ist. Auf der gegenüber liegenden Seite nimmt man zunächst den Radweg (gut asphaltiert), der sich dann von der Schnellstraße entfernt. Man fährt an einem Baumbestand vorbei und kommt auf eine Landstraße – hier fährt man links. Das nun folgende Stück ist richtig schön: Man fährt auf einer Landstraße, die kaum benutzt wird, blickt auf weite Felder, bis man in Mahlow einrollt.

Glasow und Rangsdorf – Wohnt hier noch einer?

In Mahlow geht die Fahrt weiter auf der Mahlower Straße und dem Glasower Damm Richtung Rangsdorf. An diesem Sonntag habe ich mich manchmal gefragt, ob hier überhaupt noch einer lebt. Es ist jedenfalls sehr ruhig gewesen. In Rangsdorf biegt man links Richtung Brusendorf. Nicht wundern: Die Straße über die B 96 ist die richtige. Von Brusendorf kommt man nach Ragow (auch sehr still), und dann ist die Gegend plötzlich doch wieder belebt: Auf den endlos langen Chausseestraße rollt man nach Königs Wusterhausen rein. Ganz Bequeme steigen in die S 46 und fahren zurück nach Berlin. Wem die 40 Kilometer bis hierher nicht reichen, der hängt noch einen Schlag dran und fährt über Mittenwalde und den Rangsdorfer See zurück. Das mach‘ ich dann im Sommer. An jenem Sonntag war ich nach den 40 km schon genügend abgekühlt.

Karte

Die Strecke Zehlendorf – Königs Wusterhausen

Fahrradtour: Brandenburg im Herbst

Im Wald zwischen Güterfelde und Saarmund

Im Wald zwischen Güterfelde und Saarmund

Dieser Sonntag war nahezu ein Sommertag. Wenn im Kalender nicht Anfang November angezeigt worden wäre, hätte man ihn dafür halten können. Das Thermometer kletterte auf 16 Grad, mancher Sommertag war kühler. Der Herbst zeigte sich von seiner besten Seite. Ein kühler Morgen wurde von einer immer wärmer werdenden Sonne in einen herrlichen Tage verwandelt, sie tupfte das Herbstlaub mit ihrem gold-roten Pinsel, Natur vor dem Winterschlaf noch einmal ihre ganze Pracht zeigen.

Sturz im Kreisverkehr

Da lag das Rad plötzlich auf der Straße (und der Fahrer auch)    Link

Da lag das Rad plötzlich auf der Straße (und der Fahrer auch) Link

Jetzt hat es mich erwischt. Jahrelang habe ich ja ausgeschlossen, dass ich einmal vom Rad fallen könnte. Aber nun ist es passiert. Es scheint wohl doch eher so zu sein: Wer nie gestürzt ist, ist nie Rennrad gefahren. Es war im Kreisverkehr. In Güterfeld, südlich von Berlin, ein sonniger Samstagmorgen. Ich fahre in den Kreisverkehr rein, sehe vor mir etwas auf dem Asphalt liegen, was mir fremd vorkommt und halte es für einen Moment für Sand, merke aber, dass es Getreidekörner sind, und kann nur noch denken: „Jetzt stürzt du“. Da war es auch schon passiert. Ausgerutscht auf einer Spur von Getreidekörnern, die sich auf einem Meter Breite am Fahrbahnrand verteilt hatten. Ellbogen aufgeschlagen, Knie ebenso, Hüfte auch, Lenker verbogen, Griffband etwas eingerissen.

Wo gibt es Wasser in Brandenburg

Die Verletzungen waren nicht so schlimm, ich konnte weiterfahren, den Lenker wieder richten. Was wirklich niederschmetternd war, war der Umstand, dass an einem Samstagvormittag in diesem gottverlassenen Brandenburg keine Kneipe in einem Umkreis von 20 Kilometern offen hatte, wo ich mir das Blut an einem Wasserhahn hätte abwaschen können. Kein Wunder, dass über Landflucht geklagt wird. Die sind hier wahrscheinlich alle längst verdurstet! Erst beim Bäcker in Blankensee gab’s dann einen Wasserhahn. Da war das Blut aber schon verkrustet.